,,Rose kommst du mit zu Hagrid", rief Harry dazwischen. Er, Ron und Hermine sahen mich erwartungsvoll an. ,,Warte kurz", sagte ich zu Fred. ,,Nein Harry, ich habe gerade gar keine Zeit", rief ich ihm zu. Die drei verschwanden wieder. ,,Entschuldige bitte. Was wolltest du mir eben sagen?", fragte ich Fred. ,,Du bist sowas wie eine kleine Schwester für mich", meinte Fred und ich strahlte ihn an. ,,Danke du bist auch ein guter Kumpel", erwiderte ich und umarmte ihn. Ich sah Fred kurz in seine wunderschönen braunen Augen bevor ich mich abwandte. ,,Sonst noch irgendwas?", fragte ich doch er schüttelte nur seinen Kopf. Auf den Weg zum Gemeinschaftsraum hatte ich das komische Gefühl, das Fred mir etwas anderes sagen wollte, sich nur nicht getraut hatte die Wahrheit zu sagen. Vielleicht war es ihm peinlich gewesen. Oder ich bildete mir mal wieder zu viel ein.
Als Harry, Hermine und Ron sich neben mich setzten sah ich auf. ,,Und wie war es bei Hagrid?", fragte ich die drei. Doch wir konnten nicht weiter reden als Jessica mit Emma den Gemeinschaftsraum betrat. Jessica weinte. Ich ging zu ihr und sah Emma fragend an. ,,Ihr Großvater ist gestorben", berichtete mir Emma leise. Ich nahm Jessica in den Arm. ,,Hey alles wird gut", murmelte ich leise und strich ihr beruhigend über den Rücken. Ich deutete Emma mit dem Kopf Richtung Schlafsaal. ,,Jess es tut mir so leid", sprach ich ihr mein Beileid aus. ,,Ee es w war nur so da s er imm er f ür mi ch da war u nd al les", schluchzte sie. ,,Er wa war meine zwei te Seele", schniefte sie und Emma holte Nachschub an Taschentüchern. Jessica holte ein Foto aus ihrem Koffer, worauf man einen älteren Herren und sie sah, wie sie glücklich in die Kamera strahlten. Dieses Bild so zu sehen, machte mich traurig. Ich hatte meine Eltern nie gekannt und meine Großeltern auch nicht. Nur Tante Petunia und Onkel Vernon. Aber sie hatten nie die Bedeutung meiner Eltern für mich einnehmen können. Es machte mir wieder schmerzlich bewusst, wie sehr mir meine Eltern fehlten und ich sie brauchte. Ich hätte alles dafür getan, damit sie an meiner Seite sein könnten. Alles. Jessica stand auf und lief ins Bad. ,,Und wie steht es mit deiner Familie?", fragte ich Emma. ,,Ich kenne meine richtigen Eltern gar nicht, ich wurde adoptiert als ich 3 Jahre alt war", erzählte mir Emma. ,,Aber meine jetzigen Eltern sind die besten sie sind immer für mich da", erklärte Emma stolz. ,,Ich kenne niemanden aus meiner Familie mehr außer meiner Tante und meinem Onkel und die können Harry und mich nicht besonders leiden", erzählte ich Emma. Sie sah mich mitleidig an. Diesen Blick mochte ich gar nicht. Man wollte zeigen, dass man verstanden wurde, aber letzendlich verstand nur derjenige der die Situation kannte. ,,Und wie seh ich aus?", fragte Jessica als sie wieder aus dem Bad kam. ,,Besser als niemals zuvor", sagte ich grinsend. ,,Na warte", rief Jessica und rannte auf mich zu. Sie fing an mich auszukitzeln. Das Problem ist das ich sehr kitzelig bin. Lachend wälzte ich mich hin und her. Irgendwann bittete ich um Erbarmen. Emma legte sich neben uns und wir starten die Decke an, als könne sie uns neue Hoffnung geben. Ich stellte mir meine Familie vor, wie wir uns umarmten und all die Jahre nachholten. Ein Lächeln stahl sich auf meine Lippen. Irgendwann erwachte ich aus meiner Trance und sah neben mich. Emma und Jessica waren eingeschlafen. Friedlich lagen sie neben mir und atmeten gleichmäßig ein und aus. Die Realität in der ich mich befand, machte mir bewusst, dass meine Wünsche nie in Erfüllung gehen würden. Aber wozu gab es Träume. Wenigstens in diesen wurden meine sehnlichsten Wünsche war. Und so glitt ich in einen sanften und beruhigenden Traum.
Ich spürte eine gewisse Wärme auf meinem Kopf und öffnete langsam meine Augen. Die Wärme kam von den Strahlen der Sonne, die mich freudig anlachte. Müde warf ich einen Blick auf meinen Wecker und stellte fest, dass wir in 20 Minuten Unterricht hatten. Wie von einer Schlange gebissen sprang ich auf und versuchte meine Freundinnen zu wecken. Jessica wollte nicht und warf deswegen ein Kissen nach mir. ,,Was ist los?", fragte mich Emma verschlafen. ,,Wenn wir nicht sofort aufstehen verpassen wir den Unterricht", teilte ich ihr mit. Sofort war sie wach und stand neben mir. Doch Jessica war nicht vom Bett zu bekommen. Letzendlich half nur eine kalte Wasserdusche. Wir rannten die vielen Treppen herunter, während Jessica sich beschwerte, wie sie geweckt wurde. Gerade noch rechtzeitig kamen wir am Kräuterkundezimmer an und traten an unsere Plätze. Nach dem Unterricht wollte ich meinen Bruder aufsuchen doch er warf verschwunden. Genau so wie Ron und Hermine. Zusammen mit Britney machte ich mich auf den Weg in die Bibliothek. Wir machten zuerst unsere Hausaufgaben und fingen dann an zu lernen. Wir fragten uns gerade gegenseitig ab. Das half mir ungemein, weil Britney mir einige Dinge noch einmal mit einfacheren Worten erklären konnte. ,,Hallo Rose", sagte plötzlich Draco. ,,Hallo Draco", sagte ich. ,,Weißt du eigentlich was dein Bruder gerade macht?", fragte Draco mich grinsend. Ich sah auf und zog eine Braue nach oben. ,,Willst du mir etwas sagen?", fragte ich ihn. ,,Nein, nein alles gut", meinte er immer noch grinsend. Als er gegangen war sagte Britney zu mir: Was war das den? ,,Keine Ahnung", antwortete ich verwirrt. Am Abend alle schliefen schon, nur ich dachte noch nach. Dieses andauernde nachgedenke ging mir auf den Keks. Warum machten wir Frauen uns immer so viele Gedanken und konnten die Dinge nicht einfach geschehen lassen? Wütend drehte ich mich auf die andere Seite, als ich unten im Gemeinschaftsraum Stimmen hörte. Leise stand ich auf, zog meinen Morgenmantel an und schlich hinunter. Harry, Hermine und Ron standen da und sahen sich etwas auf Rons Hand an. Ich trat näher heran und erkannte eine Wunde. ,,Was ist denn mit dir passiert Ron?", fragte ich. Die drei zuckten zusammen. ,,Musstest du dich so anschleichen", fauchte Harry gereizt. ,,Ja musste ich", erwiderte ich grinsend. ,,Mich hat nur was gebissen", sagte Ron zu mir. ,,Damit solltest du auf jeden Fall zu Madame Pomfrey gehen", meinte ich zu ihm. ,,Geht schon", sagte er mit zusammengebissenen Zähnen. ,,Sicher?", fragte ich nach. Ron nickte. ,,Was macht ihr eigentlich um diese Zeit noch hier unten?", fragte ich die drei misstrauisch. ,,Ehm wir also wir", stotterte Harry. ,,Wir haben gelernt", sagte Hermine. ,,Genau wir lernen", stimmte Harry ihr zu. ,,Ist das nicht ein bisschen spät?", fragte ich weiter. ,,Ja das haben wir auch zu Hermine gesagt", sagte Ron. ,,Ihr solltet es nicht übertreiben, sondern noch ein bisschen Schlaf bekommen", meinte ich zu den dreien. Die Jungs verabschiedeten sich von uns und wir gingen in unseren Schlafsaal. Irgendwie hatte mich die Unterhaltung unglaublich müde gemacht, weshalb ich Hermine keine Fragen mehr stellte, sondern nur noch in meinem warmen weichen Bett liegen wollte.
Die Woche verging sehr schnell ohne nennenswerte Ereignisse.Am Sonntag wachte ich später auf als sonst. Trotz allem hatte ich sehr gute Laune, die mir niemand nehmen konnte. Dachte ich zumindest. Tja da lag ich aber falsch. Ich ging zum Frühstück und etwas kam mir komisch vor. Alle Gryffindors sahen total betrübt aus und waren still. So kannte man sie gar nicht. Ich setzte mich neben Fred und George. ,,Morgen Jungs", sagte ich freundlich. ,,Morgen", sagte Fred leise. ,,Was ist los?", fragte ich die beiden. ,,Hast du es noch nicht gehört?", fragte mich George überrascht. ,,Was denn?", fragte ich verwirrt. Die Zwillinge sahen sich kurz an. ,,Gryffindor hat 150 Punkte verloren", erzählte Fred. ,,Was aber warum denn?", fragte ich total geschockt. ,,Harry und zwei andere Erstklässler wurden außerhalb ihrer Betten erwischt", berichtete George. Fassunglos sah ich die beiden an. Mein Bruder war Schuld, dass wir den Hsuspokal verloren hatten und nebenbei hatte er noch Schande über unser Haus gebracht. Ich stand auf und lief aus der Großen Halle Richtung See. Unter einem großen Baum saßen Harry, Hermine und Ron. Ich ging auf die drei zu.
DU LIEST GERADE
Rose Potter
FanfictionRose und Harry erfahren an ihrem 11 Geburtstag, dass sie beide Zauberer sind. Die nächsten Jahre werden für Rose spannend an der Seite ihres Bruders. In ihren späteren Schuljahren fängt sie an sich zu verlieben und ab da gehen die Probleme erst rich...