52. Kapitel

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Ich hielt meine Hand vor Freds Mund, sodass er mich nicht küssen konnte. ,,Was soll das?", fragte ich verwirrt. Insgeheim hatte ich eine Vorahnung, hoffte aber sie würde nicht stimmen. ,,Ich liebe dich immer noch", seufzte Fred. Also doch. ,,Und ich weiß, dass du nicht das gleiche für mich fühlst, aber diese Gefühle, ich versuche gegen sie anzukämpfen und wenn du dann da bist, dann steht meine komplette Welt auf dem Kopf", erzählte er mir. ,,Fred ich glaube, ich kann nicht mehr so weiter machen", seufzte ich. ,,Wie meinst du das?", fragte er irritiert. ,,Wenn du mich wirklich so sehr liebst und nicht von mir wegkommst, wäre es vielleicht besser, wenn wir auf Abstand gehen", sagte ich und sah ihm nicht in die Augen. Ich wollte nicht seinen Schmerz sehen, die Enttäuschung ihn im Stich zu lassen. ,,Wenn du es so willst", meinte Fred traurig. ,,Es wird das Beste sein", bestimmte ich. ,,Ich möchte aber, dass du mir in die Augen siehst und mir sagst, was du willst", verlangte er von mir. Das konnte ich nicht. Das ging nicht. Nein, bitte nicht. ,,Ich möchte das, ich will, Ich kann das nicht", murmelte ich verzweifelt. ,,Weißt du überhaupt was du willst?", fragte mich Fred. Ich schüttelte den Kopf. ,,Das macht alles komplizierter als es eh schon ist", meinte Fred und fuhr sich durch die Haare. ,,Ich habe Gefühle für Draco und dann fühle ich Dinge wenn du bei mir bist, die ich nicht verstehe und auch nicht verstehen möchte", erklärte ich ihm. ,,Das heißt du hast Gefühle für mich, willst sie aber nicht zu lassen?", fragte Fred. Ich zuckte mit den Schultern. ,,Lass uns lieber wieder rein gehen", bestimmte ich. Schweigend liefen wir nebeneinander her bis zum Gemeinschaftsraum. Als wir eintraten sahen wir alle Gryffindors um Professor McGonagall herum versammelt. ,,Wo waren sie beide denn?", fragte Professor McGonagall streng. ,,Frische Luft schnappen", antwortete ich ihr. ,,Was ist los? Warum sind sie hier?", fragte Fred. ,,Sirius Black wollte mich umbringen", rief Ron uns zu. Umbringen. Sirius Black. Ron? Verwirrt sah ich Ron an. ,,Die Geschichte erzähl ich euch später", meinte Ron. ,,Nun denn da wir an dieser Situation nichts mehr ändern können, kann ich ihnen nur raten wachsam und vorsichtig zu sein", ermahnte uns Professor McGonagall. Als sie ging entschieden sich die anderen Schüler ebenfalls wieder schlafen zu gehen. Hermine und Harry saßen auf dem Sofa. Ich ließ mich neben meine beste Freundin fallen. ,,Er war hier ich hätte ihn töten können", murmelte Harry und starrte das Feuer an. ,,Bist du verrückt? Gegen einen Massenmörder hättest du doch keine Chance", wollte ich meinem Bruder klar machen. Doch er murmelte immer wieder diese Worte. Ob er mich überhaupt gehört hatte zu hoffen war es.
Am nächsten Morgen lief ich zusammen mit Hermine in die Große Halle. Als ich Draco sah schenkte ich ihm ein Lächeln. Doch zu meiner Überraschung ignorierte Draco mich. Was er wohl hatte? Vorerst machte ich mir darüber keine Gedanken. Neville der scheinbar Schuld war das Sirius Black in unseren Gemeinschaftsraum eindringen konnte, bekam von seiner Großmutter einen Heuler. Außerdem wurde ihm nicht mehr das Passwort verraten, sodass er solange warten musste bis einer von uns kam und er mit uns in den Gemeinschaftsraum gehen konnte. Ebenfalls waren ihm weitere Hogsmead Ausflüge verboten. Sir Cadagon wurde gefeuert und die Fette Dame kam wieder an ihren alten Platz. Sie stimmte aber nur zu, wenn Sicherheitstrolle den Zugang zum Gryffindor Gemeinschaftsraum bewachten. Nach Pflege magischer Geschöpfe suchte ich Draco auf um endlich mit ihm zu reden. Ich fand ihn schließlich in der Bücherei zu meiner Verwunderung mit Jessica. ,,Draco können wir mal reden?", fragte ich meinen Freund. ,,Jetzt ist es gerade sehr schlecht", meinte Draco und zwinkerte Jessica zu. Was sollte das? Er flirtete doch nicht ernsthaft vor meinen Augen mit einer anderen und dann auch noch mit Jessica? ,,Es ist aber sehr wichtig", bestimmte ich. ,,Na gut", seufzte Draco genervt auf. ,,Wir sehen uns gleich wieder", sagte er noch grinsend zu Jessica bevor er mit mir in eine ruhige Ecke ging. ,,Was soll das?", fragte ich ihn. ,,Ach ja ich hab dir vergessen zu sagen es ist aus", meinte Draco. ,,Was? Warum?", fragte ich verwirrt. ,,Ach komm tu nicht so unschuldig du und Weasley ich hab euch gesehen", giftete Draco mich an. ,,Draco egal was du gesehen hast, es stimmt nicht", versuchte ich auf ihn einzureden. ,,Hör endlich mit deinen Lügen auf, es ist aus, vorbei", bestimmte Draco. ,,Bitte du musst mir zu hören", sagte ich flehend und nahm seine Hand. Doch Draco entriss sie mir. ,,Lass mich in Ruhe", zischte er und ging. ,,Du musst mir zu hören", rief ich wütend und folgte ihm. ,,Verstehst du es nicht, ich will nichts mehr mit dir zu tun haben",schrie Draco durch die ganze Bibliothek. ,,Was soll das Geschreie?", fragte Madame Pince die Bibliothekarin. Traurig und verletzt zugleich sah ich Draco ein letztes Mal in die Augen, bevor ich mich umdrehte und ging. Es machte mich so wütend, dass Draco mir nicht zu hörte, aber noch wütender, dass ich selbst Schuld war. Warum war ich auch mit Fred mitgegangen? Ich hätte es mir doch denken können, das seine Gefühle für mich noch lange nicht Geschichte waren. So schnell konnte man doch niemanden vergessen, der einem wichtig war. Ich bin so naiv. Das schlimmste war ja noch, dass diese Gefühle die ich für Fred hatte, wieder hoch kamen. Ich sollte sie vergessen oder in eine Schublade stecken und den Schlüssel wegwerfen. Zuerst musste ich die Sache mit Draco klären. Und dafür brauchte ich die Hilfe einer meiner alten Freundinnen. Und einen Raum. Aber ein Klassenzimmer konnte ich nicht benutzen. Während ich überlegte geschah etwas magisches. Neben mir bildete sich eine Tür. Nanu wie ging das denn? Neugierig wie ich war, öffnete ich sie. Das war der perfekte Ort, um umzusetzen, was ich wollte. Natürlich, jetzt wusste ich es wieder. Das war der Raum der Wünsche. Er nahm die Form an, die ich mir vorstellte. Davon hatte ich vor einer Weile in der Bibliothek gelesen. Perfekt. Jetzt brauchte ich nur noch Veronicas Hilfe. Abends saß ich aufgeregt im Raum der Wünsche. Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass er zu spät war. Aber das machte nichts. Wenn er überhaupt kommen und bleiben würde wäre das schon ein Geschenk. Nach einer gefühlten Ewigkeit öffnete sich die Tür und ein paar blonde Haare kamen zum Vorschein. ,,Was soll das? Wo ist Vero?", fragte Draco verwirrt. ,,Sie hat mir geholfen, dass du her kommst, weil du ja auf mich nicht hörst", sagte ich lächelnd. ,,Willst du mir wieder eine deiner Lügengeschichten erzählen?", fragte Draco wütend. ,,Ich möchte dir alles in Ruhe erklären", sagte ich immer noch lächelnd. ,,Ja es stimmt Fred und ich waren gestern Abend draußen und haben geredet", begann ich. ,,Er wollte mich küssen und ich habe meine Hand vor seinen Mund gehalten", berichtete ich. Draco schnaubte. ,,Er sagte mir, er würde mich immer noch lieben und dann habe ich ihm klar gemacht, dass ich immer nur dich lieben werde", beendete ich meine Erzählung. ,,Und das soll ich dir glauben?", fragte Draco zweifelnd. Ich nahm sein Gesicht in meine Hände. ,,Ich habe noch nie soetwas gefühlt wie für dich", sagte ich eindringlich. ,,Du bist derjenige, der mich so glücklich macht wie kein anderer, du bist meine große Liebe", sagte ich lächelnd. Bevor mir Draco antworten konnte, küsste ich ihn. Zuerst war er total überrumpelt, erwiderte den Kuss aber. Als wir uns voneinander gelöst hatten umarmte ich ihn. ,,Es tut mir so Leid, dass ich so stur war und dir nicht zu gehört habe", entschuldigte sich Draco. ,,Schon vergessen. Solange wir jetzt wieder zusammen sind?", fragte ich. ,,Natürlich", meinte Draco und schloss mich in seine Arme. Dieser Moment war einer der schönsten in meinem Leben. Am nächsten Tag hatte ich mir vorgenommen mit Fred zu reden. Ich wollte ihm klipp und klar sagen, was ich für ihn empfand. Mehr als Freundschaft war da bei mir nicht. Als ich den Zwillingen im Gemeinschaftsraum begegnete setzte ich mich zu ihnen. ,,Na ihr, was heckt ihr wieder aus?", fragte ich die beiden grinsend. ,,Wir hecken doch - nichts aus", beendete George den Satz seines Bruders. ,,George könnte ich kurz mit Fred reden?",fragte ich. ,,Klar", meinte dieser. ,,Allein", betonte ich. Grinsend stand er auf und verschwand im Jungenschlafsaal. ,,Fred ich wollte dir nur sagen, dass ich nun weiß, was ich fühle", fing ich an. Ich sah ihm in seine braunen Augen. Erwartungsvoll sah er mich an. Er war so süß. Und seine verstruppelten Haare erst. ,,Was wolltest du sagen?", fragte er und holte mich in die Realität zurück. Peinlich berührt, strich ich mir eine Haarsträhne hinter mein Ohr. ,,Ich wollte dir sagen, dass ich nicht mehr als Freundschaft für dich empfinde und ich es besser fände, wenn wir uns aus dem Weg gehen würden", sagte ich mit fester Stimme. Freds Augen weiteten sich und er sah mich traurig an. ,,Hälst du das für das richtige?", fragte er mich. ,,Ja", versuchte ich mit einer festen Stimme überzeugend zu klingen. ,,Wie du willst", murmelte er. Ohne irgendetwas weiteres zu sagen, verließ Fred den Gemeinschaftsraum. Hatte ich das richtige getan?

So hier ist nun das neue Kapitel. Ich hoffe es gefällt euch:)

Rose PotterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt