Make Me Laugh

Part 14

"So eine strohdumme Idee," fluche ich, als ich mit meiner Hose an einem Dornengestrüpp hängen bleibe und mir prompt ein Loch in den Stoff reiße.
Warum mache ich diesen Dreck nochmal? Ach genau, weil sonst meine gesamte Zukunft im Arsch ist. Na, wenns mehr nicht ist.

Ich bin auf dem Fabrikgelände, aber anscheinend am falschen Ende, denn von weiter weg mache ich Motorgeräusche, Musik und laute Stimmen aus.
Bei mir hingehen ist es still und unheimlich.

Glücklicherweise konnte ich meine Schiene an meinem Knöchel zuhause abnehmen, sonst würde ich hier noch mehr herumkrüppeln. Danke noch mal dafür, Zayn. Ich werde doch so gerne verletzt.

Als ich genervt über Schrott und lebensgefährliche Pflanzen steige, fällt mir in etwa dreißig Meter Entfernung noch ein weiterer Zugang zum Gelände auf, der bequem gepflastert ist.

Ich Opfer habe mich scheinbar umsonst durch Dornen und Brenneseln geschlagen, einfach weil ich zu dumm war den richtigen Eingang zu finden. Na klasse, der Abend beginnt ja toll.

Als ich schließlich total zerkratzt und mit juckenden Quaddeln an den Händen an der ersten Fabrikhalle ankomme, ist meine Laune total im Keller. Nicht das ich vorher gut gelaunt gewesen wäre, aber da hätte wenigstens noch die Chance bestanden mich aufzuheitern.

Die Halle scheint von innen erleuchtet und laute Musik dröhnt mir entgegen. Ich schaue etwas weiter an der Halle vorbei und sehe auf einem großen Platz ein paar ältere Jugendliche stehen, die mit ihren Motorrädern scheinbar ein Rennen veranstalten oder einfach damit angeben.

Also habe ich die Wahl: reingehen und schauen was mich erwartet oder mich den Motorradheinis anschließen?

Eigentlich würde ich ja zu den Maschinen gehen - wer mag Motorräder nicht? - aber ehrlich gesagt habe ich in dieser Situation zu viel Respekt davor. Außerdem sehen die Typen alles andere als relaxed aus. Also entscheide ich mich für die Halle.

Mit klopfendem Herzen öffne ich die Tür und schlüpfe schnell in die Halle.
Die Decke ist meterhoch und ab und an stehen noch ein paar verstaubte Gerüste herum, aber im grossen ist alles freigeräumt. Der Boden ist kahl und übersät von Scherben und leeren Vodka- und Bierflaschen.

Total gemütlich hier.
Hat jemand die Ironie bemerkt? Wenn ja: Hand heben.

Niemand schenkt mir einen Blick als ich eintrete, wie auch, die meisten stehen mit dem Rücken zu mir.
Es sind etwa dreißig Jungen, vereinzelt auch ein paar Mädchen die aussehen wie frisch vom Strich.

Die Mädchen kümmern mich nicht weiter, die sehen so billig aus das ich die wohl nicht mal im besoffenen Zustand anfassen würde.
Aber die Jungs sehen kein bisschen aus, als würden sie mich mit einem warmherzigen Lächeln empfangen, eher mit einem Schlag ins Gesicht.

Ich trete etwas näher und als ich über die Schulter eines Jungen schaue, sehe ich warum alle wie gebannt auf die eine Wand starren.
Eine Stange ist eingelassen und an eben dieser räkelt sich gerade ein leicht bekleidetes Mädchen.

Ich sag ja, wie auf dem Strich hier.

Kurz befürchte ich das das Mädchen Rebecca ist, aber ein weiterer prüfender Blick zeigt mir, das dem nicht so ist.
Gott, zum Glück.

"Wenn du die ficken willst stell dich hinten bei Jamie an, der nimmt die Kohle. Dauert aber bis du dran bist, haben sich schon viele für angemeldet."