Andere Leute hätten jetzt Ihre Eltern begrüßt. Meine Füßen wollten jedoch nicht wirklich in die Küche gehen, um meine Eomma zu begrüßen, sofern liefen sofort die, wie schon erwähnt, viel zu teure, Treppe hoch und führten mich direkt in mein Zimmer.
Das ich, wie schon die letzten zwei Wochen, vergessen hatte meine Schuhe auszuziehen, wurde mir erst bewusst, als ich mich auf die Fensterbank kniete.
Schnaubend schmiss ich das paar ans andere Ende meinen Zimmern.
10 Minuten.
Ich hätte mich locker noch aus dieser unbequemen Uniform schälen können.
Nach kurzem Gedanken-hin-und-her lief ich schnell zu meinen Bett und wechselte mein schwarz-rotes Outfit, gegen eine schwarze Adidas Jogginghose und einen schwarzen Nike Hoodie.
Wenn ich so auf die Straße gehen würde, würde man wahrscheinlich seine Kinder vor mir verstecken...aber egal.
9 Minuten.
Wieder nahm ich meinen Platz auf der Fensterbank ein und starrte auf die Straße.
,,Jimin, was machen deine Schuhe schon wieder hier oben?"
Ich zuckte fürchterlich zusammen, als Eommas Stimme erklang.
,,Vergessen", sagte ich lediglich.
,,Na gut...Sag mal, was machst du eigentlich die ganze Zeit auf der Fensterbank?
Wolltest du nicht Hausaufgaben machen?"
Schlagartig drehte ich mich um und sah ertappt zu meiner Eomma.
,,Schätzchen, ich weiß, dass unsere neuen Nachbarn interessanter sind als Hausaufgaben, aber Schule geht vor."
Innerlich atmete ich erleichtert Luft aus.
Der Täuschung wegen, stand ich mich auf und setzte mich an meinen Schreibtisch.
Leicht lächelnd verschwand meine Eomma wieder.
7 Minuten.
Nachdem ich ungefähr eine Minute still auf dem unbequemen Schreibtischstuhl saß, bewegte ich mich wieder vorsichtig auf die Fensterbank zu.
Wie am Vortag drückte ich mich an die Fensterscheibe, als plötzlich ein roter Ferrari vor dem Haus hielt.
Gespannt richtete ich mich auf.
Mein Herzschlag wurde schneller, als die Namenlose Schönheit auf der Fahrerseite ausstieg.
Er sah mal wieder verdammt gut aus...
Er trug eine zerrissene helle Jeans, dabei fast den selben Hoodie wie ich, schwarze, soweit ich das erkennen konnte, Nike sneaker und ein weißes Bandana, welches an seiner Hose festgebunden war.
In der Hoffnung, dass ich ihn in irgendeiner Weise berühren konnte, packte ich vorsichtig an die Fensterscheibe.
Er blickte ein paar mal nach rechts und links, bis er auf zwei Jungs zuging.
Einen davon kannte ich. Ich glaube er hieß Namjeon oder so...
In meiner Schule war er bekannt.
Bekannt dafür, dass er aggressiv und drogenabhängig wäre. Ich hatte auch mitbekommen, dass er anscheinend extrem schlau wäre. Ein paar mal hatte ich gehört, dass er angeblich nur wegen den Drogen so gut in der Schule wäre. Ob ich diesen Worten Glauben schenken sollte, wusste ich nicht...
Gespannt musterte ich dieses Jungen.
Er sah nicht schlecht aus. Sobald ich wusste, war er aber ein typischer Bad Boy. Da viele an ihm interessiert waren, hatte er durchaus viel Abwechslung im Bett.
Da konnte ich jedoch nicht mitreden. Ich war zu dem Zeitpunkt Jungfrau.
Mich selbst hatte ich auch immer nur im Notfall berührt.
Der andere Typ war mir fremd. Aber er sah älter aus, als die beiden. Ich war mir fast sicher, dass er nicht auf unserer Schule war.
Die drei schienen vertraut, begrüßten sich mit einen speziellen Handschlag.
Mein Blick klebte weiter an dem blassen Jungen, dessen Namen ich zu gerne wissen wollen würde, damit ich ihn in alle meine Hüfte kritzeln konnte.
Sein Pokerface war wieder on fleek.
Ein leises Seufzen entwich mir.
Wahrscheinlich werde ich ihn nie anfassen, geschweige denn mit ihm reden, können.
,,Jimin, ich hole eben Jihyun ab. Und starr nicht die ganze Zeit aus dem Fenster!"
Meine Wangen würde blutrot.
Etwas beschämt versuchte mich wieder auf meinen Crush zu konzentrieren.
Trotzdem war die Tatsache, dass meine Eomma wusste, das ich die Nachbarn beobachtete, extrem peinlich...
Die drei setzten sich in Bewegung und verschwanden in dem Haus.
Wieder wurde ich traurig. Ich hätte ihn gerne etwas länger beobachtet. Ich hatte nicht mal die Chance ein Foto von ihm zu machen...
Niedergeschlagen lief ich zu meinen Schreibtisch und fing wirklich an, meine Hausaufgaben zu machen.
Auch wenn ich schon nach 2 Minuten genug von den ganzen komplizierten Formel der Mathematik hatte, quälte ich mich durch die 10 Aufgaben.
Nachdem ich den schwersten Teil meiner Hausaufgaben endlich geschafft hatte, wollte ich anfangen, die Vokabeln zu lernen, über die wir bereits nächste Woche einen Test schreiben würden.
Seufzend schlug ich das alte Englischbuch auf und schrieb die ersten fünf Vokabeln ab, ehe ich anfing, sie, laut, zu lesen und zu buchstabieren. Lange brauchte ich dafür nicht und prägte mir dann auch schon die nächsten fünf Vokabeln ein.
Kaum war eine davon in meinen Gedächtnis, wurde meine Zimmertür schwungvoll aufgerissen und ich stürmisch umarmt.
Jihyun war also wieder da.
Ich war froh, wirklich. Trotzdem konnte ich nicht richtig lachen.
Ich war froh darüber, dass Jihyun nichts von all dem Hass, den man mir gegenüber empfand, mitbekam.
,,Es war so toll in England! Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie schön London ist!"
Nein, dass konnte ich mir wirklich nicht vorstellen...Leider.
,,Freut mich, das es dir gefallen hat."
Ein liebliches Lächeln zierte Jihyuns Gesicht.
,,Kommst du mit nach unten? Ich brauche wieder richtiges Essen!"
,,Nein danke...Ich habe keinen Hunger."
,,Okey...Ich komme dann später nochmal zu dir. Aber ich schlafe heute bei Min. Hab ja morgen frei."
,,Ist nicht schlimm. Habt viel Spaß"
Nickend verließ meinen kleiner Bringer mein Zimmer und ließ mich wieder alleine.
Seufzend übte ich weiter Vokabeln.
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Fanfic*A person who lives beside you and wants to get to know you