Kapitel 17

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Tatsächlich schafften wir es nachmittags noch, einige Szenen zu drehen, so dass Steves Anwesenheit nicht ganz umsonst war.

Jedoch machte sich bei Marti bald bemerkbar, dass er seinen Körper den zweiten Tag infolge einer sportlichen Belastung aussetzte, die er sonst offenbar nicht gewohnt war. Er fiel immer wieder zurück in der Choreografie und Schritte, die er vorher ohne Probleme geschafft hatte, funktionierten auf einmal nicht mehr.

„Okay, Schluss für heute.", meinte ich schließlich, nachdem wir wieder einmal eine Szene unterbrechen mussten weil Marti einfach nicht hinterher kam.

„Sorry, Lucy.", sagte Marti geknickt.

„Kein Problem.", antwortete ich sofort, „Wir machen einfach morgen weiter."

Wir packten zusammen und machten uns auf den Weg nach Hause, wo Marti sofort unter der Dusche verschwand.

„Das könnte morgen witzig werden.", sagte ich grinsend.

„Wieso?", wollte Steve wissen und lies sich in der Küche auf einen Stuhl fallen.

„Weil er morgen bestimmt Muskelkater hat. Und es gibt nichts Schöneres als mit Muskelkater zu tanzen. Das tut so richtig gut."

In diesem Moment kam Rick mit einem verwirrten Gesichtsausdruck in die Küche. „Habt ihr Marti kaputt gemacht oder so? Der stöhnt in einem fort.", sagte er und deutete hinter sich in den Flur.

Steve und ich lachten.

„Er ist so viel sportliche Ertüchtigung in so kurzer Zeit offenbar nicht gewohnt.", erklärte ich grinsend, stand auf und ging zur Badezimmertür.

„Hey Marti, wenn du morgen keinen allzu schlimmen Muskelkater haben willst, empfehle ich, kalt zu duschen. Das hilft.", rief ich durch die verschlossene Tür.

„Okay.", hörte ich eine etwas kläglich klingende Stimme auf der anderen Seite antworten.

Ich lief zurück in die Küche und kam gerade richtig, um Ricks und Steves Pläne für das Abendessen mitzubekommen.

„Na gut, dann bestellen wir eben da. Du und deine Extra-Würste immer."

„Was kann ich denn bitte dafür, wenn ich nun mal Gluten intolerant bin und nicht nach jedem Essen rot anschwellen will."

Die Beiden kabbelten sich offenbar mal wieder. Ich hatte inzwischen gelernt, dass das normal und kein Grund zur Besorgnis war. Das gehörte offenbar zu ihrer Freundschaft.

Als fragte ich nur: „Worum geht's?"

„Wir überlegen gerade, bei welchem Lieferservice wir bestellen sollen.", erklärte Steve.

„Und Steve will unbedingt eine Pizza von dem Lieferservice, die keine Gluten freien Pizzen haben.", ergänzte Rick.

„Ist ja gut, wir bestellen ja schon da wo du willst.", entgegnete Steve genervt.

Ich schüttelte nur den Kopf und nahm mir den entsprechenden Zettel, um ebenfalls eine Pizza auszusuchen.

Wir waren gerade fertig, uns für Pizzen zu entscheiden, als Marti mit nassen Haaren in der Tür erschien.

„Dusche ist frei.", grummelte er und schnappte sich den Pizzazettel.

Ich ging schnell in Martis Zimmer, schnappte mir meine Jogginghose und ein altes T-Shirt und ging ins Badezimmer. Wir hatten beschlossen uns heute Abend einen ganz entspannten Abend mit Pizza und einem Film zu machen. Schmerzlich wurde mir auf einmal bewusst, dass das heute mein letzter Abend in Berlin war. Kaum zu glauben, wie schnell die Zeit verging. Ich hatte mich so gut mit Marti angefreundet und auch mit Rick. Und mit Steve sowieso. Eigentlich wollte ich hier gar nicht mehr weg. Die Jungs waren so cool und es machte so Spaß, mit ihnen Zeit zu verbringen. Hoffentlich schaffte ich es, bald mal wieder her zu fahren.

Doch noch hatte ich fast 24 Stunden bis ich wieder in den Zug steigen würde und die wollte ich ausnutzen. Ich duschte schnell und ging dann wieder zurück zu den Jungs in die Küche.

Born 2 Dance - SpaceFrogsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt