Kapitel 44

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Endlich war Sascha zufrieden. Wir hatten in den letzten Tagen die Szenen wieder und wieder gedreht, doch immer hatte irgendetwas nicht gestimmt. Entweder war es nicht synchron oder nicht genau auf den Takt oder jemand hatte sich vertanzt. Wieder und wieder hatten wir die Szenen wiederholt und das hatte alle ziemlich geschlaucht. Nicht nur, dass das Tanzen anstrengend war, auch der Umstand, dass immer wieder etwas falsch gewesen war, hatte nicht gerade für die beste Stimmung gesorgt. Ich war froh gewesen, einige Cheerleader dabei zu haben, die die Stimmung immer wieder angekurbelt hatten, doch am Ende waren wir alle froh, abgedreht zu haben.

Als Sascha endlich den Daumen in die Höhe reckte, zum Zeichen, dass die letzte Szene gut gewesen war, waren wir zwar alle ziemlich fertig, aber auch glücklich.

„Danke nochmals, dass ihr alle mitgemacht habt. Wir geben euch dann Bescheid, wenn das Video online ist."

Die Kölner und die Potsdamer machten sich direkt auf den Weg nach Hause, doch mit einigen der Berliner waren wir abends noch verabredet, um ein bisschen zu feiern.

Deshalb machten wir uns auf den Weg zu den 301+ Räumen um zu duschen, uns umzuziehen und für den Abend fertig zu machen. Wir hatten beschlossen in einen Club feiern zu gehen und ich freute mich total darauf, endlich einmal außerhalb eines Videos Zeit mit den ganzen Leuten zu verbringen.

Erst einmal wollte ich aber wissen, wie es Steve ging. Er war gestern Abend wortlos wieder in den Raum gekommen und hatte sich neben mich gelegt. Offenbar hatte er geglaubt, ich würde schon wieder schlafen, denn er hatte sich ziemlich erschreckt, als ich meine Hand auf seinen Arm gelegt hatte.

Rick und Steve hatten sich ziemlich lang unterhalten und ich hatte mir mehrmals überlegt, einfach weiter zu schlafen. Doch dann kam mir wieder Steves Blick ins Gedächtnis, wie er da zusammen gesunken wie ein Häufchen Elend auf dem Balkon saß und ich blieb wach.

Ich konnte an seinem Blick sehen, dass es ihm besser ging, als er gemeinsam mit Rick zurück in ihr Büro kam. Er weinte nicht mehr, auch wenn sein Gesicht noch ziemlich verquollen war.

„Willst du darüber reden?", fragte ich flüsternd.

Steve schüttelte den Kopf. Schon wieder. Ich versuchte die Enttäuschung und Trauer darüber herunter zu schlucken und hob stattdessen meinen Schlafsack leicht an. Als Angebot für ihn, zu mir zu kommen. Erst zögerte er kurz, doch dann robbte er zu mir herüber. Ich legte meinen Schlafsack über uns beide und er zog mich an seine Brust.

Auch wenn ich wusste, dass nicht alles in Ordnung war, war dieser Moment einfach wunderschön.

Am nächsten Morgen tat Steve so, als sei nichts passiert und er wäre gut drauf wie immer. Besser noch, er war so gut drauf wie früher. So wie am Anfang, als wir nur geflirtet hatten und die Dinge noch nicht so kompliziert gewesen waren.

Den ganzen Tag verhielt er sich so. Er flirtete was das Zeug hielt und auch wenn ich wusste, dass er damit etwas anderes verstecken wollte, steckte er mich mit seiner guten Laune bald an. Wir alberten herum, hielten Händchen und waren unzertrennlich.

Doch ich behielt ihn immer im Auge, denn ich war mir sicher, dass das nicht alles war. Das von gestern Nacht war keineswegs vorbei. Wenn er sich unbeobachtet fühlte oder sich auf etwas anderes konzentrierte, kam manchmal noch der traurige Gesichtsausdruck zum Vorschein.

Deshalb ließ ich mich mit ihm auf dem Weg zu den Büros bewusst zurück fallen, so dass wir ungestört reden konnten.

„Willst du mir jetzt erzählen, was gestern Nacht war?"

Kaum hatte ich es aufgesprochen, bereute ich es fast schon wieder. Steves gut gelaunte Fassade fiel in sich zusammen und er wurde traurig. Doch er schüttelte wieder den Kopf.

„Ich kann nicht. Es tut mir leid. Wirklich. Irgendwann vielleicht. Doch grad geht es einfach nicht."

Ich musste mich zusammen reißen, um nicht zu zeigen, wie enttäuscht ich war. Nach dem Tag heute hatte ich wirklich geglaubt, er würde es mir erzählen. Doch da hatte ich mich offenbar getäuscht.

Steve sah mich an und ich merkte an seinem Gesichtsausdruck, dass er meine Enttäuschung mitgekommen hatte. Er drückte mich kurz und sagte dann: „Können wir bitte einfach so tun, als wäre das gestern nicht passiert? Bitte? Wenigstens so lange ihr noch hier seid."

Ich schluckte, doch dann nickte ich. Ich wollte die letzten Stunden mit ihm nicht kaputt machen.

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To be honest ich finde, es gibt nichts geileres als FanArts. Die Dinger sehen einfach immer genial aus. Doch leider sind meine Zeichenskills nicht wirklich vorhanden. Deshalb falls ihr gern zeichnet und etwas zu meinen Geschichten zeichnen wollt: bitte bitte sehr gerne! Schickt mir einfach eure Bilder über Twitter oder Instagram (@lu_evans_) und ich füg sie in die Geschichten mit ein (natürlich mit Verlinkung). Ich würde mich riesig über eure Zeichnungen freuen!

Born 2 Dance - SpaceFrogsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt