Der Zug fuhr in den Bahnhof ein. Ich schnappte mir meine Reisetasche und ging durch den Gang in Richtung Tür. Ich war ziemlich aufgeregt. Gleich würde ich Marti kennen lernen. Ich hoffte inständig, dass wir uns gut verstehen würden, immerhin schlief ich die nächsten Tage bei ihm.
In Berlin war gerade irgendein Festival, weswegen es keine Hotelzimmer mehr zu einem halbwegs angemessenem Preis mehr gegeben hatte und so hatte Marti angeboten, dass ich bei ihm auf der Couch schlafen könnte. Das hatte sich ziemlich gut angehört, also hatte ich ohne groß drüber nachzudenken zugesagt. Erst die letzten Tage war mir aufgegangen, dass das vielleicht keine so gute Idee gewesen war. Wenn wir uns beispielsweise nicht gut verstanden, könnten das ziemlich lange 4 Tage werden.
Doch jetzt war es dafür zu spät. Ich musste einfach hoffen, dass wir uns gut verstehen und die Tage gut überleben würden.
Der Zug hielt und die Türen öffneten sich. Ich stieg aus dem ICE und sah mich auf dem Bahnsteig um. Marti wollte mich hier abholen. Auf einmal ging mir auf, dass es vielleicht schlau gewesen sich nicht nur am Bahnsteig sondern an einem speziellen Punkt auf dem Steig zu verabreden. Hier waren total viele Menschen, die in alle Richtungen unterwegs waren und Marti konnte ich nirgendwo erkennen.
Da ich nicht wusste, was ich sonst tun sollte, machte ich mich einfach mal daran, den Bahnsteig abzulaufen und mir dabei die Menschen ganz genau anzusehen. Hoffentlich würde ich Marti nicht übersehen. Er war nicht gerade der auffälligste Typ.
Da hörte ich eine Stimme schräg hinter mir. „Lucy!"
Marti Stimme war es nicht. Trotzdem kam sie mir bekannt vor. Ich drehte mich um und wenige Meter entfernt stand winkend ... „Rick? Hey, was machst du denn hier?"
„Ich gehöre zu deinem Willkommens-Kommando.", sagte Rick gut gelaunt und ging auf mich zu, um mich zu umarmen.
Total irritiert umarmte ich Rick und wandte mich dann an den Mann neben ihm.
„Hey, ich bin Marti", stellte der sich grinsend vor, „Rick kennst du ja offenbar schon."
„Äh, ja. Hi, ich bin Lucy.", sagte ich und umarmte auch Marti.
„Woher kennt ihr euch?", wollte ich dann wissen und deutete auf die beiden Jungs.
„Wir wohnen zusammen.", sagte Rick lachend.
„Nicht dein Ernst? Was für ein Zufall.", sagte ich ebenfalls lachend.
„Ach, du wusstest das gar nicht?", fragte Marti.
„Nein, ich hatte keine Ahnung. Aber cool, dich wieder zu sehen, Rick."
„Ebenfalls. Steve wird sich sicher auch freuen, dich zu sehen."
Steve. Schon bei der Erwähnung hatte ich ein komisches Gefühl im Magen. Von allem, was diese Woche passieren könnte, hatte ich das als letztes erwartet.
Ich versuchte mir jedoch nichts anmerken zu lassen und fragte: „Ach, wohnt Steve auch bei euch?"
„Sozusagen. Er wohnt zwei Stockwerke unter uns.", erklärte Marti.
„Hey, wollen wir mal langsam los?", fragte Rick in dem Moment, „Ich hab eigentlich keine Lust hier zu übernachten."
Lachend nahm Marti meine Tasche und die beiden Jungs gingen in Richtung Ausgang.
„Du musst mir wirklich nicht die Tasche tragen.", sagte ich schnell, als ich die Jungs mit ein paar schnellen Schritten wieder eingeholt hatte.
„Doch muss ich, immerhin bist du mein Gast.", sagte Marti nur und hielt das Thema damit offenbar für beendet. Und da ich sicher nicht mit ihm darüber streiten wollte, sagte ich nichts mehr.
„Und? Was hast du so in letzte Zeit getrieben?", fragte mich Rick als wir uns auf den Weg zu den U-Bahnen machten.
Den restlichen Weg zur Wohnung der Jungs redeten wir über neue Videoideen, die wir hatten und YouTube und seine Trends im Allgemeinen.
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Born 2 Dance - SpaceFrogs
FanficLucy hat einen kleinen YouTube Kanal namens Born 2 Dance. Mehr durch Zufall lernt sie die SpaceFrogs kennen und verliebt sich in Steve ...