Wir mussten fast eine Viertelstunde mit der U-Bahn fahren, um die nächste noch offene Eisdiele zu finden. Scheinbar hatten im Oktober die meisten schon geschlossen.
Wir setzten uns an einen der vielen leeren Tische und studierten erst einmal die Karte.
„Oh, ich will so einen Früchteeisbecher.", sagte Steve sofort.
„Du willst tatsächlich ein Eis?", fragte ich, „Ich glaub, ich nehm lieber was Warmes." Ich war auf dem Weg hierher schon halb verfroren.
„Wir wollten aber ein Eis.", beschwerte sich Steve.
„Nein, du wolltest ein Eis.", korrigierte ich ihn, „Aber wie wärs damit? Ich nehm einfach eins mit heißen Himbeeren."
Damit war Steve einverstanden und so bestellten wir unser Eis.
Wir saßen ziemlich lange in dem Cafe, aßen Eis und unterhielten uns. Ich wusste nicht, wie Steve das schaffte, aber ich musste kein einziges Mal während wir dort waren an den Song denken. Stattdessen dachte ich daran, wie gut Steve aussah und wie witzig er war. Er schaffte es immer wieder,mich zum Lachen zu bringen. Mit ihm zusammen zu sein, fühlte sich überhaupt nicht merkwürdig an. Es war genau richtig. Obwohl wir die ganze Zeit flirteten, wurde es nie komisch, wir hatten nie diese merkwürdigen Momente, in denen man sich anschweigt, weil man nicht weiß, über was man reden sollte. Es war einfach perfekt. Er war perfekt.
„Du singst ziemlich gut.", bemerkte er irgendwann.
„Das Kompliment kann ich nur zurück geben.", sagte ich lächelnd und hoffte, dabei nicht all zu rot anzulaufen. Wie schaffte es dieser Junge nur, immer so süß zu sein?
Wir waren gerade auf dem Rückweg zum Büro, als mein Handy klingelte. Es war Marti, der mir mitteilte, dass das Lied fertig war.
„Wir sind schon auf dem Weg.", sagte ich und grinste Steve breit über das ganze Gesicht an.
„Das Lied ist fetig?", mutmaßte er. Ich nickte und fiel ihm um den Hals.
„Ich freu mich so."
Obwohl ich dank Steve schon gut drauf gewesen war, steigerte sich meine Laune jetzt noch mehr. Ohne groß darüber nachzudenken, nahm ich Steves Hand, so dass wir den restlichen Weg Händchen haltend zurück legten. Bis jetzt war es immer nur Steve gewesen, der meine Hand genommen hatte, doch ich war so gut drauf, dass ich mir darüber momentan keine Gedanken machen wollte.
Marti erwartete uns schon in seinem Büro und spielte uns sofort den Song vor. Obwohl ich ihn selbst geschrieben und eingesungen hatte und ihn damit eigentlich in und auswendig kannte, hörte er sich jetzt unglabulich gut an. Viel besser, als ich erwartet hatte. Während der Song lief, bekam ich eine Gänsehaut und musste mir fast eine Träne verdrücken. Die letzten Töne verklangen und keiner von uns sagte etwas.
Mir rutschte ein „Oh mein Gott!" heraus.
„Er gefällt dir?", fragte Marti.
„Er ist unglaublich!"
„Er ist wirklich sehr gut.", sagte Steve.
„Sieht so aus, als hätten wir unseren Song für das YouTuber Sqaud.", sagte Marti, „Dann kann die eigentlich Arbeit ja beginnen."
Ich lachte und umarmte ihn glücklich. Mein Traum würde tatsächlich umgesetzt werden.
Die nächsten Stunden verbrachten wir damit, das Video zu dem Lied zu planen. Das wir es in Berlin machen würden, stand inzwischen fest. Als ich ansprach, dass wir dann aber mit den Mädels vom Cheerleading her fahren und hier übernachten müssten, bot Steve sofort an, dass wir bei ihnen im Studio auf dem Boden schlafen könnten. Manchmal würde ich den Jungen am liebsten küssen! Er war einfach immer für mich da und sofort zur Stelle, wenn Hilfe gebraucht wurde. Wie es wohl wäre, ihn zu küssen? Wie seine Lippen schmeckten? Ich verlor mich in einem Tagtraum.
Wir waren allein. Nur Steve und ich. Er kam langsam auf mich zu. Mein Herz schlug schneller. Mein Blick wanderte von seinen Augen zu seinen Lippen. Unsicher biss er darauf herum. Himmel, sah er gut aus, wenn er das tat. Inzwischen waren wir nur noch Zentimeter voneinander entfernt. Steve beugte sich vor ...
„Lucy!"
Ich schreckte hoch. Marti sah mich mit durchdringendem, Steve mit verwirrtem Blick an. Hatte ich ihn etwa die ganze Zeit angestarrt, während ich mir das vorgestellt hatte? Wie peinlich.
„Lucy, dein Handy!", sagte Marti.
Oh richtig, mein Handy klingelte. Schnell holte ich es auf meiner Hosentasche.
„Äh ja, hi?"
„Hey Lucy, alles klar bei dir?", ertönte eine mir nur zu bekannte Stimme am anderen Ende der Leitung.
„Hey Jana, was gibt's denn?"
„Wir wollten nur mal fragen, wie ihr so mit dem Song voran kommt. Und ob es etwas neues gibt. Du weißt schon, bezüglich Steveboy!"
„Jana!", erschallte eine weitere Stimme aus dem Hintergrund. Sophie.
„Wir kommen ganz gut voran.", beantwortete ich Janas erste Frage und beschloss die zweite zu ignorieren.
„Wer? Du und Steve?"
Jana konnte es natürlich nicht lassen.
„Lass uns das wann anders besprechen, ja?"
„Oh mein Gott, ist er etwa gerade im Raum?"
Ich versuchte den Impuls zu unterdrücken, ihn anzusehen.
„Ja.", antwortete ich knapp und hoffte, dabei nicht rot zu werden.
Das Telefon wurde offenbar weiter gegeben, denn gleich darauf hörte ich wieder Sophies Stimme: „Also wie läuft es mit dem Lied?"
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Born 2 Dance - SpaceFrogs
FanfictionLucy hat einen kleinen YouTube Kanal namens Born 2 Dance. Mehr durch Zufall lernt sie die SpaceFrogs kennen und verliebt sich in Steve ...