Die nächsten Tage waren merkwürdig. Steve verhielt sich mir gegenüber auf einmal komplett anders. Während er sonst in letzter Zeit ständig um mich gewesen war und ich eher das Gefühl hatte, dass es etwas zu viel des Guten war, war er mir gegenüber nun auf einmal total kalt und abweisend. Er schien mich eher zu meiden, was bei so vielen Leuten nicht schwer war und ich ertappte mich dabei, wie ich versuchte, in seine Nähe zu kommen.
Was war mit diesem Jungen nur los?
Wenn wir abends in den Büroräumen der Jungs lagen zerbrach ich mir ewig den Kopf darüber.
Tagsüber hatte ich zugegeben nicht wirklich Zeit dazu, denn das Training verlangte den Großteil meiner Aufmerksamkeit. Und zusätzlich mussten wir den Song ja auch neu einsingen, was bedeutete, dass wir mehrmals zwischen der Turnhalle und Martis Büro hin und her pendelten.
Die YouTuber wurden mit der Zeit immer besser. Von Vorteil war dabei auch, Leute wie Ju zu haben, der mit Rädern, Flick-Flacks und Saltos schon die besten Voraussetzungen mitbrachte. Auch Kostas und Mirella waren ziemlich fit, weshalb sie Schlüsselpositionen in der Choreo bekamen.
Und als selbst die unsportlicheren wie Snappy die Choreo das erste Mal fehlerfrei durchtanzten, hatte ich wirklich das Gefühl, dass das eine richtig gute Sache werden könnte.
Die YouTuber hatten inzwischen gemerkt wie körperlich anstrengend so ein Video sein konnte und auch wir, die so etwas nicht zum ersten Mal machten, waren nach einigen Tagen ziemlich erschöpft. Das viele Erklären und ständige Wiederholen machte auch uns fertig.
Doch schließlich hatten wir es geschafft. Die Choreo stand und jeder hatte das Gefühl, zu wissen, was er wann tun musste und kam fehlerfrei durch den Tanz.
Da wir jedoch noch die Drehs vor uns hatten und die Stimmung am Abend zuvor eher gedämpft war, hatten wir die Idee, an diesem Abend alle gemeinsam einen Filmabend in den 301+ Räumen zu machen.
Im Aufenthaltsraum standen einige Sofas und es gab eine freie weiße Wand und nachdem wir etwas Knabberzeug eingekauft hatten, stand einem Filmabend nichts mehr im Wege.
Wir entschieden uns für Deadpool und während Robin und Frodo den Beamer aufbauten, sah ich, dass Steve sich wieder einmal möglichst weit von mir weg gesetzt hatte. Die letzten Tage hatte ich es geschafft, die Tatsache, dass Steve nichts mehr mit mir zu tun haben wollte, ganz gut auszublenden. Doch ihn jetzt bei Vanessa, Anna und Rick sitzen zu sehen und mich anscheinend komplett zu ignorieren, tat ziemlich weh. Wieder einmal fragte ich mich, was ich ihm getan hatte. Wir waren so gute Freunde und ich mir eigentlich fast sicher gewesen, dass er mehr für empfand. Und jetzt behandelte er mich wie Luft.
Während ich weiter über Steve nachdachte und ihn dabei die ganze Zeit beobachtete, ließ er seinen Blick durchs Zimmer wandern und sah dabei auch mich kurz an. Ich erwiderte seinen Blick, doch er drehte sich sofort wieder weg.
In diesem Moment wollte ich am liebsten losheulen. Ich verdrückte mich kurz aufs Klo.
Steve ignorierte mich. Und Marti war inzwischen so gut mit den Cheerleadern befreundet, dass wir seit Tagen nicht mehr zum Reden gekommen waren. Auf einmal fühlte ich mich zwischen so vielen Leuten ganz fremd.
Als ich vom Klo zurück kam war mein Platz neben Izzi besetzt. Unschlüssig schaute ich mich im Zimmer um. Dann ging mir auf einmal auf, dass es, jetzt da Frodo sich gesetzt hatte und Vanessa zu ihm gerutscht war, neben Steve noch Platz hatte. Aber sollte ich das wirklich tun? Sollte ich mich einfach so neben ihn setzen?
Kurz zögerte ich, doch dann lief ich entschlossen zu dem leeren Platz und setzte mich. Steve tat so, als hätte er mich nicht bemerkt.
Robin, der mit der Fernbedienung immer noch vorne stand, mahnte uns alle zur Ruhe und startete dann den Film. Die Gespräche erstarben.
Die ersten zwanzig Minuten des Film schien Steve mich zu ignorieren. Doch als er sich dann umdrehte, um nach der Tüte mit den Chips zu greifen, streiften sich unsere Blicke wieder und ich lächelte ihn an. Vorsichtig lächelte er zurück, nahm die Chips und bot mir welche an.
Äußerlich versuchte ich ruhig zu bleiben doch innerlich jubilierte ich. Er beachtete mich wieder.
Nach einigen weiteren unsicheren Augenkontakten traute ich mich schließlich, mich vorsichtig an ihn zu lehnen und nach kurzem Zögern legte er den Arm um mich.
Endlich! Endlich lag ich wieder in seinen Armen. Wie sehr ich das vermisst hatte, viel mir erst jetzt wirklich auf. Es waren nur ein paar Tage gewesen, aber ihn zu sehen und von ihm ignoriert zu werden, war die Hölle gewesen. Endlich war das vorbei.
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Ich kann es nicht glauben, dass wir tatsächlich schon bei 40 Kapiteln angelangt sind! Danke an alle, die bis hier her durchgehalten haben, danke an all die lieben Votes und Kommentare!
Ich bin mal gespannt, wie lang die Geschichte noch wird, aber so langsam aber sicher nähern wir uns definitiv dem Ende.
#Stecy <3
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Born 2 Dance - SpaceFrogs
Fiksi PenggemarLucy hat einen kleinen YouTube Kanal namens Born 2 Dance. Mehr durch Zufall lernt sie die SpaceFrogs kennen und verliebt sich in Steve ...