„Was wirklich? Das war's?", fragte Marti ungläubig.
„Ja, das war's. Wir sind fertig.", antwortete ich lachend.
„Ging irgendwie gegen Ende jetzt noch echt schnell."
„Na, das freut mich doch zu hören."
„Soll ich dir die Speicherkarte direkt mitgeben?", fragte Steve und hielt mir schon die Karte entgegen.
„Ja, das wäre super. Dann kann sich Sascha direkt ans Schneiden setzen.", sagte ich und nahm die Karte entgegen.
„Wann kommt das Video denn dann?", wollte Marti wissen.
„Freitag.", antwortete ich.
„Diesen Freitag?"
„Ja, so ist der Plan. Sascha muss halt mal wieder eine Nachtschicht einlegen."
„Der arme Sascha.", sagte Steve.
„Du kennst ihn ja gar nicht.", antwortete ich lachend.
„Stimmt, ich muss euch echt mal besuchen kommen."
„Ja, musst du machen."
Wir halfen Steve noch dabei, das restliche Kamerazubehör zu verstauen, nahmen unsere Sachen und verließen das Studio.
„Läuft das eigentlich immer so bei euch?", wollte Steve auf dem Weg zur nächsten U-Bahn Station wissen.
„Dass wir Mittwoch erst fertig mit Drehen sind? Ja, meistens schon. Mittwochabend ist normalerweise Deadline. Dann hat Sascha noch 1 ½ Tage zum Schneiden. Das reicht meistens."
„Und du hast dann frei oder was?"
„Haha, schön wär's. Nein, ich versuch eigentlich bis zum Wochenende die neue Videoidee für die Woche drauf fertig zu haben und auch mit der Choreo schon so weit wie möglich zu kommen."
„Dann ist das Wochenende bei euch frei?", fragte Marti.
„Ja, wir versuchen es. Kommt halt drauf an, wie aufwändig das nächste Video wird. Da kann es schon mal passieren, dass wir auch Samstag drehen müssen."
„Und die Woche drauf wird dann geprobt?"
„Ja, Montag Probe und ab Dienstagnachmittag wird gedreht. So wie wir es jetzt ja auch die Woche gemacht haben."
„Ich hätte echt nicht gedacht, dass das so viel Arbeit ist.", sagte Marti, „Ich dachte immer, so ein dreiminütiges Tanzvideo geht ziemlich schnell zu machen."
„Nein, leider nicht. Aber ganz ehrlich, dass ist es wert. Es gibt nichts Cooleres als am Ende so ein fertiges Video zu sehen."
„Ja, ich bin auch schon gespannt, was hierbei raus kommt.", sagte Marti und deutete auf Steves Kamera.
„Ja, das bin ich auch.", stimmte Steve zu.
„Freitag könnt ihr es bewundern."
„Hey Marti wie wär's? Wir schauen es bei mir auf dem Fernseher gemeinsam. Wann kommen eure Videos denn normalerweise online?"
„Gute Frage!", sagte ich lachend, „Die ursprüngliche Idee war mal um 6, aber da wir da meistens noch nicht fertig sind, sagen wir das immer nicht so laut. Meistens wird es später."
„Okay, dann musst du uns eben Bescheid geben, wenn das Video kommt.", meinte Steve.
„Ich wird dieses Mal wahrscheinlich gar nicht da sein, wenn es online geht.", antwortete ich, „Ich fahr am Freitag direkt weiter nach Köln. Izzi und die Jungs haben jetzt ihr eigenes Büro und das wollen wir feiern."
„Oh, ok." Steve wirkte auf einmal sehr entmutigt.
Ich warf Marti unauffällig einen fragenden Blick zu, doch der zuckte nur mit den Schultern. Was hatte Steve denn auf einmal.
Den restlichen Weg zur Wohnung der Jungs bestritten Marti und ich die Konversation alleine. Steve klinkte sich aus, holte sein Handy heraus und lief bald einige Schritte hinter uns.
Ich versuchte zu rekapitulieren, über was wir uns unterhalten hatten, aber ich sah keinen Grund für Steves abrupte Stimmungsänderung. War er sauer, weil ich ihnen nicht Bescheid geben konnte, wann das Video online ging?
Ich grübelte weiter darüber nach und Marti merkte recht bald, dass ich nicht so ganz bei der Sache war. Glücklicherweise schien er zu verstehen, wieso, und fragte nicht danach. So legten wir die letzten 10 Minuten des Weges schweigend zurück.
Wieso war denn auf einmal die Stimmung so gekippt? Wir hatten uns doch bis jetzt alle so gut verstanden? Was war passiert?
Eigentlich hatte ich die letzten Tage bei den Jungs total genossen und das Gefühl gehabt, in ihnen echt gute Freunde gefunden zu haben, aber diese Stille jetzt war total komisch und unangenehm.
Vor Steves Wohnung angekommen verabschiedete sich dieser kurz von Marti, murmelte mir ein „Viel Spaß in Köln" zu und wollte in seiner Wohnung verschwinden. Kurz wollte ich ihn gehen lassen, doch dann entschied ich mich dagegen. Ich wollte nicht, dass diese schönen Tage jetzt so doof endeten.
Ich hielt Steve am Arm zurück und gab Marti einen Wink, schon mal nach oben zu verschwinden. Ich wartete, bis ich oben die Tür ins Schloss gehen hörte und fragte Steve, der kontinuierlich meinem Blick auswich dann vorsichtig: „Hey, was ist denn los?"
„Ach, nichts.", murmelte Steve und wollte sich wegdrehen. Doch ich hielt ihn immer noch fest und drehte ihn bestimmt wieder zu mir.
„Hey, ich kann doch sehen, dass da was ist, also raus damit."
Steve hob den Kopf und schaute mir endlich in die Augen.
„Bist du mit Izzi zusammen?"
Total irritiert wusste ich erst mal nicht, was ich antworten sollte. Dann prustete ich los, was Steve offenbar komplett verwirrte.
„Nein! Oh mein Gott, natürlich nicht!", rief ich lachend.
„Was ist denn so witzig da dran?", wollte Steve etwas gekränkt wissen.
„Ach nichts, es ist nur die Vorstellung ich und Izzi! Oh Gott niemals. Izzi und ich sind beste Freunde aber wir würden nie, wirklich nie im Leben was miteinander anfangen."
Steve wirkte auf einmal deutlich fröhlicher.
„Okay, dann viel Spaß in Köln!", sagte er dieses Mal aufrichtig und zog mich in seine Arme. Ich umarmte ihn und wir standen einige Sekunden bewegungslos da.
„Ich wird dich vermissen.", flüsterte Steve dann in mein Ohr.
„Ich dich auch!"
DU LIEST GERADE
Born 2 Dance - SpaceFrogs
FanficLucy hat einen kleinen YouTube Kanal namens Born 2 Dance. Mehr durch Zufall lernt sie die SpaceFrogs kennen und verliebt sich in Steve ...