Born 2 Dance - SpaceFrogs

Kapitel 19

Ich wurde davon wach, dass mein Handy zum wiederholten Male vibrierte. Verschlafen wollte ich danach greifen, als ich realisierte, dass ich nicht allein auf der Couch lag. Wieso lag ich eigentlich überhaupt auf einer Couch?

Ich versuchte mich vorsichtig zu bewegen und merkte, dass mein ganzer Rücken verspannt war. Offenbar hatte ich nicht besonders weich gelegen.

Ich drehte mich vorsichtig etwas und sah Steves schlafendes Gesicht nicht weit von meinem entfernt. Er sah so süß aus, wenn er schlief. Und offenbar lag ich halb auf ihm. Wie in aller Welt war es denn dazu gekommen?

Ich versuchte mich an gestern Abend zurück zu erinnern. Nachdem Rick gegangen war, hatten wir den Film voll fertig geschaut und dann hatten wir angefangen zu reden. Wir hatten ewig lang geredet und als uns nach Stunden dann doch die Gesprächsthemen ausgegangen waren, hatte Steve vorgeschlagen, noch einen Film zu schauen. Und das war es. Ich konnte mich nicht mal mehr daran erinnern, welchen Film wir hatten schauen wollen. Ich musste unmittelbar nachdem er die DVD eingelegt hatte, eingeschlafen sein.

Mein Handy vibrierte erneut. Vorsichtig, um Steve nicht aufzuwecken, griff ich in meine Hosentasche und zog mein Handy raus. Ich hatte zehn neue Nachrichten. Alle von Marti und in allen fragte er, wo ich war. Ich konnte es ihm nicht verdenken. Ich wär wohl auch ziemlich nervös, wenn ich einen Gast hätte, der am nächsten Morgen auf einmal nicht mehr in seinem Bett lag. Beziehungsweise dort nie gelegen hatte.

Ich antwortete ihm schnell, dass ich gleich hoch kommen würde und versuchte dann ganz vorsichtig und leise aufzustehen, um Steve dabei nicht zu wecken. Als mir das gelungen war, blieb ich noch kurz vor der Couch stehen und sah ihm beim Schlafen zu. Selbst dabei sah er noch genial aus. Ich strich ihm vorsichtig eine Strähne aus dem Gesicht, die quer über seine Stirn gefallen war.

Ich fand in der Küche Notizzettel, nahm mir einen und schrieb eine Nachricht für Steve darauf. Ich wünschte ihm einen guten Morgen und ließ ihn wissen, dass ich bei Marti oben war und mich melden würde, sobald ich wusste, wann wir heute losgingen.

Ich ließ die Nachricht auf dem Wohnzimmertisch liegen, wo Steve sie hoffentlich finden würde und schlich mich dann leise aus der Wohnung.

Vor Martis Tür angekommen überlegte ich mir, was ich ihm wohl am besten sagen sollte. Bestimmt hatte er sich schon seine eigene Geschichte zusammen gereimt. Hoffentlich keine zu schlimme.

Ich klingelte und Marti öffnete mir beinahe sofort die Tür.

„Wo warst du?", fragte er.

„Naja, bei Steve.", sagte ich unsicher.

„Du hast bei Steve geschlafen?", fragte Marti und bekam große Augen.

„Wir haben einen Film geguckt und dann sind wir beide auf der Couch eingeschlafen."

„Und das war alles?", fragte Marti ungläubig nach.

„Ja, das war alles. Hör mal, können wir das vielleicht wo anders als im Treppenhaus besprechen?"

„Oh, klar. Komm rein."

Ich betrat die Wohnung und ging sofort in Martis Zimmer. Marti folgte mir auf dem Fuße.

„Ihr seid also wirklich auf der Couch eingeschlafen? Es ist nichts passiert?", fragte er sofort nachdem er seine Zimmertür geschlossen hatte.

„Nein, es ist nichts passiert.", antwortete ich.

„Ok, schade."

„Schade? Wieso schade?"

„Naja ...", jetzt druckste Marti herum, „Es ist nichts. Ihr seid nur so süß zusammen. Ihr würdet ein gutes Paar abgeben."

„Findest du?", fragte ich und versuchte mir nicht anmerken zu lassen, wie sehr mich Martis Äußerung freute.

„Naja, schon irgendwie. Aber sag das ja nicht Steve, der killt mich."

„Bestimmt nicht.", sagte ich lachend, „Aber danke. Weißt du, ich mag ihn schon irgendwie."

„Wirklich?", Martis Augen wurden groß und er zog mich aufs Bett und setzte sich mir gegenüber, „Du bist in ihn verliebt?"

„Naja, keine Ahnung. Schon möglich."