Als Teil der Mannschaft (Joshua Kimmich)

63) Gondelfahrt

"Um Gottes Willen! Auf dem Dach liegt bestimmt ein Meter Schnee" Joshua deutet nach rechts. "Berge eben" antworte ich lachend. "Haben wir alles?" er guckt mich fragend an, und ich nicke. "Okay, dann bis in ein paar Tagen mein geliebtes Auto" er verriegelt die Tür und nimmt meine Reisetasche. "Was ein Gentleman" sage ich grinsend und folge ihm.
"Wie viel Grad hat es hier denn bitte? Ich bin auf dem Weg vom Auto bis hierher schon fast eingefroren" jammere ich. "Ach was sind doch nur minus acht" er legt seinen Arm um mich. "Fühlt sich eher an wie zwanzig!" lachend schlendern wir weiter, bis wir vor der Talstation stehen.
Wir steigen in eine Gondel ein und auf geht's nach oben. Der Schnee unter uns glitzert in der Sonne, ein paar Wintersportler rasen über die Piste und alles sieht so wunderschön aus.
"Warst du schon mal Skifahren?" frage ich ohne meinen Blick von den Bergen abzuwenden. "Ne, ich hab in der Zeit des Schulskilagers lieber trainiert" antwortet er lachend. "Hat sich gelohnt"
Joshua zieht mich näher zu sich und drückt mir einen Kuss auf die Wange. "Weißt du, ich liebe dich so sehr, dass es echt weh tut, wenn ich nicht bei dir sein kann" sagt er ganz offen. Sein trauriger Blick zerreißt mir fast das Herz. "Ich finds doch auch nicht schön, wenn du nicht da bist, aber dafür ist es umso schöner, wenn du da bist" erkläre Ich lächelnd. "Weißt du was?" er legt seinen arm um mich - "Nein was denn?" - "Dass du diw wundertollste Person überhaupt bist? Und ich dich abgöttisch liebe?" - "Ich lieb-" doch weiter komme ich nicht, denn er unterbricht mich, indem er mich zärtlich küsst. "Wir sind gleich da" unterbreche ich den Kuss, doch er macht einfach weiter. Ruckartig löse ich mich von ihm, denn wir müssen jetzt wirklich aussteigen. Was so eine kleine Gondelfahrt alles bewirken kann. Hand in Hand schlendern wir einen kleinen Schnee bedeckten Weg entlang, ehe wir auch schon bald vor der Hütte stehen, die echt riesig ist.

So wie es Anna uns heute Nacht noch erklärt hat, bringen wir zuerst unser Gepäck aufs Zimmer und dannach fahren wir mit der Gondel wieder ein wenig nach unten, wo wir dann abgeholt werden und zur Kirche gebracht werden.

"Hei Eva! Schön, dass du da bist" übermütig umarmt Snna mich. "Hey. Ich freue mich auch, und wie" grinsend betrachte ich sie. Die Schwangerschaft steht ihr super. Sie sieht noch hübscher und frischer aus als sonst. Auch Amelie, Lena und Hanna sind auch da. Nachdem wir uns begrüßt haben sprechen wir den morgigen Ablauf durch. "Und dann wird Halleluja gesungen" erklärt Anna freudestrahlend.
"Wir sind draußen, falls ihr uns braucht" wirft Paul kurz ein, der eh nur mit Joshua irgendwo auf einer Bank herumgelungert ist. Männer und Planung eben. Anna nickt kurz, ehe sie auch schon verschwinden.

Nach ewigem hin und her steht endlich der Plan für morgen.
Joshua und ich verabreden uns noch mit Lars, Pauls Trauzeugen, und seiner Freundin Leyla in einem Besprechungsraum. Sogar so etwas hat die  Hütte, in der die beiden morgen feiern wollen.
"Dass ich mal an einem Tisch mit einem Nationalspieler sitzen werde hätte ich auch nicht gedacht" sagt Lars lachend. "Auch, wenn er bei den Bauern spielt" fügt er noch hinzu. "Sag bloß du bist ne kleine Zecke" stichelt Joshua zurück. "Jungs Bitte!" stöhnt Leyla genervt, was mich zum lachen bringt. "Also Lars zeig mal deine Rede her" fordere ich ihn auf. "Ähm Rede?" irritiert guckt er mich an. "Eine kurze in der Kirche und eine etwas längere vor dem Essen" erkläre ich. "Improvisation ist mein größtes Talent" stolz grinst er. "Bitte Lars überleg dir was anständiges! Herumgestottere können wir Anna und Paul nicht zumuten" versuche ich auf ihn einzuwirken. "Ach komm Eva! Der schafft das schon" Joshua drückt mir einen Kuss auf die Wange. "Na gut, aber wehe du sagst auch nur einmal 'Ähm'"  - "Du bist tot Lars" kommentiert Leyla lachend. "Pffff" gespielt beleidigt zieht er eine Schnute. Da bin ich ja mal gespannt, wie das morgen werden soll.