Beast Inside

Kapitel 9

Wieder parkte ich auf dem besten Parkplatz vor der Schule: da wo der Strich eben durchgezogen war. Natürlich musste man klare Linien ziehen, und wie meine Mutter immer sagt, Grenzen nicht überschreiten, aber ganz ehrlich, so ein Strich auf dem Asphalt hat mir gar nichts vorzuschreiben.

Ich setzte meinen Schlafzimmerblick auf und setzte meine dicken Kopfhörer ab. Gerade kamen zwei Chicks vorbei gewatschelt, weshalb ich begann zu grinsen.

„Hey ihr Süßen" rief ich ihnen hinterher, weshalb sie sich natürlich umdrehten. Beide sahen mich genervt an und eine hob ihren Mittelfinger in meine Richtung. Daraufhin gab das andere Mädchen ihr einen Kuss auf den Mund und zog sie weiter.

Verwirrt sah ihnen nach. Was war das denn bitte? Ich wühlte in meinem Gedächnis, wann ich zuletzt so heiße Lesben gesehen hatte und da viel es mir ein. Das musste also die Freundin von der Kampflesbe sein. Also, die feste Freundin. Die, mit der sie alles machen kann.

Ich legte meine Stirn in Falten und stellte mir vor, wie die wohl Sex hatten. Ich schob mein Kinn zurück und zog somit ein Doppel- wenn nicht sogar Dreifachkinn. Wie sollte das denn bitte funktionieren? Ich meine, ich wusste ja, wie das ist wenn ein Kerl zwei Perlen hatte, aber nur zwei Mädchen? Gibt es nicht extra dafür so'n Anschnallgurt?

Mein Kopfkino von lesbischen Sex wurde unterbrochen, als Shane vor mir auftauchte. Ich zuckte zusammen und ließ dabei fast meine Kopfhörer fallen.

„Bor, Alter, was soll das?" keifte ich und stieg von meinem giftgrünen Quad. Ich zog den Schlüssel mit einer Dreivierteldrehung heraus und sah Shane angepisst an. „Tut mir leid, aber ich hab dich schon von weitem gesehen. Du sahst ziemlich komisch aus" lachte er, doch als er meinen strengen Blick kreuzte, stoppte er abrupt.

„Also du sahst trotzdem gut aus, wie immer. Nur halt, etwas seltsam mit deinem Doppelkinn, aber du siehst trotzdem heiß damit aus-" „Das weiß ich selbst, Shane! Haben Sie noch etwas gemacht oder gesagt?" unterbrach ich ihn und sah ihn fragend an. Er erwiderte meinen Blick. Augen verdrehend nahm ich meine Tasche und steuerte auf den Eingang zu.

„Was ist denn, Milo? Wen meinst du?" fragte er und lief mir nach. Er holte mich ein und lief neben mir. Als ich meinen Kopf zu ihm herüber sah, begegneten mir seine braunen Augen. Er starrte mich an.

„Wen wohl, die Monster" beim meinen Worten senkte er seinen Blick auf den Boden „weißt du, ich hab mir überlegt, dass wir uns so einen Kosenamen für die geben, dann müssen wir nicht immer Monster sagen, dass wäre ja viel zu auffällig".

Er hob wieder seinen Blick und zog seine Augenbrauen zusammen. Aus einem neutralen Ausdruck wurde ein verwirrter, doch trotzdem grinste er komisch. „Was grinst du so?" fragte ich genervt und wich gerade einem Jungen mit einem Basketball aus und keifte folgende Worte hinter ihm her: „Mach deine Augen auf, du bist nicht im Sportunterricht! Arschloch". Fragend wandte ich mich wieder zu Shane, welcher in seinem Gesicht ein noch fetteres Grinsen hatte.

„Kosenamen? Ernsthaft? Soll ich dich Baby nennen oder was?" fragte er und zog seine strubbeligen Augenbrauen noch weiter nach oben.

Ich rollte meine Augen. Wie konnte man nur so dumm sein...? „Nein, du Spinner. Ich meine für die Monster. Für was benutzt du eigentlich dein Gehirn? Zur Zierde?" fragte ich und bog mit ihm um eine Ecke. Dann steigen wir die Treppen hoch, welche leicht überfüllt waren.

Ich zog angeekelt meine Arme um mich und versuchte mich irgendwie durch die Masse an Körpern zu schieben. Shane war ein paar Personen vor mir, verschwand aber auch in der Menge. Die Treppe gabelte sich auf. Ich musste rechts herum, doch wurde in die entgegengesetzte Richtig gedrückt.

„Hey, hör gefälligst auf zu schubsen! Nimm deine Finger weg! Jetzt mach doch mal Platz!" alle meine Wörter wurden überhört oder nur sehr gut ignoriert. Wie sollte ich bitte dadurch kommen?