Wieder dröhnte der Bass auf meine Ohren und ließ all diese lauten und störenden Verkehrsgeräusche ausschalten. Ich nickte meinen Kopf leicht im Takt, auf welchen meine Kopfhörer statt eines Helms saßen. Helme werden überbewertet und außerdem, warum brauche ich einen Helm, wenn ich doch sicher fuhr?
Ich bog in die Straße rein, in der meine neue Schule sein sollte und stoppte mein Quad mitten auf der Straße. Angeekelt musterte ich dieses wahrscheinlich mal weißes, doch nun graues Gebäude. Ich hörte im Hintergrund, wie ein Auto hinter mir hupte, stellte aber nur meine Musik lauter. Ich ließ mich nicht hetzten, schon gar nicht an meinem ersten Schultag. Schließlich gab ich mir doch einen Ruck und drückte wieder aufs Gas, um den ungeduldigen Schüler im alten Opel endlich in die Schule zu lassen. Der drängelte aber auch.
Ich parkte direkt vor der Schule auf einem Parkplatz, der eigentlich durchgestrichen war, ich fragte mich warum? Der war doch perfekt.
Ich nahm meine weißen Kopfhörer vom Kopf und schon hörte ich das nervige Gemurmel der Schüler. Die sollen sich auf einen total scharfen Auftritt von mir gefasst machen.
Gerade hatte ich mein Bein über mein teures Ross geschwungen, als dieser Nachbars Junge, Shane, auftauchte. Er trug eine schwarze Sonnenbrille, in welcher ich mich Spiegeln konnte. Was für ein Angeber. Würde ich so eine Sonnenbrille wollen, hätte ich sicherlich schon drei, also hör auf zu prahlen!
„Du bist aber mutig, dass du hier parkst" er hatte wieder dieses Grinsen auf den Lippen eines charmanten, perfekten Schwiegersohnes. „Tz, bist doch nur neidisch auf meinen geilen Parkplatz! Oder neidisch auf meinen geilen Arsch, so hart wie du gestern Abend warst" ich zog eine Augenbraue hoch und ging mit meinem Rucksack auf dem Rücken auf den Schulhof.
Als ich dachte, ich wäre ihn gerade losgeworden, tauchte er wieder an meiner Seite auf. Kurz sah er mit grimmiger Miene über den Schulhof, wand sich aber dann wieder lächelnd zu mir. Komischer Kerl.
„Wenn du willst, kann ich dich auch herumführen" bot er mir an und lief extrem nahe neben mir. „Ne danke. Alle Schulen auf denen ich war, sind ungefähr gleich aufgebaut. Ich komm schon klar" meinte ich und ging in irgendein Gebäude rein, gefolgt mit dieser nervigen Grinsekatze.
„Hast du schon öfter die Schule gewechselt?" fragte er mich und sah mich interessiert an. Ich sah nur kurz zu ihm und drehte meinen Kopf wieder nach vorne, während ich arrogant meine Augenbrauen hoch zog „schon sechs Mal. Tja mich kann niemand toppen". Bei meinen Worten versteifte er sich und sah mich mit leicht geöffneten Mund an. „Oder hast du schon öfter gewechselt?!" fragte ich ihn und sah mich um.
„Nein, ähm, ich muss jetzt gehen. Bis später Milo" murmelte er und lief mit gesenktem Kopf und schnellen Schritten den Gang entlang. „Es wird kein später geben!" rief ich ihm noch hinterher und schüttelte meinen Kopf mit einer wegwerfenden Handbewegung. Ich ging ihm einfach nach um das Sekretariat zu suchen.
Ich ging vorbei an vielen Schülern, die mich alle ansahen. Ich bin eben ein geiler Typ, da kann ich auch nichts für. Doch plötzlich begegnete ich einem bekanntem Gesicht. Vielleicht hatte ich die Suche nahm diesem dummen Büro doch auf die leichte Schulter genommen und brauchte Hilfe, ja fein.
Ich ergriff beide Oberarme und knallte ihn gegen die Spinde rechts von mir. Erschrocken keuchte er auf und sah mir in meine Augen. Wir waren gleichgroß. „Du kannst das gestern wieder gut machen, wenn du mir jetzt zeigst, wo das Sekretariat ist" meinte ich und sah ihn finster an, da ich mich noch entscheiden musste, ob ich ihn als 'korrekt, aber trotzdem ein Untermensch' oder als 'totaler Untermensch, dem kannst du nicht trauen' abstempeln sollte.
Er hatte sich wohl von dem Schock meiner Schönheit erholt, denn er sah mich etwas verkniffen an und nickte „kann ich gerne machen, nachdem du so nett fragst". Er schüttelte meine Hände ab und ging voraus in die entgegengesetzte Richtung, in die ich gelaufen bin.
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Beast Inside
Kurt AdamMilo zieht um, schon wieder. Weil er gegen irgendwelche Regeln verstoßen hatte, schon wieder. Um eins klarzustellen, Milo ist ein Arschloch. Er ist die menschliche Verkörperung des absoluten Übertreibens und der totalen Provokation. Und so wie jede...