Kapitel 27

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Gelangweilt wippte ich mit meinem Fuß. Ich hatte müde meinen linken Arm auf dem Tisch abgestützt und stemmte somit meinen Kopf. Mit einem ausdruckslosen Blick starrte ich den Lehrer an. Er bewegte seinen Mund, Wörter kamen heraus, jedoch erreichten sie nicht wirklich mein Gehirn. Ich konnte mich einfach nicht konzentrieren.

Ich lehnte mich auf diesem kippeligen Stuhl nach hinten, was ich aber nicht ohne ein leises Ächzen und einem leidenden Gesichtsausdruck schaffte. Shane hatte sich nach meiner schlechten Nachricht echt aufgeregt. Fast die hatte dieser hormongesteuerte Idiot mich durchgenagelt und hat mich nicht mal eine kleine Pause gegönnt.

Shane hatte mich dann heute morgen mehr oder weniger ignoriert. Zwar sprach er das Nötigste mit mir, aber mehr auch nicht. Wir wurden mit Luke von seiner Schwester zur Schule gefahren, da sie ja sonst anscheinend nichts besseres zu tun hatte, als den Chauffeur zu spielen.

Und genau deswegen saß ich dort im Unterricht; schwach, energielos und total groggy. Ich konnte nicht anders, als mit leerem Blick durch den gefüllten Klassenraum blicken. eigentlich wollte ich die Bilder von letzter Nacht so schnell wie möglich loswerden, doch dank meinem schmerzenden Arsch und den unzähligen Liebesbissen auf meinem Körper, erwies sich dies als schwieriger.

"Scheint so, als hätte dich dein Freund ziemlich hart durchgenommen" hörte ich plötzlich eine weibliche Stimme neben mir. 

Ich war nicht wirklich in der Stimmung, mich jetzt mit jemanden zu streiten, weshalb ich einfach nur belanglos mit meinen Schultern zuckte und die Uhr an der Wand fixierte. Nur noch ein paar Minuten...

"Man soll zwar Personen nicht nach ihrem Äußeren beurteilen, aber ich habe echt nicht gedacht, dass du dich für Männer interessierst" kam es wieder von der Kampflesbe, welsche sich etwas zu mir herüber beugte. Leider trug sie kein ausgeschnittenes Shirt.

"Halt die Fresse und nerv mich nicht, man" brummte ich und schloss für einen Augenblick meine Augen. 

"Milo, mir ist es egal, was für nächtliche Aktivitäten dich zu Abendstund' wachhalten, aber in meinem Unterricht wird nicht geschlafen" hörte ich auch schon, weshalb ich wieder meine Augen öffnete. Viele Augenpaare waren auf mich gerichtete, warteten schon fast auf meinen Konter. Darauf konnten sie jedoch noch lange warten, denn ich seufzte genervt und nickte schweigend. 

Dem Lehrer schien dies zu genügen, denn er fuhr fort ungestört vor sich hin zu erzählen. Vor mir drehte sich Luke mit seinem Freund zu mir um.

"Was is'n bei dir los?" fragte dieser irritiert und musterte mich gespannt.

Ich stöhnte genervt und rollte mit meinen grünen Augen. Warum interessierte das diesen Arschficker überhaupt? "Geht dich nichts an, Bastard!" keifte ich, doch war trotzdem noch für meine Verhältnisse ruhig.

Luke musterte mich kurz wortlos, als er dann begann hämisch zu grinsen. "Hat mein Bruder dich so heftig durchgefickt?" sein verspielter, provozierender Blick traf auf meinen genervten. "Nein, hat er nicht. Ich hab den gefickt" brummte ich kraftlos und atmete laut aus. Ich hatte kein Bock mich mit dem zu zoffen. 

"Ach ja? Deswegen humpelst du auch und hast eine Unmengen an Knutschlecken überall an deinem Körper. Außerdem hab ich dich ja überhaupt gar nicht gestern Nacht wie ein Tier stöhnen gehört" seine Stimme triefte nur so vor Ironie und sein Freund musste sich seine Hand vor dem Mund schlagen, damit er offensichtlich nicht laut loslachte. Luke selbst hatte ein siegreiches Lächeln auf seinen Lippen.

"Es gibt schon komische Zufälle" murmelte ich fertig mit meinen Nerven und verschränkte meine Arme vor der Brust. 

Mehrmals blinzelte der Dunkelhaarige, wollte wohl etwas darauf erwidern, wurde jedoch von unseren Lehrer unterbrochen: "Luke und Chris, würdet ihr mir bitte die Ehre erweisen, euch zu mir zu wenden und mich in euer ach so inniges Gespräch einweihen?". Die Stimme des älteren Lehrers, wessen Oberlippenschnäuzer beim sprechen lustig herum wackelte, war genervt.

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