Danach passierte nichts nennenswertes. Wenn man davon absah, dass es mich innerlich auffraß, dass ich auf diesen Vollwichser reingefallen bin. Dieser blöde Spasti hatte nur mit mir gespielt, was mich, auch wenn ich es nicht zugeben wollte, echt nicht gefiel. Mein Innerstes schrie nach blutiger Rache, die ich auch sicherlich bekommen werde, jedoch musste ich mich gedulden und abwarten. Ich werde sie schon noch bekommen, die wohlverdiente Rache.
Mit gefühlten Gefühlen betrat ich den kleinen Schulhof. Diese ganzen Gesichter die mich musterten, ekelten mich jetzt schon an. Ja, ich hatte einige Knutschflecken an mir und ja ich schleppte Übernachtungszeug mit mir herum! Das Gefühl plagte mich, dass sie alle wissen würde, von wem diese elenden Liebesbisse waren. Es erschien mir so, als hätte ich diese fünf Buchstaben auf meiner Stirn stehen. Jeder las diese und steckte mich sofort in die Schwuchtelabteilung.
Genau so hätten meine Eltern mich auch angesehen, wenn sie mich denn bemerkt hätten. Gestern bin ich in mein Haus geschlichen, mich geärgert bis ich eingeschlafen bin, früh aufgestanden, mich wieder geärgert und vor ihnen das Haus verlassen. Ich bin dann noch etwas herum gefahren, bisschen den Kopf frei kriegen und so. Aber sauer bin ich immer noch!
Genervt ging ich zu meinem Spind und sperrte ihn auf. Plötzlich stemmte sich jemand mit seiner großen Hand neben mein Schließfach ab. Gerade war ich schon bereit, denjenigen aus tiefster Seele die Hölle heiß zu machen, als ich einer meiner verhassten Gesichter sah. Sofort hatte ich Magenprobleme und hatte ein Gefühl, ihm gleich vor die Füße kotzen zu müssen.
„Verschwinde!" zischte ich bitter und wand mich wieder zu meinen Büchern. Als ich spürte, wie er mit seinen vollen, warmen Lippen an meinem Hals entlangfuhr, belagerte mich eine Schauer. Schnell stieß ich ihn jedoch vor mir. „Fass mich nicht noch ein einziges Mal an! Hast du mich verstanden?!" keifte ich ihn an, versuchte ihm nicht noch ein Veilchen zu schlagen. Ja, sein makelloses und bewundernswertes Gesicht trug ein Veilchen und eine Menge schrammen, was mich aber null interessierte.
„Was ist denn los?" fragte er und machte dieses ahnungslose Gesicht, weshalb er eigentlich schon den ersten Schlag in die Fresse verdient hatte.
„Was los ist?! Fasst du mich auch nur einmal an, kannst du mit einer Anzeige rechnen, wegen sexueller Misshandlung! Komm mir nichts zu nahe!" spuckte ich ihm meine Worte vor die Füße. Ich war mir sicher, dass meine Augen das Grün einer Giftschlange ausstrahlten.
„Wann soll ich dich denn sexuellen misshandelt haben?" fragte Shane verwirrt und sah mich abwartend an. Mein Mund stand auf, schloss sich jedoch direkt wieder. Er wusste es nicht?!
„Willst du mich verarschen?! Machst du das öfter oder warum weißt du das nicht?! Hm?! Vergreifst du dich öfters an Unschuldigen, die im Arsch noch Jungfrauen sind und es auch gerne weiter gewesen sein wollten?!" ich musste mich zusammenreißen meine Worte nicht durch die ganzen Schulflure zu Schreien, denn das würde ich ihm nicht gönnen. Das wollte er doch bestimmt; das ich kaputt gehen würde und er mich wie eine gefühllosen Sklaven besitzen könne. Nein, nein, ohne mich Freundchen!
„Du widerst mich an!" flüsterte ich und knallte die Spindtür hinter mir zu. Ich war daraufhin eigentlich davon ausgegangen, er würde mich wirklich ab sofort in Ruhe zu lassen und ich könne mit einem unangenehmen Herzziehen davon streifen, jedoch hatte ich mich geirrt.
Er packte mich an der Schulter, wirbelte mich herum und knallte mich gegen die Metallspinde. „Sag mal; Spinnst du?! Ich habe nie etwas getan, was dir nicht gefallen hat und schlimme Nachfolgen gehabt hat! Ich hoffe sehr, dass du mir gerade nicht klar machen wolltest, dass du das gestern nicht gewollt hast!" er knurrte finster. Seine Hände krallten sich angespannt in meine Schultern. Ich wand mich etwas in seinem Griff, weshalb er diesen unangenehm verfestigte.
„Lass mich los man! Das tut weh, verdammte Kacke!" fauchte ich. „Du hast es doch genossen, wie ich dich dominiert habe! Dir hat es doch gefallen, wie ich dich kontrollieren konnte! Du hast es geliebt, wie ausgeliefert du mir warst!" hauchte er und beugte sich näher zu mir herab. Ich schüttelte wild meinen Kopf und stemmte meine Hände gegen seine muskulöse Brust. So, wie ich es in der Nacht getan hatte. Schwitzend, wollend, erregt. Diese Bilder schossen mir alle durch den Kopf, wobei ich so schnell wie möglich loswerden wollte.
„Du denkst gerade daran, oder? Wie ich dich zu wimmern gebracht habe. Wie du unter mir gestöhnt hast" sein erotisches Geflüster löste eine weitere Schauer aus. Ich schüttelte unkontrollierter meinen Kopf, sodass ich beinahe ein Schwindeltrauma erlitt.
„Und wie du daran denkst! Ich sehe es dir an. Ich sehe doch, wie die Lust dich seitdem zerfrisst. Ich rieche, wie deine Haut sich nach meinen Berührungen sehnt und den unwiderstehlichen Geruch deiner Begierde mir in die Nase fliegt.Ich höre, wie eine Schauer nach der nächsten dich einnimmt, nur durch meine Anwesenheit, meiner Worte und meiner Berührungen" seine Hände wanderten unaufhaltsam meinen Rücken hinunter zu meinem Gesäß „Und weißt du was? Ich will mehr. Ich will es immer wieder mit dir tun. Ich will dich auf jegliche Art und Weise lieben, überall.". Seine männlichen Hände packten grob meinen Arsch, sodass mir die Luft wegblieb. Meine Kopfbewegungen erebbten.
„Ich will dich überall nehmen. Ich will dich unter mir haben, schreiend vor Ekstase" ich hielt still, rührte keinen Muskel. Meine Augen fixierten ein weißes Kaugummi auf dem gefliesten Boden. Ich konnte mich nicht bewegen, war wie erstarrt.
„Und ich weiß, dass du es auch willst" ein klatschen ertönte. Shane starrte mich aus einer Mischung aus Überraschung und Wut an. „Du bist ein Monster!" wisperte ich und blinzelte die aufkommenden Tränen weg. „Ich habe dir vertraut, du kleines Stück Scheiße! Ich habe dich mich ficken lassen, verdammt nochmal!" nun war der Damm gebrochen und meine Tränen kullerten aus ihrem Versteck. Ich hatte Geschrien, ziemlich laut. Viele unserer Mitschüler drehten sich zu uns um, doch das war mir egal.
Ich schluckte, als ich meine nächsten Wörter bedacht aussprach „Ich hasse dich, Shane Reed!".
Mit diesen Worten riss ich mich endgültig von ihm los und wischte mir kurz über meine Augen.Ich hatte Kopfschmerzen, fühlte mich leer, nutzlos und allein. Dieser Tag ist jetzt schon Kacke!
Räuspernd drückte ich die moderne Klingen und wippte etwas mit nervös mit meinen Füßen. Ich hörte Schritte innen drin und kurz darauf wurde die Tür geöffnet. Mir starrten zwei strahlend grüne Augen entgegen, wobei eines von einem bläulichem Rand umrandet wurde.
Angestrengt verkniff ich mir ein Grinsen und den aufkommenden Stolz, was mein ehemaliger Freund so anrichten konnte. Das einmal markante Gesicht war ebenfalls mit vielen Prellungen, Veilchen, Schrammen und Rötungen umsehen.
„Gut siehst du aus, man! Ich komm ja schon rein, nicht so stürmisch" schnell flitzte ich an dem dunkelhaarigen Riesen vorbei.
„Moment! Du wirst nicht hier rein kommen! Du machst mir nur Probleme, du kleiner Scheißer!" knurrte er und sah mir wütend hinterher. „Erstens: Ich bin schon drin, da warst du wohl etwas zu langsam. Zweitens: Nicht mein Problem. Drittens: Ich weiß ja nicht wie groß deine Scheißhaufen sind, aber meine sind schon erwähnenswert! Ich will ja nicht angeben, aber würde ich mich bei einem Wettkampf für die größte Kackwurst bewerben, ich würde gewinnen" ich warf ihm kurz einen arroganten Blick zu bevor ich mich auf sein Sofa schmiss.
„Du bist so abartig!" kam von Richtung Tür, wonach das Klacken des Schlosses der Tür folgte.
„Wir kennen uns nicht mal!" zischte er und kam mir hinter her. Müde zuckte ich mir meinen Schultern „ich weiß, dass du kein Vergewaltiger bist, das reicht mir".
Von ihm kam nur ein Murren, bevor ihm anscheinend eine weitere schlechte Ausrede einfiel: „Ich kann dich nicht mal leiden!". Darauf grinste ich und sprang enthusiastisch vom Sofa auf „Wie bitte?! Also das müssen wir umgehend ändern!". Mit einem gewinnenden Grinsen sah ich zu dem ebenfalls grünäugigen rüber, welcher seine Schultern hängen ließ, seine Augen rollte und nur mit einem genervten Stöhnen antwortete.
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Beast Inside
VârcolaciMilo zieht um, schon wieder. Weil er gegen irgendwelche Regeln verstoßen hatte, schon wieder. Um eins klarzustellen, Milo ist ein Arschloch. Er ist die menschliche Verkörperung des absoluten Übertreibens und der totalen Provokation. Und so wie jede...