Beast Inside

Kapitel 3

Brummend ging ich Luke hinterher. Mir wurde gerade die wundervolle Nachricht gesagt, dass wir beide in einer Klasse waren. Tolle Sache.

An einer geschlossenen Türe blieb er stehen, räusperte sich und klopfte zwei mal. Ich tupfte noch kurz meine Nase ab und zupfte an dem blutigen Tachentuch. Von drinnen kam ein 'herein' und er öffnete die Tür. Viele Augenpaare schauten gespannt auf die Tür und musterten mich. Klar, ich sah geil aus, hatte jedoch ein etwas entstelltes Gesicht dank Luke. Was rastete er auch so aus, ich hab nur versucht eine Konversation aufzubauen.

„Und du bist dann wahrscheinlich der neue Schüler- Warum blutet du?" fragte mich der Lehrer und deutete auf das blutige Taschentuch in meinen Händen. Angepisst zuckte ich mit meinen Schultern.

„Hab meine Tage bekommen" murmelte ich und schmiss es in einen schwarzen Mülleimer, auf welchen Plastik stand.

Ich war sowieso schon angefressen, da sollte mich der Lehrer bloß nicht nerven. Die Klasse lachte kurz und von ein paar Ecken kam vereinzelt ein Gekicher eines Mädchens, welche ich sicher im Laufe der Zeit aufreißen würde, aber das war ja in unserem Alter normal. Wer mit 18 keine Jungfrau ist, ist entweder hässlich oder zieht diese 'ich ficke nicht vor der Hochzeit'-Sache durch. Ekelhaft.

„Wir achten hier strickt auf geordneten Müll. Holst du bitte dein Taschentuch heraus und schmeist es in den richtigen Müll?" meinte der Lehrer nun ebenfalls angefressen und versank weiter in seinem Stuhl mit verschränkten Armen.

„Kann ja sein, dass du in deiner Freizeit gerne im Müll rum wühlst, aber ich mach das nicht" und schon machte ich mich auf die Suche nach einem Freien Platz. Ich schlenderte gelassen durch die Reihen, als ich einen freien Platz in der vorletzten Reihe neben einem geilem Mädchen sah.

Kurz nachdem ich die Kleine abgecheckt hatte, setzte ich mich neben sie. „Da sitzt normalerweise meine Freundin" meinte sie an mich gerichtet. Der Lehrer und die Klasse kümmerte sich nicht länger um mich, sondern grub schon in dem Mülleimer herum.

„Tja schade, jetzt sitze ich hier und ich find die Aussicht recht angenehm" grinste ich in ihrem Ausschnitt. Wie gerne würde ich jetzt ihre vollen Glocken durchkneten. Sie atmete empört aus und pfefferte mir eine.

„Ich hab ne Freundin! Perverses Schwein!" zischte sie empört und drehte sich mit tötender Miene nach vorne.

„Woher soll ichn das wissen, du überaggressive Kampflesbe!" knurrte ich zurück und drehte mich von dieser geilen Zicke weg.

„Da haben sich aber welche gefunden" konnte ich jemanden Flüstern hören. Kurz darauf ein Lachen. Ich drehte mich zu den beiden Witzbolden. Einer von beiden war dieser komische Luke.

„Kümmer du dich lieber darum, dass du noch ne Perle abkriegst, sonst will dich nachher keiner mehr" zischte ich ihn an und verengte meine Augen. Er machte es mir nach. Finster sahen wir uns an, bis sein Freund seinen Kopf in Tafelrichting drückte. Ich schüttelte genervt von dem meinen Kopf und sah schlecht gelaunt nach vorne.

Endlich klingelte es zur ersten Pause und alle packten schnell ein um aus diesem Raum zu kommen. Ich gehörte nicht dazu. Ich ließ mich doch nicht von diesen Ratten hetzten. Wie seh ich den bitte aus?

Also ging ich als letzter aus dem Raum und suchte meinen Spind, hatte aber keine Nummer. Natürlich. Noch genervter von meiner eigenen Dummheit, klatschte ich mir mitten im Gang gegen meine Stirn und drehte mich um. Ich musste erst das Sekretariat finden. Zwar hatten mich ein paar Schüler komisch angeschaut oder sind einen Bogen um mich gelaufen, aber ich bin ein ehrlicher Mann: nicht jeder kann so gut aussehen wie ich.

Zwar könnte ich dem Sexiest Man Alive Konkurrenz machen, war aber anscheinend zu blöd, um irgendwelche Hinweisschilder zu finden, die neue Schüler, wie zum Beispiel mich, irgendwo hinbrachten sollten.

Gerade lukte ich in einen vollen Gang, als mich jemand in meine Seite piekste. Ich zuckte erschrocken zusammen und sah erschrocken hinter mich. Dort stand ein lachender Shane, welcher sich fast nicht mehr einkriegte.

„Oh mein-oh mein Gott! Dein Gesicht! Und dann noch dieses Doppelkinn! Genial!" lachte er und stützte sich auf seinen Knien ab, was mich an meine letzte Party erinnerte. Sie war etwas länger her. Jedenfalls hatte ich zwischen drei und vier Uhr nachts die gleiche Stellung eingenommen und hab gekotzt, voll auf ein paar Schuhe. Ich wusste zwar nicht mehr, von wem die waren, aber die waren eindeutig blau gewesen... oder vielleicht auch grün.

Nachdem sich dieser Clown wieder beruhigt hatte, sah er mich lächelnd an und strich eine Träne aus seinem Gesicht.

„Wie schaffst du es so ein Doppelkinn hinzubekommen? Ich meine, du bist doch voll schlank" fragte er und zog mich in eine Richtung. Ich verdrehte meine Augen „bor ja, das mach ich eben automatisch, wenn ich mich erschrecke. Ich zieh meinen Kopf ein, wie eine faltige Schildkröte, dass weiß ich selbst". Ich sah mich in der Gegend um, in der Hoffnung, vielleicht auf Glück im vorbeigehen an dem gesuchten Raum vorbei zu spazieren.

„Quatsch, du siehst toll aus wie immer" gab Shane mir ein Kompliment, weshalb ich stehen blieb und ihn irritiert ansah.

„Ich bin ein Junge, dass weißt du schon, oder?" fragte ich ihn, um seine Kompetenz zu überprüfen.

„Ja?" fragte er verwirrt und schob seine Augenbrauen zusammen.

„Ja ich bin ein Junge, kein Mädchen. Weißt du was das bedeutet? Mach mich nicht an. Du hättest doch einfach was pinkes anziehen können und dann hätte ich gewusst, dass du auf Schwänze stehst" meinte ich und machte eine wegwerfende Bewegung. Toll, mein Nachbar war also schwul. Super.

„Weißt du Milo, nicht jeder Schwule trägt was pinkes" grinste nun wieder Shane und machte wieder auf sich aufmerksam. Ich gab drauf nur ein übermütiges „Tz" von mir und fragte ihn mit gelangweilter Stimme, wo doch jetzt endlich dieses verdammte Sekretariat sei.

Endlich hatte ich meinen ersten Schultag in diesem Kaff geschafft. Was sollte ich wohl heute machen? Es gab keine Discos, keine Hauspartys und keine mir bekannten Stellen, wo ich ein bisschen Stoff kriegen konnte. Naja, wenn wir guten Internetzugriff haben, könnte ich mir einen guten Porno angucken. Und danach? Ich werds dann ja sehen.

An meinem Quad angekommen, holte ich wieder meine Kopfhörer raus, als ich dann dieses Brummen hörte. Bestes und wundervollstes Geräusch, dass ich je gehört hatte. Über meine Haut zog sich eine Gänsehaut und mein Herz fing wie wild an zu klopfen. Ich hatte schon eine gute Vermutung und als ich mich umdrehte, hatte ich recht. Es war ein weißer Porsche. Mein Traummodel. Ein Panamera 4 E-Hybrid mit 278 km/h als Höchstgeschwindigkeit und beschleunigt von null auf hundert in 4,6 Sekunden! Ich liebte einfach dieses verdammte Auto. Es war perfekt für mich.

Meine Augen wurden jedoch noch größer, als an der Fahrerseite das Fenster runter gefahren wurde und eine makellose Brünette mit Sonnenbrille raus schaute. Man! Mehr Worte fielen mir nicht dazu ein. Wenn die so eine geile Kiste fährt, dann will ich wissen was die süße Maus in der Kiste noch so drauf hat, wenn ihr versteht.

Ich wurde aus meinen Gedanken geholt, als ich angerempelt wurde. Ich keuchte, taumelte und fauchte dann den dunkelhaarigen sauer an „bist du blind, du Fisch?". Der Junge schaute über seine Schulter, grinste und ging Kopf schüttelnd weiter. Es war Luke.

„Tut mir leid, Milo. Es wird nicht noch einmal vorkommen, ich versprechs!" flüsterte mir auch schon der ältere Bruder von hinten ins Ohr, küsste mich schnell auf die Wange und rannte seinem Bruder hinterher.

„Gehts noch? Mach das gefälligst mit nem Mädchen! Seh ich wie eins aus, du blinde Kuh?!" schrie ich ihm genervt hinterher, staunte aber nicht schlecht, als beide lässig im mein Traumauto einstiegen. Jetzt erkannte ich das Mädchen erst. Sie hatte dieselbe Sonnenbrille sowie auch Gesichtsform wie Shane und Luke. Ganz klar: das da war ihre große, ziemlich heiße Schwester. Die knall ich, hundert pro!