Kapitel 18 ✔

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Überarbeitet am: 18.08.2017


Kapitel 18

Es war ungewöhnlich für mich mit guter Laune den Schulhof zu betreten sowie ich ihn heute Morgen betrat. Als ich heute Morgen aufgestanden war hatte ich gute Laune, keine Ahnung warum aber es war eben so und das bekloppte Grinsen, was ich auf meinen Lippen hatte verstand einfach nicht mehr. Egal, was ich machte, egal ob mich mein Stiefbruder aufregte mein breites Grinsen blieb einfach in meinem Gesicht umso weniger wunderte es mich als Liz besorgt nachfragte: „Was ist mit dir denn los?"
„Wirst du gleich sehen.", grinste ich die Brünette breit an und deutete mit einer Kopfbewegung zu den Badboys, die in ihrer Ecke standen und wie immer eine rauchten. Ich sag ja, dass die Jungs ganz coole Kids waren, die mach nicht übertreffen konnte mit ihrer Coolheit. Ich räusperte mich einmal bevor ich zu dem Arschloch höchstpersönlich schaute und zu ihm rüber schrie: „Riden, ich hoffe doch sehr, dass deine gerade mal ein Millimeter Eier noch dran sind aber mach dir nichts draus, wenn sie nicht da sind wo sie sind, denn ohne und mit Eier bist du doch eher eine ganze Frau!" Der Schulhof, seine Freunde und Liz neben mir brachen alle in Gelächter aus selbst ich kicherte vor mich hin während ich den schwarzhaarigen Jungen in die Augen schaute. Seine Haltung war mehr als angespannt, jeder seiner Muskeln war angespannt, was ich von hier aus sehen konnte, seine Hände waren zu Fäusten geformt. Wenn Blicke töten könnten, dann wäre ich schon längst Tod, was ich aber zum Glück noch nicht war. Die Betonung liegt eindeutig auf ‚noch'. Der Badboy machte einen Schritt in meine Richtung, doch seine Freunde reagierten zum Glück rechtzeitig und hielten ihn auf aber leider (was mich kein bisschen wunderte) schüttelte er die Arme seiner Freunde ab und kam ohne den Blickkontakt zwischen uns zu unterbrechen auf mich zu. „Liz."; wandte ich mich zu meiner Freundin, die mich belustigt anschaute und nur den Kopfschüttelte: „Bring bitte meine Sachen in die Klasse, ich versuche zu überleben versprochen."
Als die Schulglocke ertönte rannte ich so schnell ich konnte direkt auf das Schulgebäude zu und machte mich auf dem zu der Mädchentoilette. (Ich möchte nämlich noch weiter leben und da ich sehr an mein Leben hänge ist wegrennen, die beste Möglichkeit.) Es galt zu meiner eigenen Sicherheit als ich die Tür von meiner Toilette ab schloss und mich auf den Klodeckel nieder ließ. Ich war so schnell um mein Leben gerannt, dass hättet ihr sehen sollen. So schnell sollte ich wirklich mal beim Sportunterricht rennen aber da gab es keine gute Motivation sich zu bewegen. Ich hatte jetzt auch nicht wirklich eine Motivation gehabt außer zu überleben und das bei Riden war wirklich schwer besonders wenn er genau in diesem Augenblick wütend die Tür vom Mädchenklo aufschlug und sie mit einem lauten Knall ins Schloss fiel.
„Komm raus, Ricky."; schrie eine wütende Männerstimme, die ich leider nur allzu gut kannte, dabei schlug der Depp mit voller Wucht gegen die Tür während er einfach weiter sprach: „Wo ist denn deine große Klapp geblieben? Hast du etwa schiss bekommen oder warum traust du dich nicht raus zu kommen?"
Da hatte er recht. Ich würde mich niemals verstecken und ganz besonders nicht von einem eingebildeten Arschloch wie Riden es war. Seufzend schloss ich Tür von dem Klo, wo ich drin war, auf. Keine Sekunde später wurde diese auch schon aufgerissen und ein wütender Riden Black trat ein. Ich wollte mich an ihm vorbei drängeln, doch da hatte ich nicht mit ihm gerechnet, dass er mich wieder zurück in die Kabine schubste sodass ich auf den Klodeckel landete. Natürlich war mein Stiefbruder nicht dumm und schoss die Tür hinter sich aber das reichte nicht. Nein. Er versiegelte sie hinter sie sodass ich wirklich nicht so schnell raus kam und er versperrte mir noch den Weg.
Na ganz toll.
Ich und meine große Klappe, wie ich sie doch überalles liebe: „Wenn du jetzt denkst ich treibe es mit dir hier, dann hast du dich gewaltig geirrt."
Eindeutig, ich sollte lernen in solchen Situationen meine Fresse zu halten, denn wenn nicht passierte genau das.
Der Kerl packte mich nicht gerade freundlich an meinem Unterarm und drückte mich nicht gerade sanft gegen die Wand. Seine Hände ruhten rechts und links neben meinem Kopf und versperrten mir somit meinen schönen Fluchtweg.
Verdammt.
„Ich hab dir doch gestern, dass du es bereuen wirst."; flüsterte Riden mit seiner rauen Stimme und beugte sich dabei zu mir runter. Mein Herz in meiner Brust fing an wie wild zu schlagen, was mir alles andere als gefiel. Was machte der Junge nur mit mir? Das war doch nicht mehr normal, dass ich schon etwas den Verstand verlor und das nur wegen seinem Aftershave. Es gefiel mir nicht, dass ich die Kontrolle über mich selbst verlor und das nur wegen einem Idioten wie Riden. Er fing an sanft meinen Hals zu küssen, was mir eine Gänsehaut verlieh. Selbst mein Körper reagiert genauso schlimm wie mein Herz bei ihm. Als mein Stiefbruder jedoch eine empfindliche Stelle unter mein rechtes Ohr gefunden hatte und ich wegen ihm leise stöhnte fing er an dieser Stelle an zu saugen. Ein weiterer leises stöhnen entwich meinen Lippen, was Riden natürlich zum grinsen brachte. Der Junge verteilte weitere sanfte Küsse an meinem Hals als ich mich wieder halbwegs einfing klang meine Stimme alles andere als sicher und fest: „H-hör auf. Wir sind Geschwister." Ich versuchte ihn sanft von mir zu drücken, doch Riden war einfach viel zu stark und natürlich drückte er sich gegen meine Hände sodass es mir noch schwerer fiel ihn von mir zu drücken. Seine Lippen wanderten von meinem Hals zu meinen Lippen und gaben mir einen sanften Kuss. Ich wollte das alles doch gar nicht, ich wollte für ihn kein Spielzeug sein, ich wollte nicht, dass dieser Junge mir das Herz brach. Aus diesem Grund erwiderte ich seinen sanften Kuss auch nicht auch wenn ich es gerne gewollt hätte. Er hätte dann gewusst, dass er eine Chance bei mir hatte und dann würde er mich genauso wie die anderen Mädchen fallen ließen und genau das wollte ich verhindern. Es fühlte sich richtig an aber auch so falsch. Wir durften uns nicht küssen, wir waren doch Stiefgeschwister. Er ist mein Stiefbruder und ich seine Stiefschwester. Wie konnte was falsch sein, wenn es sich so verdammt richtig anfühlte?
Mit aller Kraft, die ich in mir aufbringen konnte schubste ich Riden von mir und schloss so schnell ich konnte die Tür auf. Ich ignorierte ihn als mein Stiefbruder meinen Namen rief. Ich wollte hier weg. Ich wollte nicht mehr in seiner Nähe sein, ich wollte ihn nicht mehr sehen, ich wollte seine Stimme nicht hören, ich wollte nicht mehr an ihn denken aber wie soll das gehen, wenn ich seine weichen und warmen Lippen noch immer auf meine Lippen spüren konnte? Wie sollte ich nicht mehr an ihm denken, wenn ich noch immer den Kuss spüren konnte und mein Herz noch immer viel zu schnell in meiner linken Brust schlug?
Ich wollte nicht mehr das zerbrechliche Mädchen sein, was ich war, ich wollte nicht schwach sein, ich wollte stark sein. Es war unbedingt Zeit, dass ich so werde, wie ich früher war, dass ich zu meinem wahren Ich wurde. Die Zeit mein wahres Ich zu verstecken war vorbei. Es war vorbei der Welt etwas vor zu spielen und nicht zu zeigen, wer ich wirklich bin. Ich wollte der Welt zeigen, wer ich wirklich bin und das machte ich auch. Ich beschloss nach der Schule erst mal eine Runde Shoppen zu gehen, damit ich meinen alten Kleidungsstyle wieder hatte und nicht mehr die langweiligen Klamotten tragen musste, die ich in meinem Kleiderschrank hatte. In den Geschäften holte ich mir meistens nur dunkle Farben, wie zum Beispiel schwarz, dunkel oder hell grau, dunkel rot, dunkel blau, dunkel grün. Es waren keine knalligen Farben, die sofort auf fielen sondern es waren schlichte und dunkle Farben, die perfekt zu einer schwarzen zerrissenen Hose passten oder zu einer weißen zerrissenen Hose passten. Ich lief und lief durch die verschiedensten Läden und versuchte Klamotten zu finden, die mir gefielen und die mir passten. Ich weiß, ich weiß ich hätte das schon viel eher gemacht aber ich hatte es vergessen.
Wirklich.
Ich hatte immer was anderes im Kopf. Meine Brüder mit denen ich Streit hatte, mit Riden, der mich nervte und mich durcheinander machte, dann Max, der mich gefunden hatte und irgendetwas plante, dann war Sarah gestern bei mir und wir hatten über allesmögliche geredet und wie sollte ich bitte schön einmal einen klaren Gedanken bekommen? Gar nicht. Es war nicht so einfach immer alles zu ordnen und bei dem Chaos nicht den Überblick zu verlieren. Aber jetzt hatte ich Zeit. Zeit zu zeigen wer ich wirklich bin und ich hatte jetzt Zeit wieder ich zu sein und einen klaren Gedanken zu bekommen.




























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