Kapitel 6 ✔

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Kapitel 6

Am nächsten Morgen weckte mich mein geliebter Wecker, denn ich ach so toll liebe und gleich darauf gegen die Wand warf, was er mehr als verdient hatte. Noch halb im Halbschlaf verließ ich mein kuschliges warmes und weiches Bett, was ich jetzt schon wieder vermisste. Bye, bye warmes Bett. Ich werde dich vermissen. Deine Liebe und deine Wärme. Ich werde in paar Stunden wieder bei dir sein. Es lag nicht an dir sondern an mir. Meine Augen, die langsam wacher wurden und sich an die Helligkeit gewöhnen schlenderte ich zu meinem Kleiderschrank und entschied mich für eine schwarze Skinny Jeans und ein weinrotes Top. Ich schnappte mir noch einen schwarzen BH und einen schwarzen Slip, damit ich frische Unterwäsche an hatte und somit verließ ich mein Badezimmer. Leider hatte ich kein eigenes Badezimmer, was auch zu schön gewesen wäre aber ich bin es schon dran gewöhnt mit Jungen ein Badezimmer zu teilen. Ich lief an zwei Türen auf der linken Seite vorbei, da das Badezimmertür, zwei Türen von meinem Zimmer entfernt war. Ich wollte gerade die Tür auf der linken Seite öffnen als ich plötzlich gegen eine harte Brust lief.
Bitte nicht.
Ich wagte es zögernd hoch zu schauen, um zu schauen in wen ich rein gelaufen war. Natürlich war es Riden, wer denn sonst. Er starrte mich genauso an wie ich und keiner von uns beiden sagte irgendetwas. Nein wir schwiegen uns an aber dafür starrten wir uns in die Augen. (Total normal) Bevor irgendetwas passierte, was mir wenig gefiel trat ich zur Seite damit der feine Herr vorbei laufen konnte.
"Arschloch", flüsterte ich leise als er an mir vorbei lief, doch da blieb das Arschloch auch schon in seiner Bewegung plötzlich stehen.
Scheiße.
Er hatte meinen Kommentar gehört natürlich gehört, was hatte ich auch anderes erwartet? Nichts. Mein Leben verabschiedete sich schon mal von mir als sich der Junge vor mir langsam (aber bedrohlich) zu mir umdrehte und eine Augenbrau hoch zog. Ich senkte meinen Blick auf den Fußboden, der wirklich interessant geworden war. Wussten ihr das Fußböden wirklich interessant war? Nein? Dann solltet ihr sie mal betrachten, dann versteht ihr mich. Mein Herz fing an in meiner Brust viel schneller und viel lauter zu schlagen als ich Schritte hörte die auf mich kamen, doch ich hielt den Blick gesenkt.
Wartet!
Seit wann hatte ich so eine Angst vor einen Kerl? Vielleicht lag es daran das er stärker als du warst? Und das er irgendwie bedrohlich wirkte? Und weil mein Blick den Boden galt konnte ich kein bisschen reagieren als mich warme und starke Hände packten und mich gegen die nächst beste Wand drückten und das nicht gerade sanft (Wenn es jemand wissen wollte). Seine Hände ruhten mit einem starken nach Druck auf meine Schultern als seine tiefe und raue Morgenstimme leise ertönte: „Schau mich an." Jemanden gegen die Wand zu drücken sollte verboten werden, wie findet ihr die Idee? Ich finde sie gut. Zögernd schaute ich von dem Boden auf. Riden presste seinen Körper gegen meinem Körper, sodass ich WIRKLICH keine Chance hatte weg zu kommen, weg zu rennen oder aus zu weichen. Ich war gefangen und hatte keine einzige Chance. Er war mir viel zu nah. Sein Aftershave konnte ich schon riechen, was aber auch wirklich gut roch. Leider. Meine blauen Augen fanden seine grünen Augen als ich ihn mit einer unschuldigen Stimme fragte: „Was willst du?" Leider konnte ich dieses Arschloch kein bisschen aus der Fassung bringen, um ihn abzulenken, damit ich abhauen konnte. Dafür wurde sein Griff an meinen Schultern fester und gleichzeitig presste er mich noch mehr gegen die Wand, was sichtlich unmöglich war, denn mein Körper war schon GANZ an der Wand gepresst.


"Du wirst es bereuen wenn du nicht auf mich hörst", ertönte wieder die raue Stimme von ihm.
"Wenn du nicht deine dreckigen Pfoten von mir nimmst trete ich dahin wo es am meisten weh tut und ich bin mir sicher das du deinen kleinen Freund noch für die Schlampen brauchst" Somit schubste ich den Deppen von mir und verschwand ins Badezimmer und schloss aus meiner eigenen Sicherheit die Badezimmertür ab.
Ich lebe noch.
Ich bin nicht tot.
Doch bevor ich noch mehr Zeit verliere konnte und ich zu spät zum Unterricht kam ging ich schnell unter die Dusch, doch bevor ich die Dusche betrat warf ich meinen Schlafanzug und mein Top in den Wäschekorb. Das warme Wasser floss meinen Körper runter, was dafür sorgte das ich mich automatisch entspannte.
Nachdem ich eine schöne warme Dusche hatte und meine Haare vom Shampoo befreit hatte trocknete ich mir zuerst meine Haare ab und anschließend meinen Körper. Sowie jedes Mal, wenn ich Duschen war ließ ich meine blonden Locken von der Luft trocknen sodass ich schnell in meine frische Unterwäsche schlüpfen konnte und anschließend meine schwarze Hose und mein Bauchfreies Top anziehen konnte.
Fertig.
Ich schloss die Badezimmertür auf und huschte so schnell ich konnte in mein Zimmer um meine Schultasche, mein Handy und meine Kopfhörer zu holen. Meine Schuhe standen unten, weil meine 'Mom' wollte das die Schuhe in den Hausflur standen und nicht irgendwo anders in der Wohnung standen. Ich schnappte mir meine Sachen und flitze durch den Flur, die Treppen runter genau in Richtung er Küche, wo natürlich schon Riden saß.
"Wo sind unsere Eltern?", fragte ich ihn in einem kalten Ton und setzte mich so weit weg von ihm wie es ging.
"Schon auf der Arbeit", antwortete mein Stiefbruder in demselben Ton, wie ich gefragt hatte. Jetzt wusste ich warum ich meine Mutter nicht leiden konnte. Sie ist nicht nur paar Tage nach meiner Geburt abgehauen sondern auch wegen ihren Job. Ihr blöder Job war ihr wichtiger als ihre eigenen Kinder. Sowas sollte man ‚Mama' nennen? Nur über meine Leiche. Ich stand schweigend auf räumte meinen Teller zurück in den Schrank, weil mir mein Appetit sichtlich vergangen war. Ich huschte an Riden vorbei zog meine Schuhe an und verließ die Villa. Sofort stöpselte ich meine Kopfhörer in meinen Ohren und hörte laute Rockmusik, die ich jetzt ganz dringend brauchte
Für einen Moment konnte ich alles vergessen. Meine Mutter. Riden. Meine Brüder. Meine Ängste. Meine Sorgen. Die Realität. Ich konnte einfach alles vergessen und das nur dank der Musik, die ich überlass liebte. Für einen kurzen Moment konnte ich glücklich sein. Eigentlich sollte ich froh sein hier in Australien zu wohnen aber das war ich nicht. Ich wollte bei meinen Brüdern wohnen mit ihnen lachen sowie früher aber sie hatten sich verändert. Luke und Dani haben sich von mir abgewandt und gehen nun zu zweit ihren eigenen Weg. Ohne mich. Konnte ich daran was ändern? Konnte ich wieder mit meinen Brüdern zusammen glücklich sein? Konnte wieder alles zu wie früher werden oder nicht? Ich wusste es nicht. Ich wollte einfach nur meine Brüder an meine Seiten haben, was alles andere als leicht war. Auch wenn wir jetzt zusammen in Australien wohnten und uns jetzt auch wiedersahen (nur das ich bei ‚Mom' wohnte) fühlte es sich an als hätte ich meine Brüder nie richtig gekannt. Als wären sie jetzt fremde für mich und ich eine Fremde für sie. War das überhaupt möglich oder bildete ich mir das nur ein?
Ich war so in Gedanken versunken das ich erst spät merkte dass ich auf dem Schulhof angekommen war und das mich alle anstarrten als wäre ich Kino, al wäre ich ein Auto. Mein Blick wanderte sofort zu der Oberschicht, was so behindert klang. Meine Brüder und der Depp waren auch schon da, natürlich hatte er ein Auto sowie meine Brüder, was hatte ich auch anderes erwartet. Und ich hatte eben kein Auto, was ich auch kein bisschen schlimm fand. Laufen war so oder so gesünder als Auto zu fahren. Ich ignorierte die Blicke der Zwillinge so gut ich konnte und setzte mich einfach auf eine Holzbank und schrieb erst mal meine beste Freundin Sarah an.
(Ricky Fett, Sarah normal)

Hey alles klar bei dir?
Ja bei dir?
Geht so. Habe gestern meine beschießende Mutter kennen gelernt. Sie benehmt sich so als wäre nie was passiert.
Ich würde jetzt sagen gib ihr einen Chance aber du würdest so oder so nicht auf mich hören. Ich versuch es einfach mal und rede mit ihr.
Ist noch was zwischen dir und diesem Deppen passiert?
Nur heute Morgen etwas das erzähl ich dir aber später, weil ich jetzt Unterricht habe. Leider. By süße
Somit schloss ich unseren Chatverlauf und ging in das Schulgebäude. In der ersten Stunde hatte ich Kunst in meiner Klasse. Ich mochte Kunst, da konnte man kreative sein. Ich betrat die Klasse während mich alle angafften. Eindeutig ich bin Kino sowie ich ein Auto bin sonst würden sich mich doch nicht wie in spannender Film anstarren oder wie ein echt geiles Auto!
Man merkte es überhaupt nicht, dass sie nichts Besseres zu tun hatten als mich an zu schauen. Ich setzte mich LEIDER neben Riden.
Einfach ignorieren.
Tu einfach so als wäre er nicht da, als würde er nicht neben dir sitzen und sich nicht mit seinen Freunden unterhalten würde. Einfach ignorieren, behandle ihn wie Luft. Nach fünf Minuten Verspätung kam auch endlich mal die Kunstlehrerin und schon musste ich mein Handy weg packen
Ohne groß zu überlegen holte ich mir ein Blatt von vorne und fing sofort an zu zeichnen als ich wieder auf meinen Platz saß. Jeder einzelne Strich hatte eine große Bedeutung für mich. Es war die schönste Erinnerung, die ich jemals hatte. Es war mein vierzehnter Geburtstag gewesen. Mein Vater, meine Brüder und meine beste Freundin sowie Verwandte standen hinter einem Tisch. Vor ihnen stand eine Geburtstagstorte mit einem Notenschlüssel oben drauf.
Darauf stand: Für Rick, du bist immer in unserem Herzen. Ich stand vor dem Tisch und weinte viel zu unfähig irgendetwas zu sagen. Nicht aus Traurigkeit sondern weil ich in diesem Moment so glücklich war. Die Party war einfach super. Wir hatten so viel gelacht und hatten so viel Spaß zusammen gehabt. Die Erinnerung war nicht nur schön sie schmerzte auch, weil es nie wieder sowie damals sein wird.
Plötzlich wurde mein Blatt von jemand weg gezogen und somit wurde ich auch aus meine eigene Welt gerissen. Ich schaute auf und blickte in braune Teddybär Augen, die mein Bild musterten.
"Nicht schlecht", kommentierte der Junge meine Zeichnung.
"Gib mir mein Blatt wieder", schrie ich.
Natürlich rannte der Junge, wie ein kleines Kind zu meinen Brüdern und zeigte es ihnen. Keine Reaktion.
„Gib ihr doch einfach das Blatt wieder", sagte Luke genervt und malte weiter. Mit einem schnauben gab mir der Junge mit den großen Teddybär Augen mein Blatt wieder und ich konnte endlich weiter zeichnen
. "Wer sind die zwei Jungs?", fragte plötzlich eine Mädchenstimme. Ich schaute auf. Liz hatte sich zu mir umgedreht und sah mit großen Augen auf mein Bild.
"Niemand wichtiges", log ich sie an und schaute kurz unauffällig zu meinen Brüdern, die ihren Blick gesenkt hatten. Dieser Anblick gab mir einen Stich ins Herz.

Es tat weh sie zu sehen. Ich wandte mein Blick von den Zwillingen ab und wandte mich wieder meine Zeichnung zu.
"Was machst du heute nach der Schule?", erkundigte sich Liz bei mir. Ich blickte die Brünette in ihre braunen Augen als ich antwortete:"Nichts besonders. Wieso?"
"Hast du Lust mit Chris, Jan und mir zum Strand zu gehen"
"Gerne"
"Treffen wir uns dann um fünfzehn Uhr vor dem Strand?" Ich nickte ihr und freute mich schon grießig auf den Strand. Sonne. Sand. Meer und ich konnte auf andere Gedanken kommen und ich würde vielleicht neue Freunde finden. Hatte ich in Liz schon eine neue Freundin gefunden? Ich wusste es nicht aber es war schön dass wir uns so gut verstand.

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