Kapitel 39 ✔

315 10 0
                                    

Überarbeitet am: 23.08.2017


Kapitel 39

Mit meinem Koffer in der Hand stieg ich aus dem Auto von Liz aus als ich die Jungs Freundin an ihren Autos gelehnt sah. Deren ernst? Hätten sie mich nicht fragen können? Hätten sie mir nicht Bescheid geben können anstatt hinter meinem Rücken alles zu planen? Vielleicht wollte ich auch gar nicht mit, vielleicht wollte ich hier bleiben und alleine sein. Riden, Phil, Kyle, Noah, Luke und Dani hatten ihre Sonnenbrillen auf ihren Nasen und leider musste ich wirklich zu geben, dass die Jungs heiß aussahen. Und? Ich war eben auch nur ein Mädchen und ich achtete auch auf bestimmte Sachen bei den Jungs und genau dieses Bild vor meinen Augen sah gottverdammt heiß aus. Wir waren über Stunden durch die Straßen gefahren nur um vor einem Penthouse zu stehen? Deren ernst? Penthouse konnte man dies wohl eher nicht mehr bezeichnen, weil das Gebäude einfach nur verdammt groß war und schon eher eine XXL Villa war, so groß war das Gebäude vor mir.
„Cool oder?", fragte mich die Brünette, die neben mir stand und wie ich auf das Gebäude starrte als wäre es ein Gott. Als wäre es ein heißer Schauspieler von dem man die Finger einfach nicht lassen konnte. Ich bekam nur ein halbes nicken zustande, da ich noch immer wie in Trance auf das XXL Gebäude vor mir starrte. Ich wohnte ja schon in einer Villa aber das da? Das war der reinste Luxus, wenn ihr mich fragt sowas könnte ich mir niemals in meinem ganzen Leben leisten und woher das ganze Geld kam wollte ich erst recht nicht wissen.
„Wollt ihr hier etwa Wurzeln schlagen oder kommt ihr?", riss uns eine leicht amüsierende Stimme aus unsere Trance, woraufhin wir beide nur schwach nickten.
„Wir teilen uns ein Zimmer, okay?", flüsterte ich zu Liz. Es waren die ersten Wörter, die ich nach der Beerdigung wieder gesprochen hatte, die ich zu irgendjemand gesagt hatte. Die meiste Zeit hatte ich nicht reagiert oder ich hatte genickt oder meinen Kopf geschüttelt aber ich hatte kein einziges Wort auch nur gesagt. Meine Freundin und ich wandten den Blick von dem Gebäude gleichzeitig ab und schauten uns an. Sie lächelte mich einfach nur an, was ich nur halb erwiderte. Auch wenn ich eine Hotpan und ein schlabbriges Top trug und darunter meinen Bikini, war mir noch immer viel zu warm und ich hatte das Gefühl, ich würde in jeder Sekunde wie ein Schneemann dahin schmelzen, weil er die Sonne nicht erträgt.
Leider kam ich aus dem Staunen einfach nicht mehr raus und meine Augen wurden bei jedem Raum, den wir betraten noch größer. Von innen sah das ganze Gebäude noch viel, viel größer aus als ich gedacht hatte. Das Penthouse war von innen schlicht und einfach gehalten, was modern und schön aussah. Es sah auch nicht leer oder einsam aus sondern warm und offen. Und dann kam der Albtraum. Um zu unseren Zimmer zu gelangen mussten Liz und ich zwei ganze Treppen laufen und das auch noch mit unseren Koffern, die nicht gerade leicht waren. Anstatt das die Jungs, die erste Etage für uns ließen nahmen sie die erste Etage in Anspruch und wir waren die doofen, die die Koffer bis zur zweiten Etage hoch schleppen durften. Ohne Hilfe! Wirklich keiner der Jungs mit ihren Muskeln hatte uns geholfen, was alles andere als freundlich war. Die Kerle hatten hier die Muskeln und nicht wir!
Doch das schleppen der Koffer hatte sich eindeutig gelohnt als Liz unsere Zimmertür öffnete öffneten sich unser Münder und unsere Augen wurden wie zuvor ganz riesig. Das Zimmer vor unserer Nase, war einfach nur ein schöner Traum. Ein wunderschöner Traum, wo ich am liebsten nie wieder aufgewacht wäre, doch das war kein Traum. Es war die Realität. Das Zimmer war für eine gewisse Zeit jetzt unser Zimmer. Einfach nur genial! Wir hatten ein riesiges Zimmer, dazu einen riesigen Balkon mit einer tollen Aussicht zum Strand und einen riesen großen Kleiderschrank wo unsere ganzen Klamotten ohne Probleme rein passen würden. So schnell wie es nur ging packten wir beide unsere Koffer aus als wir uns wieder eingefangen hatten, dabei hörte ich über ein Ohr meinen Lieblingssong von 5 Seconds of Summer, das natürlich Wherever you are war. Ich liebte das Lied einfach überalles. Das Lied war traurig aber dennoch so warm und so wunderschön. Die Musik war so oder so das schönste auf der Welt, denn die Musik konnte das Beschreiben, was Menschen meistens nicht konnten. Die Musik beschrieb, wie ein Mensch wirklich ist, wie der Mensch sich fühlte, was in ihm vor ging. Die Musik drückte das aus, wozu mir persönlich gesehen die Wörter fehlen. Die Musik erweckte Erinnerungen in mir auf, die ich niemals in meinem Leben vergessen werde da ich diese Menschen, diese Momente, die Zeit, die war niemals in meinem ganzen Leben vergessen werde. Auch die Zeit, die kommen wird, was auch immer passieren wird, werde ich niemals in meinem ganzen Leben vergessen. Die Erinnerung an eine Zeit oder an eine Person war das schönste und das wichtigste überhaupt, denn man vergaß somit niemals wie wichtig dieser eine Mensch in einem Leben war.
Leise sang ich die Zeilen von dem Lied vor mich hin während ich meinen Koffer auspackte und mit meinen Gedanken ganz woanders war als sie hätte sein sollten. Es war lange her, dass ich gesungen hatte, es waren Jahre vergangen, das ich wieder für mich allein sang. Sowie früher. Ich wusste nicht wirklich was mich dazu brachte wieder zu singen aber mir fiel auf, dass ich das Singen vermisst hatte. Ich hatte die Musik vermisst.
Als ich fertig war mit dem Auspacken und das Lied auch zu Ende war drehte ich mich um, wo alle standen. Und mit alle meinte ich wirklich alle. Riden, Noah, meine Brüder, Phil und selbst Liz, die mich sprachlos anschauten als hätten sie eine Meerjungfrau gesehen, die vor Hook flüchtete.
„Das war wunderschön, Schwesterherz.", grinste mich Luke breit an, was mich ebenfalls zum Grinsen brachte.
„Danke Lulu." Ich hatte so ein Glück solche Geschwister zu haben wie Dani und Luke. Sie waren die besten Brüder alle Zeiten und sie werden es auch immer sein. Ich hatte eine tolle Freundin, wie Liz gefunden, die mich einfach blind verstand sowie es Sarah tat.
„Wie lange werden wir hier bleiben?", fragte ich in der Runde als ich mich wieder umdrehte meinen Koffer schloss und ihn unter dem Bett verstaute. Keiner Antworte auf meine Frage, was mich misstrauisch werden ließ. Ich drehte mich wieder zu der Gruppe um, doch da stand keiner mehr von der Gruppe. Alle waren aus meinem Zimmer gegangen außer Riden. Der stand noch immer an der Stelle wo er vorhin gestanden hatte, dass hieß, dass er sich gegen die Zimmertür gelehnt hatte und mich beobachtet hatte. Seine Arme hatte er vor seine Brust verschränkt und schaute mich einfach nur an.
„Ist was?", fragte ich leicht genervt und schaute ihn ebenfalls an, doch mein Blick war kalt und desinteressiert.
„Wieso?", fragte der schwarzhaarige Junge plötzlich: „Wieso willst du nicht mehr mit mir zusammen sein obwohl du mich noch liebst."
„Ich liebe dich nicht." Ein unglaubwürdiges Lachen kam aus seinem Mund, was mich genervt die Augen verdrehen ließ. Wieso glaubte er mir nicht? Vielleicht weil ich ihn an log und mich selbst an log?
„Wenn nichts mehr ist könntest du dann bitte gehen?", bat ich ihn in einem kalten Unterton, der mich selbst überraschte.
„Nein.", erwiderte er mit seiner rauen Stimme, die mich immer wieder zum Schmelzen brachte. Ich beobachtete ihn ganz genau als er mir näher kam, doch wie sonst zurück zu wichen blieb ich dieses Mal auf der Stelle stehen und fixiere seine grünen Augen, die mich eindringlich anschauten.
Was dachte er? Was ging in ihm vor? Was fühlte er? Liebte er mich wirklich? Bedeutete ich ihm wirklich etwas? Warum kämpfte er so sehr um mich? Würde er auch weiter kämpfen, wenn ich gehen würde? Was würde er dann tun? Ich kannte die Antworten auf die ganzen Fragen in meinem Kopf nicht und auch so gern ich sie wissen möchte, fragte ich nicht nach. Ich wollte an seiner Seite sein, ich wollte seine Hand halten, doch er war für mich immer schon ein großes Rätsel gewesen, was ich nicht lösen konnte. Egal was der Preis auch sein mag, ich werde ihn um jeden Preis beschützen auch wenn es hieß, dass ich ihn ziehen lassen musste. Ich wollte mit ihm zusammen sein, doch solange Riden in Gefahr war und ich der Auslöser war, werde ich ihn von mir fernhalten, ich werde ihn auf Abstand halten. So gut ich es konnte. Egal wie!
Ganz dicht blieb Riden vor mir stehen, was mir alles andere gefiel, denn ich musste meinen Kopf in den Nacken legen, damit ich in seine grünen Augen blicken konnte. Ich wollte ihn. Ich wollte ihn fühlen, ich wollte seine Lippen schmecken, ich wollte seine Zunge in meinem Mund haben aber es ging nicht ich durfte es nicht so weit kommen lassen. Nicht noch einmal. Ich durfte Riden nicht in Gefahr bringen, ich musste ihn beschützen. Es zerbrach mir mehr als nur das Herz, solche Gefühle für ihn zu haben und ihn gleichzeitig von mir fern zu halten. Es fühlte sich an als ob jemand einen Dolch in meiner Brust stechen würde und ein blutendes Herz zurück ließ. Es tat fürchterlich weh, so sehr hatte ich noch nie eine Person in meinem Leben gebraucht wie Riden. Ich brauchte ihn einfach.
Es ging immer um ihn, ich tat alles für Riden, doch er merkte davon nichts. Er sah mich. Er hörte meine Stimme. Er war an meiner Seite und doch scheint er so weit weg von mir zu sein. Ich wollte näher zu ihm heran, doch umso näher ich an ihm kam umso weiter entfernte er sich von mir. Ich konnte diese Distanz zwischen uns sehen und spüren aber es schien so als würde er nichts davon merken.
Sanft strich mir mein Stiefbruder eine Haarsträhne hinter meinem Ohr und kam mir dabei noch einen verdammten Schritt näher. Ich musste stark sein! Ich konnte seine Brust an meiner Brust spüren, was mich mein Herzschlag schneller schlugen ließ. Seine grünen Augen waren wieder geschlossen und das strahlen in seinen Augen war fort. Es war erloschen. In seine Augen spiegelten sich keine Emotionen, was in meiner Brust weh tat. Ich konnte seinen Blick einfach nicht mehr stand halten und senkte meinen Kopf und starrte auf den Boden, der auf einmal so Interessant geworden war. Zwei warme Finger legten sich unter meinem Kinn und zwangen mich in die wunderschönsten grünen Augen zu schauen, die ich jemals gesehen hatte.
„Wieso tust du das, Ricky? Wieso willst du mich nicht an deiner Seite haben?", riss mich die verletzte Stimme von Riden aus meinen Gedanken.
„Wieso lässt du mich nicht einfach alleine?", beantwortete ich seine Frage mit einer Gegenfrage.

































A Diffrent Lovestory ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt