Kapitel 30 ✔

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Überarbeitet am: 21.08.2017


Kapitel 30

Es war Mittwoch. Kein einziges Mal hatten Riden und ich wieder miteinander geredet. So gut es ging, gingen wir uns aus dem Weg, was nicht gerade leicht war, da unsere Freunde miteinander die Zeit in Berlin verbrachten aber selbst in der Gruppe redeten wir nicht miteinander sondern wir ignorierten uns. Es war so als wäre die andere Person gar nicht da, als wäre sie Luft. Die Zeit in Berlin ging wirklich schnell vorbei und auch wenn mein Stiefbruder und ich nicht miteinander redeten hatte ich trotzdem eine Menge Spaß. Ich ließ mir von einem Idioten, wie Riden es war nicht den Spaß verderben und genoss die Zeit, wo wir noch hier waren. Da Morgen, der letzte Tag in Berlin war durften wir zum Abschied eine richtig geile Party schmeißen, doch leider kümmerten sich die Barbies und die Badboys um die Party. Liz und ich sahen die Jungs nur noch mit den Puppen, die ihr Gesicht voller Make-up hatten und ihre Klamotten wurden noch kürzer als sie eh schon waren. Daher sahen wir die Jungs ziemlich selten und machten kaum noch was miteinander aber das war mir so gesehen egal, denn Liz und ich hatte zusammen ohne diese Idioten Spaß. Das Problem was ich eigentlich hier nur sah war, dass Chantal wie Kaugummi, was man nicht los wurde, an Riden klebte und so wie jeder Riden kannte hatte er nichts dagegen sondern er zog die Schlampe auf seinen Schoß als wir beide gerade die Cafeteria betraten. Wenn Riden und Chantal jetzt wirklich dachten, dass es mich störte und ich versuchte die Schlampe mit meinen Blicken zu töten, dann hatte sie sich gewaltig geirrt. Ich beachtete die beiden kein einziges Mal, ich schaute die beiden kein einziges Mal an.
Seufzend ließ ich mich auf einen der Stühle fallen und ließ meinen Kopf hängen. Wenn die Zeit in Berlin vorbei war, dann hieß es auch, dass ich mich von Philip und von Sarah verabschieden musste.
Leider. Ich wünschte die beiden wohnten auch in Australien, dann wäre das Leben dort viel einfacher und noch lustiger als es eh schon war.
„Was ist los?", erkundigte sich Liz, die gegenüber von mir saß.
„Ich muss mich von Sarah und Philip verabschieden, wenn wir am Freitag wieder zurück nach Australien fahren."
„Waren du und Philip mal zusammen? Ich frag nur, denn ihr seht ziemlich vertraut aus als würdet ihr euch schon Jahre kennen."
„Da hast du Recht Liz. Philip und ich kennen uns schon Jahre aber bevor wir beste Freunde wurden waren wir für ein Jahr zusammen aber nach diesem Jahr entschieden wir, dass es besser für uns ist, dass wir beste Freunde bleiben als zusammen zu sein."
„Siehst du. Eure Freundschaft ist unzertrennlich und stark. Er kennt dich so gut wie du ihn kennst und irgendwann werdet ihr euch ja schon wieder sehen, dass versprech ich dir."
„Du hast Recht. Irgendwann sehen wir uns mal wieder, es ist nur Traurig daran zu denken, dass ich die Beiden für eine Zeit lang nicht mehr sehen kann."
Sarah und Philip waren schon immer meine besten Freunde gewesen und das würde sich auch in der Zukunft nicht ändern. Sie bedeuteten mir wirklich viel. Wir hatten so vieles zusammen erlebt und hatten bis heute immer zusammen gehalten, wir waren wirklich unzertrennlich und das sind wir noch bis heute. Wir drei sind genauso unzertrennlich wie Dani, Luke und ich.
„Ist da jemand verknallt?", lachte Liz plötzlich laut auf, was mich aus meine Gedanken riss. Fragend blickte ich das Mädchen an, als mir einfiel, warum sie das gesagt hatte. Riden. Sie wollte ihn ärgern aber mir war das bereits egal geworden. Er interessierte mich nicht mehr, er war mir egal geworden. Glaubte ich zu mindestens.
„Was machen wir heut?", versuchte ich vom Thema ab zu lenken, was mir auch gelang, denn Liz zuckte Ahnungslos mit den Schultern aber dafür kam mir eine Idee auf. Mein ganzes Gesicht erhellte sich als ich zu der Brünette schaute, die mich sofort fragte: „Was?"
„Willst du meinen Dad kennenlernen?"'
„Es regnet." , erwiderte das Mädchen gegenüber von mir, was mich die Augen verdrehen ließ.
Zwischen Liz und mir herrsche wieder eine angenehme Stille, doch leider war die Stile auch wieder schlecht, weil meine Gedanken ungewollt zu Black wanderten. Ich wollte nicht mehr an ihm denken, ich wollte ihn vergessen, doch das war alles andere als leicht. Seit Montag hatten wir beide nicht mehr miteinander geredet und dennoch zog sich mein Magen schmerzhaft zusammen, wenn ich daran dachte was Barbie und Can zusammen machten, wie sie zusammen Zeit verbrachten, wie sie zusammen redeten und sich in die Augen schauten. Wir waren nicht zusammen, da hatte ich kein Recht das L-Wort zu ihm zu sagen, was ich auch niemals zu ihm sagen werde. Ich hatte mit ihm halbwegs abgeschlossen, ich hatte abgeschlossen, dass er nicht mehr in meiner Nähe war, dass er nicht mehr an meiner Seite war, dass wir uns ignorierten und nicht miteinander redeten. Jetzt musste ich nur noch meine Gefühle von ihm weg bekommen sowie meine Gedanken, dann hatte sich alles bei mir wieder geregelt.
Ich bin Single und bin glücklich. Ich hatte meine Freundin an meiner Seite, meine Brüder also warum sollte ich mich beschweren. Ich brauchte Riden nicht um glücklich zu sein, denn es gab genug Kerle auf dieser Welt, die viel besser waren. Aber warum fühlte es sich wie eine Lüge an? Warum fühlte es sich falsch an, wenn ich so dachte?
Ein leiser Seufzer entwich von meinen Lippen als ich meinen Kakao nach einem Zug geleert hatte und ich mit einem leeren Blick auf meine Hände starrte, die die Tasse fest umgriffen hatten.
Seine nähe schmerzte noch immer so sehr, es schmerzte ihn mit einem anderen Weib zu sehen. Ich wollte gar nicht wissen oder mir vorstellen, was er alles mit den ganzen Weibern gemacht hatte. Ich bin siebzehn Jahre alt und ich war noch immer Jungfrau, ich würde jetzt sagen ich bekam keine Typen ab aber das hatte ich ja. Einmal Philip und zu meinem Bedauern war ich mit Max zusammen, was ich als großen Fehler sah. Und nach Jahren, so fühlte es sich an, verliebte ich mich wieder in einem Kerl aber der hatte nur Interessen an Schlampen, die seine Lust stillten.
„Wir sehen uns später.", verabschiedete ich mich von Liz und stand auf. Ich spürte in meinem Rücken, die fragende Blicke, die ich einfach ignorierte. Ich wollte ihn beeindrucken, ich wollte ihm zeigen, wie hübsch ich bin, ich hatte alles versucht aber ich hatte es nicht hin bekommen. Ich war nicht so wie die Mädchen, die auf ihr Aussehen achten, die sexy waren. Ich war nicht so und ich wollte mich wegen einem Kerl auch nicht verstellen.
Als die Aufzugstür fast geschlossen war als plötzlich eine Männerhand zwischen den Schlitz erschien und die Türen wieder aufgehen. Da ich so tief in meine Gedanken versunken war zuckte ich merklich zusammen, doch als er sich neben mir hin stellte und die Türen zu fielen herrschte zwischen uns eine unangenehme Stille. Nie hätte ich wieder gedacht, dass wir uns wieder so nah sein werden. Die ganze Zeit schaute ich starr auf den Boden und wartete ungeduldig bis der Aufzug endlich in unsere Etage kam. Es fühlte sich wie lange Stunden an, die niemals vorbei gehen würden als wir in unsere Etage ankamen und schweigend neben einander her liefen. Ich hatte mein Blick noch immer gesenkt, denn ich wollte einfach nicht in seine Augen schauen, ich wollte ihn nicht anschauen, ich wollte ihn gar nicht sehen.
„Liebst du ihn?", fragte mich plötzlich eine raue Stimme, die ich lange nicht mehr gehört hatte: „Liebst du diesen Philip?"
„Wieso fragst du?", stellte ich ihm eine Gegenfrage ohne Riden, dabei an zu schauen und dabei achtete ich darauf, dass meine Stimme eiskalt war so wie ich es mir immer vorgestellt hatte, wenn wir mit einander redeten.
„Ja oder nein.", gab der Junge neben mir bissig zurück, dabei versuchte der schwarzhaarige Junge seine Wut zu verbergen, was ihm wohl nicht ganz so gut gelang.
„Vielleicht. Vielleicht auch nicht."
Ich konnte gar nicht so schnell reagieren und auch nicht richtig schauen, was im nächsten Moment passiert war. Riden hatte mich gepackt und mich gegen die Wand gedrückt. Seine Körperhaltung war zu mir runter gebeugt und sein Gesicht war ganz nah an meinem sodass er mir eindringlich in meine blauen Augen schauen konnte.
„Liebst du ihn? Ja oder Nein?", zischte Black dieses Mal zwischen zusammen gebissenen Zähnen ohne den Blick von mir abzuwenden.
„Das geht dich überhaupt nichts an auf wen ich stehe und auf wen nicht. Es ist mein Leben und du hast damit überhaupt nichts zu tun!", schrie ich meinen Stiefbruder wütend an, doch wie in den letzten Tagen auch zeigte er keine Reaktion oder keine Emotionen.
Arschloch.
Idiot.
Arroganter Schnösel.
Ich hasse ihn.
Ich hasse ihn überalles.
Seine wunderschönen grünen Augen, die mich in seinem Bann zogen schauten abwechselnd in meine blauen Augen und dann zu meinen Lippen. Es schien als würde Riden überlegen, was er jetzt machen sollte, als wäre er unsicher ob er mich küssen wollte oder nicht. Wovor hatte er Angst? Seit wann hatte er Angst? Was dachte der schwarzhaarige Junge nur? Er war für mich ein Rätsel, er war mir so nah aber auch so fern. Werde ich ihn jemals verstehen können?
„Was ist dein Problem?", fragte ich den Jungen, der mir noch immer viel zu nah war: „Was habe ich dir jemals getan?"
„Du bist in mein Leben gekommen.", flüsterte Black mit seiner rauen Stimme und kam mit seinem Gesicht immer näher: „Du bist verdammt noch mal in mein Leben gekommen und hast alles durcheinander gemacht."



























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