Kapitel 11 ✔

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Überarbeitet am: 16.08.2017


Kapitel 11

Zusammen liefen Liz und ich vorsichtig die Treppen hinunter um nicht den Boden zu küssen, was wohl keiner von uns beiden so wirklich wollte. (nur für alle die es wissen wollen, diese Schuhe sind der reinste Albtraum!) Es war doch schwerer gedacht auf diesen Dingern zu laufen aber es sah immerhin noch besser aus als bei dieser einer Barbie, die ihre Unterwäsche preis gab. Wir waren gerade dabei die Treppen runter zu laufen als Riden und seine Freunde den Flur betraten, was alles andere als schön war. Aber wenn ich jetzt runter fallen würde, würde ich bestimmt aufgefangen, dass Lächeln wegen dieser dummen Vorstellung verkniff ich mir einfach mal, was glaub ich besser war. Erleichtert kamen wir beide unten an ohne auch nur einmal hin zu fallen oder um zu knicken (bin ich gut) und somit standen wir vor der Idiotengruppe, die uns mit offenem Mund empfing. Ungewollt, wirklich ungewollt wanderte mein Blick zu meinem lieben (Ironie ist wohl mein bester Freund geworden) Stiefbruder, dessen Kinn Bekanntschaft mit dem Boden machte. Der schwarzhaarige Junge starrte mich von oben bis unten an während er versuchte sich wieder ein zu fangen, was wohl andere als leicht aussah.
Ich konnte mein breites Grinsen nicht mehr zurück halten als seine grünen Augen in meine blauen Augen sahen. Yep, ich grinste wie ein Depp vor mich hin nur weil Riden mich anstarrte als wäre ich komplett verrückt geworden, als hätte er noch nie ein Mädchen in einem Kleid gesehen. Natürlich hatte er mich wie ein Idiot angestarrt, dabei waren seine grünen Augen ziemlich geweitet gewesen und sein Mund war leicht geöffnet. Da durfte man doch vor sich hin grinsen, wenn man jemand dabei erwischte das er starrte und außerdem war das für Black ungewöhnlich zu starren. Wir schauten uns für eine Sekunde in die Augen aber dann wurden seine Augen undurchschaubar und seine Augen wurden auch ganz kalt.
„Ihr seht wunderschön aus.", unterbrach Blondie das Schweigen zwischen der Gruppe und zwischen uns beiden, gleichzeitig hielt er Liz seinen Arm hin. Zögernd hakte sich die Brünette bei ihm ein als er sich auch schon vorstellte: „Ich bin Phil."
„Liz.", flüsterte das Mädchen etwas schüchtern zurück, was mich zum schmunzeln brachte. Irgendein Tag werde ich mir meine Freundin schnappen und dann wird ein ernstes Gespräch zwischen uns beiden sein aber das Gespräch werde ich auf einen anderen Tag verschieben. Nicht heute. Heute sollte Liz Spaß haben und die Nacht genießen. Mit einem schmunzeln auf den Lippen wandte ich mich von den beiden ab und erst dann bemerkte ich das ein braunhaariger Junge mit zerzausten Haar mir ebenfalls seinen Arm hin hielt, den ich dankend an nahm.
„Können wir jetzt?", stöhnte Riden genervt auf und öffnete die Haustür und trat als erste nach draußen.
„Mach kein Stress Black, die Party geht noch lange.", meldete sich der Junge neben mir darauf hin sagte das Arschloch nichts mehr, was glaub ich besser war. Zusammen verließen wir die Villa und traten nach draußen in die Dämmerung. Die Sonne ging gerade unter, doch es war noch angenehm warm. Ich genoss für einen kurzen Moment die warme Luft während Riden in die Garage ging und sein Auto holte. Phil öffnete wie ein erzogener Mann, die Beifahrertür für Liz damit sie einsteigen konnte, was mich wieder zum schmunzeln brachte. Irgendwas lief doch zwischen die Beiden oder? Die Blicke, die die Brünette ihm immer wieder zu warf bedeutete, doch etwas. Sie strahlte über beide Ohren als sie einstieg und Phil die Tür schloss.
„Wie heißt du überhaupt?", fragte ich meine Begleitung als ich in seinem Porsche saß und er den Motor Starrtete.
„Jack und du bist dann wohl Ricky, die Stiefschwester von Riden, richtig?"
„Genau, die bin ich.", bestätigte ich seine Vermutung mit einem breiten Lächeln auf dem Gesicht, doch dies verschwand schnell wieder als er sagte: „Riden hat viel von dir erzählt." Ich blieb stumm und sagte kein Wort. Ich starrte einfach stur aus dem Fenster und schaute zu wie die Häuser an uns vorbei zogen. Riden hatte von mir erzählt? Was er wohl über mich gesagt hatte? Sowie ich diesen Depp kannte, hatte er bestimmt nur schlechtes über mich erzählt aber das er überhaupt über mich sprach mit seinen Freunden, wunderte mich wirklich. Würdet ihr einen idiotischen Badboy, der euer Stiefbruder ist und ihr euch kein bisschen leiden könnt, erwarten das er mit seinen Freunden über euch sprach? Ich nicht. Ich hatte erwartet das er seinen Freunden nichts über mich sagte, das er... dass... keine Ahnung was ich sagen soll. Ich bin viel zu überrascht um irgendetwas zu erwidern. Während der restlichen Autofahrt blieben Jack und ich stumm während meine Gedanken immer wieder zu meinem Stiefbruder wanderten. Ich wollte nicht an ihn denken, ich wollte mich selbst nicht fragen, warum er über mich sprach, was er alles über mich erzählt hatte, vielleicht nur lügen Geschichten, dass traute ich ihm locker zu. Ich wollte schon gerne wissen was er alles gesagt hatte aber ob mir eine Antwort geben wird, war etwas ganz anderes. Ob er zugeben würde, dass er von mir erzählt hatte? Ich hatte keine Ahnung und genau das machte mich noch mehr neugieriger als ich eh schon war. Na ganz toll. Wenn der Idiot was Gutes über mich erzählt hatte fresse ich Kreide, denn das hätte ich dann nicht von ihm erwartet aber er brauchte dann nicht zu erwarten, dass ich mit ihm ins Bett ging. Auf keinen Fall! Ich war, bin und ich werde niemals sein Spielzeug sein, dass konnte er sowas von vergessen. Es hatte mir schon gereicht (leider wurde ich schwach und leider muss ich zugeben, dass es mir gefallen hat) als Riden meinen Nacken geküsst hatte. Es waren sanfte und liebevolle Küsse, die auf meiner Haut gebrannt hatten wie Feuer. Es hatte mir tatsächlich gefallen. War das jetzt ein gutes oder ein schlechtes Zeichen?
Die laute Musik, die aus den Boxen zu hören war dröhnte in meinen Ohren, was alles andere als angenehm war. Teenager in meinem Alter tanzten, rauchten, tranken und knutschten in irgendeiner Ecke rum und fraßen sich fast auf. Genau so hatte ich mir immer eine Party vorgestellt. Was hatte ich genau anderes erwartet? Nichts. Das war auch nicht das schlimme daran. Nein. Das schlimme daran war, dass Jack mich einfach in der Menge stehen gelassen hatte und einfach zu einer Couch gegangen war, wo natürlich die Schlampen und die Badboys waren. Liz tanzte mit Phil auf der Tanzfläche, worüber ich nur schmunzeln konnte. Eindeutig. Partys sind nichts für mich.
Nun saß ich gelangweilt an der Bar und spielte mit meinem Becher rum, der schon leer war. Cola war noch immer das Beste Getränk als der ganze Alkohol, der hier floss. Auf einer Party tanzte man und man hatte Spaß aber sah ich aus ob ich tanzen wollte? Ob ich spaß hatte? Nein, ich hatte eindeutig keinen Spaß und tanzen würde ich auch nicht. Um mich herum roch s nach Alkohol und nach Schweiß. Lecker. Sowas roch ich doch gerne und das jeden Tagen. Ironie!!! Die Gerüche, die in der Luft lagen waren auf jeden Fall alles andere als angenehm zu riechen aber daran konnte ich nichts ändern.
Meine zwei älteren Brüder Dani und Luke waren ebenfalls hier, was mich kein bisschen wunderte, doch ich ignorierte sie. Einmal war ich noch immer sauer auf sie und zweitens wollte ich sie nicht stören. Jeweils auf den Schößen meiner Brüder saß eine Schlampe, die einfach nur noch billig aussah. Wie konnte man bitte schön nur so tief sinken? Über das schöne Verhalten meiner Brüder konnte ich nur noch meinen Kopf schütteln. Einfach nur noch traurig und armselig. Yep meine Brüder waren armselig, weil sie sich auf so etwas einließen. Traurig, traurig, traurig.
Mein Blick wanderte zu Riden, der auch eine Schlampe bei sich hatte seine Hand langsam unter das Top des Mädchen fuhr. Niemals in meinem ganzen Leben werde ich wieder zu so einer Party gehen, sowas war einfach nur eine dumme Zeitvertreibung.
Für welche machte es Spaß zu feiern aber nicht für mich. Jetzt wusste ich auch warum ich hier nicht hin wollte aber trotzdem war ich hier, was ziemlich unlogisch war. Ich stellte seufzend meinen leeren Becher auf den Tresen, stand auf und quetschte mich durch die Menge, was alles andere als einfach war. Ich mochte es wenn es ruhiger war, wenn es nicht so laut war, wenn es nicht so eng war. Ich wusste nicht wieso aber ich drehte mich noch einmal zu Riden und zu dieser Schlampe um und schaute kurz dabei zu, wie er seine Zunge in ihren Hals steckte. Konnten sie sich kein Zimmer leisten oder warum zogen sich die beiden hier fast aus?
Ich hatte keine Ahnung was das für ein komisches Gefühl in meinem Magen war, denn es zog sich in mir kurz alles zusammen und dann lockerte sich in meinen Magen wieder alles. Was war denn das auf einmal? Was war los mit mir? Riden war ein Macho, ein Idiot, ein arrogantes selbstverliebtes Arschloch, er hielt sich was für besseres und er dachte er könnte sich alles erlauben oder irrte ich mich damit? Ohne dass es wirklich jemand bemerkte verließ ich die Party und machte mich auf dem Weg nach Hause. Eindeutig Partys waren nichts mehr für mich. Der ganze Alkohol, das ganze Tanzen sowie alles da drin war einfach nichts für mich. Nicht mehr.
Ich lief alleine durch die dunklen Straßen entlang und bei jedem Geräusch schreckte ich zusammen. Seit wann war ich bitte schön so schreckhaft? Seit wann hatte ich Angst alleine im Dunkeln durch die Straßen zu laufen? Ich konnte mich sehr gut alleine verteidigen, da musste ich keine Angst haben, doch wenn man wusste das die eigenen Brüder einen ignorierten, weil sie zum einen Badboys waren und weil ich sauer auf sie war und sie nicht kommen werden, wenn ich im Not war schmerzte noch etwas. Ich hatte wirklich gehofft zwischen uns war alles beim alten aber da hatte ich mich wohl gewaltig geirrt. Leider.
Ich wollte zurück nach Deutschland, zurück zu meinen Freunden, zurück zu meinem alten Haus, zurück zu meiner alten Schule, zurück zu meiner alten Klasse, zurück zu Sarah. Ich hatte mich in Deutschland immer fremd gefühlt, da meine Brüder nie bei mir waren und jetzt waren wir wieder am selben Ort aber es fühlte sich einfach falsch an, es fühlte sich nicht mehr richtig an hier zu sein und hier zu leben. Hätte ich gewusst, wie sehr sich Luke und Dani verändert hatten, was wir für ein schlechtes Verhältnis haben werden wäre ich niemals hier her nach Australien gekommen. In Deutschland wollte ich einfach nur zu meinen Brüdern und ein neues Leben anfangen, einen neuen Start machen aber jetzt? Jetzt wollte ich mein altes Leben zurück, ich wollte dahin wo Dad gelebt hatte, wo er glücklich war, wo ich glücklich war, denn hier bin ich auf keinen Fall glücklich. Ich passte einfach nicht hier her. Ich passte nicht zu den Partys, zu den Menschen hier. Ich bin nur wegen Liz zu der scheiß Party gegangen, obwohl ich nicht der Partytype war. Selbst auf meinem Geburtstag zog ich mich auf meinem Zimmer zurück um zu lesen oder um auf meine Gitarre zu spielen. Mein Vater und meine Freunde hatten mich immer verstanden daher hatten wir meinen Geburtstag immer ruhiger gefeiert. Zusammen essen, zusammen spiele spielen, zusammen den Abend genießen. So hatte ich immer meinen Geburtstag gefeiert und nicht so wie die meisten. Ich hatte nie wilde Partys wegen meinem Geburtstag gefeiert oder ich bin auch nie auf Partys gegangen. Partys waren nicht mein Ding.
Ich schloss die Haustür von der Villa auf und knallte diese nicht gerade leise hinter mir zu. Im Dunkeln lief ich die Treppen hinauf in Richtung mein Zimmer um mich erst mal umzuziehen. Raus aus diesen Schuhen, raus aus diesem Kleid. Nach ein paar Minuten hatte ich endlich eine graue Jogginghose und ein schwarzes Top an, wo drin ich mich schon deutlich wohler fühlte. Das einzige was ich jetzt nur wollte war nur noch schlafen und die schlimmste Party in meinem Leben vergessen. Mehr wollte ich nicht. Vielleicht mochte Liz es ja feiern zu gehen oder es war hier eine Tradition jeden Freitag saufen zu gehen und alles u vergessen aber nich mit mir. Auch wenn ich eine kleine Rebellin bin kümmerte ich mich um meine schulische Ausbildung, damit ich mein eigenes Geld verdienen konnte und nicht mehr mit meiner Mutter zusammen leben musste. Nur weil man eine kleine Rebellin war hieß das nicht, dass man Partys mochte, dass man Alkohol mochte. So war ich eben nun mal. Jeder kennt mich als das freche Mädchen, doch nur die wenigstens wussten, dass ich auch nett und lieb sein konnte. Nur die wenigsten Menschen kannten meine andere Seite, doch was die wenigstens wussten war, dass ich genauso wie jeder andere Mensch Gefühle besaß.
Das knallten der Haustür riss mich plötzlich aus meinen Gedanken, was mich merklich zusammen zucken ließ. War Riden etwa schon da? So früh? Sollte er nicht auf diese Party sein und feiern? Doch als ich dann im Flur knutsch Geräusche hörte und ein leichtes stöhnen war mir klar das Riden nicht alleine hier war. Ich hörte wie seine Zimmertür auf und wieder zu ging und es dauerte dann auch nicht mehr lange als ich dann lautes Gestöhne hörte.
Es war eine hohe weibliche Stimme, die stöhnend schrie: „Schneller Black... Schneller... ich komm gleich... oh ja... weiter!" Und dieser Idiot machte auch noch weiter. Einfach nur noch widerlich. Und ich konnte alles hören, was alles andere als angenehm für mich war. Ich wollte echt nicht wissen wie viele Schwänze sie schon in sich hatte, doch bevor ich weiter über sowas nach denken konnte und dieses Gestöhne mich total verstöre schnappte ich mir mein Handy und meine Kopfhörer. Endlich. Ruhe als die Musik in meinen Ohren erklang und ich nichts mehr von dem ganzen Gestöhne und Geschreie mit bekam.













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