Kapitel 37 ✔

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Überarbeitet am: 23.08.2017


Kapitel 37

Es war eine Erleichterung für mich gewesen als kein Lehrer kam und wir die ganze Stunde machen konnten was wir wollten. Ich hatte wirklich keine große Lust auf den Unterricht, da ich mich so oder so nicht konzentrieren konnte. Ich sah immer wieder das Bild vor meine von Chantal und Riden vor mir, wie sie an ihre Lippen hangen. Besonders Riden hatte mir da einen Stich ins Herz gestoßen, was mir so relativ klar geworden war, da ich ihn kannte. Er war doch wieder Single, er war nicht in einer Beziehung also konnte er tun und lassen was er wollte, ich war schuld, dass ich ihn gehen gelassen hatte also hatte ich kein Recht eifersüchtig zu sein, mich zu beschweren. Es war meine Entscheidung gewesen und es stand mir kein bisschen zu eifersüchtig zu sein, dass Riden ein anderes Mädchen küsste als mich.
Mit einem Ruck wurde plötzlich die Klassenzimmertür aufgerissen und drei Männer betraten die Klasse, darunter waren unser Direktor und zwei Polizisten. Hatte ich irgendetwas verpasst oder warum kam die Polizei vorbei? Wird jemand verhaftet oder warum waren sie hier?
„Ich möchte gerne mit den Shadow - Geschwister sprechen.", bat der Direktor uns mit einer sanften Stimme, was mich fragend zu meinen Brüdern schauen ließ. Auch sie sahen mich fragend an und zuckten Ahnungslos mit ihren Schultern. Wir hatten nichts verbrochen oder sonst irgendetwas gemacht, dass die Polizei kommen musste. Schweigend stand ich von meinem Platz auf, was die Zwillinge mir gleich taten und zusammen durchquerten wir die Klasse. Es musste irgendetwas passiert sein sonst wäre die Polizei nicht hier, sonst wäre nur der Direktor in unsere Klasse gekommen aber warum wollten sie uns drei sprechen?
Als die Klassenzimmertür hinter mir ins Schloss fiel herrschte im Flur für einen Moment eine unangenehme Stille, was mir kein bisschen gefiel. Hier war doch etwas faul, dass sah man doch deutlich und man konnte es deutlich riechen, dass hier etwas faul war. Erst nach paar Minuten, des Schweigend brach einer der Polizisten die Stille im Flur: „Es tut mir wirklich leid Ihnen mitteilen zu müssen, dass Ihre Mutter Mrs. Shadow oder Mrs. Black, wie Sie es sehen an einem schweren Autounfall gestorben ist. Sie war auf der Stelle Tod wir konnten nichts mehr für Ihre Mutter tun. Es tut uns wirklich leid. Mr. Black hat sich freiwillig gemeldet sich für Sie Ms. Shadow das Sorgerecht zu übernehmen. Mr. Black unterstütz in vollen Zügen Ihre Brüder Ms. Shadow und übernimmt ebenfalls das Sorgerecht für die Beiden, bis sie einundzwanzig sind."
Nein, bitte. Das durfte nich wahr sein, dass durfte jetzt alles einfach nicht wahr sein. Dass war doch ein schlechter Scherz oder? Meine Mutter durfte nicht tot sein, sie durfte nicht zu Papa gehen! Auch wenn ich kein gutes Verhältnis mit ihr hatte und wir uns nicht lange kannten spürte ich einen Stich in meinem Herzen, denn diese Frau war immerhin meine Mutter auch wenn wir uns nie wie ein Tochter - Mutter - Verhältnis hatten. Sie war trotzdem die Frau gewesen, die mich und meine zwei Brüder zu Welt gebracht hatte. Sie hatte mir das Leben geschenkt, dank ihr war ich auf der Welt. Sie hatte mich neun Monate in ihrem Bauch und da hatte ich allen Grund zu traurig zu sein, dass sie nicht mehr da war.
Die erste stumme Träne floss über mein Gesicht, daraufhin folgte die zweite Träne und noch weitere Tränen stahlen sich aus meinen Augen. Sie flossen über mein Gesicht, während ich versuchte nicht ganz verrückt zu werden. Zuerst verlor ich meinen Dad und jetzt auch noch meine Mutter. Ich hatte nur noch meine zwei Brüder, die auf mich auf passten. Ich hatte nur noch Luke und Dani sonst keinen. Wir waren nur noch zu dritt und die von unsere Familie übrig waren. Auch wenn wir einen Stiefvater hatten und einen Stiefbruder (leider) hatten, gehörten sie nicht ganz zur Familie. Der Vater von Riden konnte niemals die Vaterrolle in meinem Leben ersetzten aber ich konnte ihn akzeptieren und das werde ich auch. Für meine Eltern. Für meine Brüder.
„Es wird alles gut, das Versprechen wir dir.", flüsterte eine sanfte Stimme neben mir und zog mich an seine Brust heran. Ich schlang meinen Arm um meinen Bruder Luke und weinte. Ich weinte mich an seiner Brust aus, während er mir über meinen Rücken strich und mich noch näher an sich heran zog. Wir hatten uns drei nur noch. Wir hatten keine Mutter mehr sowie wir keinen Vater mehr hatten. Ich hatte nur noch meine Brüder und diese durften mich auf keinen Fall verlassen sonst würde eine Welt für mich zusammen brechen.
„Lass uns rein gehen.", flüsterte Dani leise und strich mir vorsichtig über meinem Arm. Ich bekam nur ein stummes Nicken von mir und ließ Luke los. Zusammen gingen wir wieder in die Klasse hinein, ich in der Mitte zwischen meine Brüder. Sie waren meine Mauern, mein Halt, meine Sicherheit, sie waren einfach alles für mich und das wird sich niemals irgendetwas ändern.
Niemals.
„Was ist passiert?", fragte sofort eine weibliche Stimme, die mich sofort in ihren Armen zog. Ich erwiderte die warme Umarmung von meiner Freundin und drückte sie so nah an mich heran wie es nur ging. Ich weinte in den Armen von meiner Freundin, die mich noch viel näher an sich heran zog als würde ich in jedem Moment auf den Boden fallen, weil ich keine Kraft mehr hatte zum stehen und genau so fühlte es sich gerade an.
„M-m-meine M-M-Mutter...", stotterte ich mit einer zitterten Stimme leise vor mich hin, doch ich wagte es nicht den Satz ganz auszusprechen oder den Satz zu Ende zu denken. Die Vorstellung davon, dass ich die Frau, die mich zur Welt gebracht hatte nie wieder zu sehen schmerzte sehr. Auch wenn ich sie nicht leiden konnte waren wir doch eine Familie gewesen und ich dumme Kuh hatte ihr keine Chance gegeben. Ich hatte ihr nicht zu gehört und jetzt war es zu spät. Viel zu spät. Als Liz und ich uns voneinander lösten ging ich mit einem gesenkten Blick zurück zu meinem Platz und ließ mich neben meinem Stiefbruder fallen. Ich konnte nicht mehr. Ich war einfach nur noch fertig mit meinen Nerven, ich konnte einfach nicht mehr. Wie sollte ich alles stark sein, wenn ich dazu keine Kraft mehr hatte? Ich wusste es einfach nicht. Ich wusste gar nichts mehr. Ich wusste nicht mehr was ich tun sollte, was ich dachte, was ich wollte oder wie ich mich fühlte. Ich wusste einfach nichts mehr. Ich fühlte mich nur noch leer, wie sonst was.
Nachdem die Schule endlich vorbei war ging ich mit roten Augen durch die Straßen von Australien und versuchte mich wenigstens etwas zu beruhigen. Ich wollte einfach nur noch alleine sein und etwas Zeit für mich haben, ich wollte Momentan keinen um mich haben, der mir sagte, dass alles gut wird. Ich wollte die Wörter einfach nicht mehr hören, ich wollte einfach nur noch Zeit für mich haben.
Mr. Black wird sich ab heute um mich kümmern, er hatte das Sorgerecht für mich also hieß, dass das er mein adaptiv Vater war oder? Das aus Stiefvater, adaptiv Vater geworden ist richtig? Und dann hieß es auch, dass Riden mein adaptiv Bruder ist. Ich war so tief in meinen Gedanken versunken, dass ich fast gegen die Haustür gelaufen war. Ich hatte gar nicht bemerkt, dass ich an der Villa angekommen war, dass ich ohne auf meine Umgebung zu achten wieder am Haus angekommen war. Ich schloss die Haustür auf und ging geradewegs in meinem Zimmer, wo ich meine Ruhe hatte, wo ich mich einfach auf meinem Bett hinlegen konnte und nichts machen musste.
„Ist alles in Ordnung?", riss mich eine bekannte Stimme aus meinen Gedanken, die ziemlich besorgt klang.
Riden. Die Stimme gehörte zu ihm, dass wusste ich doch mir war es egal. Es war nichts in Ordnung. Meine Mutter ist Tod, ich hatte nur noch meine Brüder und ich will dich wieder zurück haben, ich hatte einen Fehler gemacht und bereue ihn. Wir hatten uns getrennt und du bist jetzt mein adaptiv Bruder. Das alles wollte ich sagen, doch die Wörter wollten mir einfach nicht aus dem Mund kommen, ich hatte keine Kraft mehr zum reden. Die Tränen sammelten sich wieder in meinen Augen als ich an alles dachte, was mir weh tat. Die Trennung von Riden, der Verlust von meiner Mutter. Ich nickte einfach nur stumm und rannte, wie eine Flüchtige die Treppen hinauf in Richtung meinem Zimmer, wo ich meine Ruhe hatte, wo mich keiner störte, wo ich alleine war und mich erst mal sammeln konnte, wenn das überhaupt möglich war.


Riden Prov

Sie beantwortete meine Frage nur mit einem Nicken und rannte dann einfach die Treppen hinauf. Was ist in der Schule passiert, dass sie so neben sich stand? Hatte sie mit jemanden Stress? Hatte sie Streit mit Luke und Dani oder warum war sie so fertig mit ihren Nerven? Das Mädchen war durcheinander und kaum ansprechbar. Als sie weinend die Klasse betrat, hatte ich keine Ahnung, was passiert war aber irgendetwas musste gewesen sein, was sie komplett aus der Fassung brachte. Ich machte mir Sorgen ums sie, denn das es alles in Ordnung war und sie auf der Frage nur genickt hatte glaubte ich nicht. Es war nicht alles in Ordnung. Irgendetwas bedrückte sie, irgendetwas lastet auf ihre Schultern und ich wollte wissen, was es war.
Meine Gedanken wurden unterbrochen als die Haustür wieder aufging und wieder ins Schloss fiel. Mein Vater betrat die Villa ebenfalls mit roten und verweinten Augen, was mich langsam wirklich misstrauisch werden ließ.
„Was ist passiert?", fragte ich ihn sofort, doch mein Dad dachte gar nicht daran auf meine Frage zu antworten, was mich auch wirklich nicht wunderte: „Pass bitte einfach auf deine Schwester auf."
„Schwester? Sie ist doch nur meine Stiefschwester mehr nicht."
„Ich hab Ricky heute adaptiert." Somit verschwand mein Vater total neben sich ins Wohnzimmer und ließ mich verwirrt im Flur stehen. Wieso hatte er Ricky adaptiert? Sie hatte doch ihre Mutter und ihre zwei Brüder, die für sie da waren also warum machte das mein Dad einfach? Ich schüttelte meinen Kopf, um meine eigenen Gedanken zu sortieren und ging die Treppen hinauf. Als ich an dem Zimmer von Ricky vorbei lief hörte ich, wie das blondhaarige Mädchen weinte. Wieso weinte sie? Was war Gottverdammt nochmal passiert, dass sie weinte? Ich legte meine Hand auf ihre Türklinge und wollte gerade rein gehen als ich doch dann mitten in meiner Bewegung an hielt. Ich konnte da nicht rein gehen und sie trösten. Ich konnte es einfach nicht. Auch wenn sie mich jetzt brauchte, konnte ich es einfach nicht. Ich wusste, dass ich feige war aber das war mir egal. Ich konnte es verdammt nochmal nicht!
Wieso hatte mich das Mädchen angelogen? Wieso wollte das Mädchen unsere Beziehung nicht zu lassen? Ich würde einfach alles für meine Prinzessin machen, denn sie ist mein Mädchen, sie gehörte zu mir, sie gehörte an meiner Seite, in meinem Leben.
Langsam wurde es in ihrem Zimmer still, was wohl hieß, dass sie eingeschlafen war. Ein sanftes Lächeln erschien auf meinen Lippen als ich mich umdrehte und in meinem Zimmer ging.
Ich musste einfach wissen, was passiert war. Ich musste wissen, was mit Ricky los war und wenn es schon meinem Vater nicht erzählte, dann bestimmt Luke. Ohne zu zögern wählte ich die Nummer von dem Jungen und wartete ungeduldig bis er endlich abnahm.
„Wieso weint Ricky, die ganze Zeit?", fragte ich sofort nach als Luke meinen Anruf annahm.
„Hat sie dir nicht erzählt?"
„Nein, was hat sie mir nicht erzählt?"
„Unsere Mutter ist bei einem Autounfall gestorben."






























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