Kapitel 31 ✔

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Überarbeitet am: 22.08.2017


Kapitel 31

Seine warmen und weichen Lippen lagen sanft auf meine Lippen. Seine grünen Augen, die gerade noch offen waren, waren jetzt geschlossen. Er bewegte seine Lippen nicht, er hatte sie nur auf meine Lippen gelegt, was einfach ein unglaubliches Gefühl war. Es fühlte sich an als wäre Riden unsicher, vorsichtig, ängstlich und es fühlte sich an als wüsste er nicht ob es gerade richtig oder falsch war. Seine warmen und großen Hände, die gerade noch auf meine Schultern geruht hatten lagen jetzt sanft auf meinen Hüften und zogen mich mit ganz viel vorsichtig zu sich heran. Hatte er Angst, dass ich weg laufen würde? Dass ich einfach verschwinden würde? Denn so hielt er mich fest, als würde ich in jedem Augenblick spurlos verschwinden. Meine Hände ruhten an seine Oberarme, weil ich nicht wirklich wusste wo ich sie hin legen sollte. Ich war mir unsicher. Zum einen wollte ich den Kuss erwidern und meine Augen schließen und zum anderen wollte ich ihn von mir weg schubsen. Ich hatte es nicht erwartet das mich Riden noch einmal küssen würde und dann ausgerechnet heute, dass kam einfach unerwartet und viel zu spontan. Ich verstand den Kerl überhaupt nicht. Wir ignorierten uns seit Tagen, wir gingen uns aus dem Weg, wir redeten kein einziges Wort miteinander und jetzt? Jetzt lagen seine Lippen auf meine Lippen. War das normal oder war das nur bei uns so komisch?
Bevor ich mir weiter den Kopf über alles zerbrechen konnte hatte ich auch schon meine Augen geschlossen und erwiderte den Kuss von Riden. Ich wollte ihn vergessen, ich wollte ihn los lassen, ich wollte meine Gefühle für ihn abstellen, doch es ging nicht. Ich wollte ihn nicht los lassen, ich konnte ihn nicht los lassen. Ich weiß, ich sollte ihn von mir schubsen aber ich tat es einfach nicht. Aber dafür erwiderte ich den Kuss, schlang meine Arme um seinen Nacken und zog den Jungen, der fast 1.90 m groß war noch näher an mich heran. Mein Herz spielte wie jedes Mal, wenn er mich küsste, wenn er mich berührte und auch wenn er mich nur an sah verrückt. Ich hatte ihn vermisst. Seine wärme, seine Lippen, einfach alles. Ich vergrub meine Hände in sein Pech schwarzes Haar und verwuschelte es noch mehr als es eh schon war.
Langsam und leicht keuchten beendete Riden den Kuss und ich öffnete langsam meine Augen, die direkt in seine grünen Augen schauten.
„Sorry.", nuschelte der Badboy gegen meine Lippen aber mich dann noch hier wie eine dumme Kuh stehen zu lassen war wirklich übertrieben oder? Er ließ mich einfach stehen, während mein Stiefbruder in seinem Zimmer verschwand und die Tür hinter sich schloss.
War das sein ernst gewesen? Ich hatte wirklich gerade nichts verwechselt oder? Er hatte mich zuerst angeschnauzt, dann hatte er mich gegen die Wand gedrückt, als nächstes hatte er mich geküsst und zur Krönung war er einfach abgehauen und ließ mich hier stehen. Ich hatte es also auch nich wirklich geträumt? Es war wirklich passiert oder? Hatte er vielleicht Spaß daran dabei zu zuschauen, wie durcheinander ich wegen ihm immer war, wenn er so eine Nummer abzog? Hatte er überhaupt die geringste Ahnung, wie sehr er mich durch sein Verhalten verletzte, wie sehr ich ihn liebte? Was war sein Problem? Warum war er jetzt abgehauen? Wo vor hatte er Angst? Wovor fürchtete er sich? Er war, ist und bleibt das größte Arschloch der Welt aber dann war er süß, nett, freundlich und nicht dieser Badboy, der eine kalte Maske auf hatte und jetzt entfernte er sich schon wieder von mir. Das konnte doch nicht immer so weiter gehen oder etwa doch? Das würde mein Herz nicht mit machen, dass würde ich nicht mit machen? Wir sind Stiefgeschwister aber wir benahmen uns nicht so, wir verhielten uns anders. Wir lebten zwar unter einem Dach aber wir hatten uns, glaube ich, noch nie als Stiefgeschwister gesehen oder als richtige Geschwister.
„Arrogantes Arschloch.", schrie ich wütend durch den Flur, bevor ich anschließend wütend in meinem Zimmer ging und die Zimmertür mit einem lauten Knall schloss. Frustriert über die Situation zwischen Riden und mir warf ich mich auf mein Bett und schrie wie ein kleines Kind in mein Kissen hinein und versuchte mein Herzschlag in meiner Brust zu kontrollieren aber ich konnte noch immer seine weichen und warmen Lippen auf meine spüren. Wie sollte sich mein Herzschlag, da beruhigen? Gar nicht!
Nun lag ich hier auf meinem Bett und starrte vor mich hin. Ich starrte einfach nur die Decke an und wisst ihr was? Es beruhigte mich etwas. Ich bekam den Kopf frei und entspannte mich auch endlich mal. Ich vergaß den Badboy, die Situation zwischen uns, einfach alles. Selbst die Zeit vergaß ich aber als es nach einer langen und schöne Stille an der Tür klopfte und die Tür sich öffnete wandte ich meinen Blick von der weißen Zimmerdecke ab und beobachtete das braunhaarige Mädchen, wie sie den Raum betrat, die Tür hinter sich schloss und legte sich schweigend neben mir hin. Es war nur ein flüstert aber man konnte jedes Wort, was ich sprach sehr deutlich hören. Ich musste mit Liz einfach darüber reden, was gerade passiert war. Ich musste ihr einfach erzählen, dass Riden mich geküsst hatte, mich wegen Philip gefragt hatte und mich am Ende einfach im Flur stehen gelassen hatte. Ich wusste das Liz mich verstand, dass ich ihr vertrauen konnte und genau aus diesem Grund erzählte ich es ihr, was gerade passiert war.
„Also damit ich es richtig verstanden habe, hat Riden dich wegen Philip ausgefragt, ob du auf ihn stehst, du hast ihm nicht richtig geantwortet, darauf hat er dich gegen die Wand gedrückt und dich geküsst. Und anschließend hat er dich einfach stehen gelassen und ist in seinem Zimmer verschwunden, richtig?", wiederholte meine Freunden, meine Erzählungen in einer kurz Form.
„Genau."
„Ich würde dir jetzt sagen, dass er dich liebt aber bei Riden bin ich mir da nicht so sicher. Ich kann ihn schlecht einschätzten, was er fühlt oder denkt. Sorry Ricky, aber ich versteh die ganzen Badboys mit ihrem Denken und Gefühlen her nicht."
„Schon gut. Ich versteh die Badboys ja selbst nicht und es ist so oder so das Beste wenn man sich von ihnen fern hält aber das ist nicht so einfach. Sie ziehen einen magisch an aber mir ist jetzt eins klar geworden. Sie verheimlichen uns was."
„Badboys haben sowas an sich, dass sie einen magisch anziehen aber das ist jetzt auch nicht der Punkt. Der Punkt ist, dass du vollkommen recht hast. Sie verheimlichen uns was, das ist mir schon öfters aufgefallen. Sie stecken immer die Köpfe zu zusammen und besprechen irgendetwas."
„Apropo Phil. Was läuft da jetzt eigentlich zwischen euch?", fragte ich meine beste Freundin, die neben mir auf dem Bett lag und drehte mich auf dem Bauch, um sie besser anschauen zu können. Ihr Gesicht wechselte die Farbe in Tomaten rot als sie anfing zu erzählen: „Um ehrlich zu sein, ich weiß es nicht. Phil und ich verstehen uns ziemlich gut und zwischen uns ist es auch nicht so kompliziert, wie zwischen dir und Black aber ich weiß nicht, was zwischen uns läuft."
„Vielen Danka auch Liz.", unterbrach ich die Brünette bei ihrer Erzählung, woraufhin sie die Augen verdrehte und einfach weiter sprach als hätte ich sie nicht unterbrochen: „Phil hat mir gestern gesagt, dass er mich liebt aber wir können nicht zusammen."
„WAS! Er liebt dich aber ihr könnt nicht zusammen sein?!"
„Ich liebe ihn auch Ricky, sogar sehr aber solang er mir was verheimlicht möchte ich mit ihm nicht zusammen sein. Ich will nicht, dass er mich anlügt und mich dann verletzt."
Ich konnte Liz ziemlich gut verstehen, dass sie nicht mit Phil zusammen sein möchte. Ich möchte persönlich gesehen auch nicht mit einem Jungen zusammen sein, der mir vieles verheimlicht und mich anlügt. Ich möchte auch die Wahrheit wissen, was er mir verheimlicht. Ich möchte wissen warum er mich was verheimlicht. Es würde auch nichts bringen zu den Jungs rüber zu gehen und sie zu fragen. Sie würden uns so oder so einfach nur anlügen ohne mit der Wimper zu zucken, was mich dann auch verletzten würde, wenn ich mit einem von ihnen zusammen wäre. Es gab Badboys, die so taten als wären sie Badboys aber dann gibt es noch die Badboys, die wirklich Badboys waren. Auch wenn Phil ein Badboy ist gehörte er nicht zu der Sorte, die Mädchen veraschen und als Spielzeug ausnutzen. Der blondhaarige Junge schaute meine Freundin immer an als wäre sie das einzige Mädchen auf der Welt, er hatte nur die Augen für sie, was wirklich süß aus sah. Es sah auch nicht aus als würde Phil mit ihr spielen (was er nur einmal machen würde und dann nie wieder in seinem Leben, denn dann ist er nämlich tot.) Ganz im Gegenteil. Der Junge sah für mich aus als würde Liz an schauen als ob gleich ein Mörder raus springen würde und Phil sie beschützen würde. Egal, was sie machte er passte auf sie auf, er war für sie da, egal wo und wann. Er meinte es ernst mit meiner Freundin, das war mir klar.
Ich weiß, ich hatte eigentlich keinen Grund aber ich war schon etwas eifersüchtig auf die Beiden. Riden war nicht Phil. Riden meinte es nicht ernst mit den Frauen, er spielte mit ihnen, er achtete nicht auf die Gefühle, der Frauen sondern er interessiert sich nur für sich selbst. Manchmal war er nett und manchmal war er einfach nur ein eiskaltes und arrogantes Arschloch, was ich mehr als hasste. Manchmal kam es mir vor als wäre Riden Schwanger und er hätte jede Sekunde Stimmungsschwankungen und diese mitzumachen, war alles andere als lustig. Ich verlangte von Riden auch nicht das er sich änderte oder so tat als wäre er jemand anderes. Ich hatte mich ihn verliebt weil er so ist wie er ist und daran würde sich nichts ändern. Ich möchte doch nur, dass ihm klar wird, dass er durch sein Verhalten Menschen verletzte.

Instagram account: Melli_Testen
































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