Kapitel 20 ✔

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Überarbeiter am: 19.08.2017


Kapitel 20

„Spinnst du?!", schrie Riden mich wütend an als er sich von dem Boden aufgerappelt hatte und endlich mal auf seinen Beinen stand. Ich hätte wirklich nie gedacht, dass Riden eine so tolle Reaktion hatte und dann noch aus seinem Bett fiel. Hätte ich nie für möglich gehalten aber wenigstens wusste ich jetzt, wie er reagierte, wenn er erschreckt wird und dies war für mich auf jeden Fall positiv gesehen.
„Ne aber du!", schrie ich genauso laut zurück, wie er mich angeschrien hatte. Mit schnellen Schritten kam der schwarzhaarige Junge auf mich zu gelaufen, da ich ja so ein freundliches Mädchen (Ironie lässt wieder einmal Grüßen) bin lief ich ihm natürlich entgegen, was sich als Fehler herausstellte. Er packte mich mit einem starken Griff an meinem Oberarm und warf mich ohne Probleme auf sein Bett. Ich wollte die Flucht ergreifen und abhauen aber dazu hatte ich keine Zeit mehr, denn er war bereits über mir und stütze sich mit seinen Händen und Beinen rechts und links von meinem Körper ab. Ich hätte mir doch gleich denken können, dass meine Aktion total nach hinten los ging und ich dann wieder keine Chance hatte mich zu wehren sowie jetzt auch. Ich hatte nicht geplant auf seinem Bett zu liegen und über mir Riden. Warum passierte das eigentlich immer mir? Warum überdachte ich mein Handeln nicht Genauestens? Ich hatte keine Ahnung.
„Du hast hier nichts zu sagen, Schlampe.", zischte dieser zwischen zusammen gebissenen Zähnen und da war es wieder. Der Schmerz in meiner Brust und das Gefühl, wie sich mein Magen bei seinem Wort zusammen zog. Sah er mich wirklich als Schlampe? War ich für ihn tatsächlich eine oder meinte er es nicht so? Ich wusste sehr genau, dass ich keine war und soweit wird es niemals kommen, dass ich eine sein werde, denn vorher erschieß ich mich eigenhändig. Mit meinen siebzehn Jahren war ich noch stolze Jungfrau, was er aber nicht mehr sagen konnte. Es stimmte tatsächlich das Riden alle Weiber dieser Welt vögelte also war er hier die Schlampe und nicht ich. Ich war keine Schlampe sowie ich kein Spielzeug für ihn war aber darum ging es hier jetzt überhaupt nicht.
„Du gehörst zu den Bloddys?! Und dazu kommt noch das du der Anführer dieser Gang bist und sowas sagst du mir nicht?!", schrie ich ihn an und versuchte den muskulösen Kerl von mir runter zu schubsen, doch dieser packte mich an meinen Handgelenken und drückte sie auf der Matratze sodass ich komplett bewegungsunfähig war und er die Kontrolle oder Macht, wie man es nimmt, hatte was als nächstes passierte und ich keine Chance hatte mich zu wehren und genau das störte mich an meisten.
„Wieso sollte ich dir das denn bitte schön sagen? Mein Leben geht dich nichts an."
„Ach nur so neben bei du wohnst seit paar Wochen mit einer der Skorpion zusammen und dazu kommt noch das du mit der Ex-Anführerin zusammen lebst. Und wenn du es noch immer nicht geschnallt hast erklär ich es für dich, die beiden Gangs sind nicht nur verdammt gefährlich sondern auch verfeindet."
Seine grünen Augen weiteten sich, wenn auch nur etwas aber sie waren geweiteten. Seine Stimme war kalt als er mir direkt ins Gesicht schaute und mit einer bedrohlichen Stimme sagte: „Verpiss dich aus mein Leben." Riden stand von seinem Bett auf und auch wirklich darauf zu achten packte er mich wieder und schubste mich Richtung seiner Zimmertür. Ich schaute ihn einfach nur sprachlos und gleichzeitig geschockt über seine Handlung an und über seine Wörter, die er aussprach: „Eine Schlampe wie du es bist kommt nie wieder in meinem Zimmer. Verstanden?!"
In diesem Moment zerbrach er mir das Herz. Er riss es aus meiner Brust, warf es auf den Boden und trampelte rücksichtslos darauf rum. Bevor er es mir blutend und kaputt wieder gab.
Vorsichtig machte ich einen Schritt auf ihn zu, doch er wich einen Schritt zurück aus, sodass ich auf der Stelle stehen blieb und mit einer brüchigen Stimme flüsterte: „Riden...bitte." Doch er schüttelte nur unglaubwürdig seinen Kopf. Konnte er nicht sehen, dass er mich verletzte? Dass er mit seinem verhalten mir weh tat? Konnte er es nicht sehen oder war er einfach nur zu blind um es zu sehen. Wieso konnte er meinen Schmerz, der in meiner Brust war nicht sehen? Er sah es nicht, dass es mir schlecht ging, doch das tat er auch nicht. Riden sollte mich wenigstens bleidigen oder anschreien, wie er es sonst immer tat aber er sollte mich nicht anschweigen. Er sollte mich mit seinen grünen Augen in meinen blauen Augen schauen und versuchen mich einzuschüchtern, doch er wich meinen Blick immer wieder aus. Mein Herz setzte vor Schmerz aus und schlug unregelmäßig in meinem Brustkorb weiter.
Meine Sicht wurde glasig als ich das Zimmer von ihm verließ und seine Zimmertür hinter mir leise schloss. Er verletzte mich mit seinem Verhalten, wirklich sehr. In meinem Zimmer lag ich auf meinem Bett und weinte vor mich hin. Ich weinte leise vor mich hin, da ich die Tränen, die sich in meinen Augen gesammelt hatten nicht mehr unterdrücken konnte. Ich konnte sich nicht runter schlucken und so tun als wäre nichts passiert. Es war lange her, dass ich wieder Gefühle zeigte und ich meine Mauer um mich herum fallen gelassen hatte. Dass war genau der Grund warum ich niemanden in meinem Herz schloss (außer Sarah, Liz und meine zwei Brüder) und meine Mauer immer aufrecht hielt, denn wenn ich es nicht tat passierte etwas, wodurch ich verletzt werde. Immer und immer wieder verließen stumme Tränen meine Augen, woraufhin ich leise flüsterte: „Schwächling."
Wir hatten bereits zwanzig Uhr als ich zu meiner Zimmeruhr schaute. Ich hatte viel zu lange in meinem Zimmer geweint und dass nur wegen Riden. Außerdem musste ich mich noch um Max kümmern, der mich umbringen wollte aber alleine schaffte ich das nicht.
„Ricky.", flüsterte plötzlich eine sanfte Stimme als ich meine Zimmertür öffnete und einfach nur weg rennen wollte. Natürlich war es kein anderer als Max. Sofort blieb ich auf der Stelle stehen und schaute den Kerl vor mir einfach nur unglaubwürdig an.
„Was willst du hier?", flüsterte ich leise vor mich hin. Ein teuflisches Grinsen bildete sich auf seinem Gesicht, was natürlich nichts Gutes hieß. Ich wollte so laut schreien, wie ich konnte, ich wollte Riden irgendwie mitteilen, dass Max bei mir war, doch das konnte ich nicht. Er reagierte schnell als er mir mit seiner Hand den Mund zu hielt und mich gegen die Wand drückte. Ich wollte mich wehren, mich verteidigen, doch daraus wurde nichts als Max plötzlich ein Messer aus seine Hosentasche zückte und meinen Ärmel hoch schob. Ich war wie gelähmt und viel zu unfähig noch irgendetwas zu machen als das Metall von dem Messer meine Haut berührte und sich in meiner Haut stach. Ich wollte schreien, ich wollte mich wehren, doch es ging einfach nicht. Ich konnte nur vor mich hin wimmern während mir die Tränen über meinem Gesicht flossen. Wo war Riden, wenn man ihm am meisten brauchte? Wie kam Max hier überhaupt rein? Wieso tat er das? Was hatte er davon? Warum konnte er mich nicht einfach in Ruhe lassen.
„Ich hoffe du weißt wo du hingehörst.", hatte mir mein Ex noch in meinem Ohr geflüstert bevor er wieder verschwand.
Machtlos gaben meine Beine nach, sie waren schwach und zittrig sodass ich mich einfach nicht mehr auf den Beinen halten konnte. Mein ganzer Körper schmerzte, wie verrückt und jetzt war mir klar, dass mein Leben in Gefahr war. Ich hatte Angst, Angst um meine Freunde und um mein eigenes Leben. Ich saß einfach nur an meiner Wand, in meinem Zimmer während aus meinem Arm eine warme Flüssigkeit kam.
Blut.
Was hatte er als nächstes vor? Wollten er und Jasonmich wirklich umbringen oder wollten sie mir einfach nur Angst machen und michinnerlich zerstören? Was wenn Riden und Liz mich wegen Jason und Max verlassen?Konnte ich den Beiden wirklich vertrauen? Wird mir wirklich jemand glauben,wenn ich erzählt was passiert war? War ich alleine, war auf mich alleingestellt? Ich brauchte Hilfe aber wer wird mir zuhören? Ich wollte nicht aufgeben, ich wollte den Beiden nichtgewinnen lassen aber was sollte ich machen? In diesem Moment war ich schwachund zerbrechlich, dass konnte jeder sehen.
Mein Körper zitterte während ich im Dunkeln auf dem Boden saß und ich nichtmehr wusste, was ich machen sollte. Ich fühlte mich so hilflos, wie schon langenicht mehr. Zum ersten Mal in meinem Leben fühlte ich mich alleine. Doch ichmusste Kämpfen, das wusste ich. Ich schaffte das. Ich durfte jetzt nicht aufgeben, ich durfteMax und Jason nicht gewinnen lassen. Auf keinen Fall! Ich musste jetzt starksein und die Fragen, die in meinem Kopf herrschten musste ich erst malabstellen, denn ich hatte die Antworten nicht. Irgendwann würde ich dieAntworten bekommen aber jetzt war es noch nicht an der Zeit.
Mit meiner ganzen Kraft stand ich mit meinen zitternden Beinen von dem Bodenauf und schlenderte ins Badezimmer während ich mich dabei an der Wandabstützte, damit ich nicht den Boden küsste. Worauf ich wirklich verzichtenkonnte.
Nach einer gefühlten Ewigkeit kam ich endlich im Badezimmer an und wischte mirmit warmen Wassern das Blut von meinem Arm. Es war keine gute Idee gewesen inden Spiegel zu schauen, denn ich sah wirklich schrecklich aus. Ich hatte jedeFarbe aus meinem Gesicht verloren, meine blauen Augen waren von dem ganzenWeinen rot und geschwollen aus.
Am nächsten Morgen zog ich bei über zwanzig Grad einen Pullover an, dazu zogich mir eine schwarze Hose an und das wars. Ich weiß ich war viel zu dickangezogen mit dem Pullover aber das war mir eindeutig lieber als wenn jeder aufmeinen Arm starrte und sich fragte was passiert war. Ich hatte keine Lust aufdie ganzen Fragen oder Gerüchte über mich, was mit meinem Arm passiert war.
Tja und als ich den Schulhof betrat konntet ihr euch bestimmt vorstellen, wiemich jeder angeschaut hatte. Als wäre ich durch geknallt, als wäre ich einFreak oder ein Monster. „Glotzt nicht so scheiße!", hatte ich über den ganzenSchulhof geschrien als mir das ganze Geklotzte zu dumm wurde. Langsam drehtensich die Schüler und Schülerinnen wieder um und machten da weiter wo sie aufgehörthatten.
„Was ist mit dir den los?", fragte mich meine Freundin Liz, die mich besorgtmusterte.
„Nichts.", log ich sie an und schaute einmal kurz zu der Badboy Gruppe rüber,die mich alle anstarrten. Selbst Riden starrte mich einfach nur an.
„Hast du nichts Besseres zu tun Black?", schrie ich ihn über den Schulhof anund man konnte hören das meine Stimme alles andere als wütend klang. Sie waraggressiv und voller Hass an ihn gerichtet. Na und, dann hatte ich ebenschlechte Laune und es ging mir auch nicht so gut und wenn ich dann noch Ridensah, der mich anstarrte wurde meine Laune nicht besser. Seine Freunde, Liz unddie Schüler und Schülerinnen sahen zwischen ihm und mir hin und her als würdensie die Antwort so finden aber darauf konnten sie lange warten.
Erst als eine Stimme hinter mir ertönte, drehte ich mich ruckartig um: „HeyRicky." Mein Magen zog sich schmerzhaft zusammen. Mein Herz setzte aus und ichkonnte spüren, dass die Beiden meine Reaktion bemerkt hatten, denn die grinstenmich nur an als wäre ihnen was Gutes passiert und mir was Schlechtes passiert,was leider auch so war. Aber ich hätte nie damit gerechnet, dass ausgerechnetdie zwei hier an meiner Schule auftauchen würden. Aber leider hatte ich mich daeindeutig geirrt.
















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