Kapitel 35 ✔

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Überarbeitet am: 22.08.2017


Kapitel 35

Es gab nichts Besseres mitten in der Nacht wach im Bett zu liegen, da man kein einziges Auge zu bekam, da der Kopf voll mit Gedanken war und einfach keine Ruhe geben wollte. Meine Gedanken hingen an diesem Tag oder besser gesagt in dieser Nacht viel zu oft an Max. Wieso tat er das? Hatte er nichts Besseres zu tun? Warum wollte er mich Leiden sehen? Machte es ihm Spaß mich zu quälen, mir Angst einzujagen? Und was war mit Riden? Ich wollte nicht, dass er in Gefahr kam. Ich wollte, dass er in Sicherheit war. Ich wollte ihn beschützen, ich wollte ihn nicht leiden oder traurig sehen. Ich wollte ihn glücklich sehen sowie in der Nacht als wir uns im Regen geküsst hatten. Ich wollte sein Lachen sehen, sein Lachen hören aber wie sollte das funktionieren, wenn Riden sich die ganze Zeit sorgen machte und ich von meinem durch geknallten Ex verfolgt werde?
Mein Blick wanderte zu meinem Wecker, dessen Zahlen ein Uhr anzeigten. Ernsthaft? Erst so früh hatten wir es schon? Seufzend wandte ich meinen Blick von meinem Wecker ab und starrte wieder meine Zimmerdecke an. So gerne würde ich jetzt mit meiner Mutter reden. Ich wollte ihr all meine Sorgen erzählen, all meine Gedanken, meine Ängste, doch das konnte ich nicht. Für mich war die Frau noch immer eine fremde Frau, die ich kaum kannte. Ich hatte nie eine Mutter in meinem Leben gehabt und ich vermisste die Zeit, wo ich eine Mutter gebraucht hätte. Sie sollte eigentlich für mich da sein, mir zuhören, mich in den Arm nehmen, doch das hatte es in meinem Leben nie gegeben. Auch wenn wir jetzt unter einem Dach lebten fühlte es sich fremd an, es fühlte sich komisch an. Der einzige Grund warum ich noch hier war, warum ich mich in dieser Villa wohl fühlte war wegen Riden. Es war nicht meine Mutter, die jetzt für mich da war sondern Riden. Riden war für mich da und nicht Mom, was ich einfach nicht verstand. Ich verstand diese Frau einfach nicht.
Leise schlüpfte ich aus meinem Bett raus und tapste auf Barfuß leise durch mein Zimmer und überquerte den Flur. Leise öffnete ich seine Zimmertür und schloss diese hinter mir als ich in seinem Zimmer war. Der schwarzhaarige Junge lag friedlich in seinem Bett und schlief, tief und fest. Seine Brust hob und senkte sich regelmäßig, seine Haare lagen durcheinander auf seinem Kopf, was einfach nur süß aussah. Wenn man ihn so sah konnte man kaum glauben, dass mein Stiefbruder ein Badboy war sondern mein Freund, der auf seine Freundin aufpasste.
Vor seinem Bett blieb ich stehen als ich merkte, dass ich ein leichtes Lächeln auf meinen Mundwinkeln hatte. Es wunderte mich nicht, dass der Kerl, der vor mir schlief nur in Boxershorts schlief. Taten das nicht die meisten Jungs in unserem Alter? Vorsichtig kniete ich mich vor seinem Bett hin und strich ihn paar Haarsträhnen aus seiner Stirn, die auf seiner Stirn lagen.
„Ich habe Angst.", flüsterte ich leise vor mich hin währen dich durch sein dichtes Haar fuhr: „Ich habe solche Angst, dass dir etwas passiert. Ich will nicht, dass wir wieder auseinander gehen, ich will dich nicht verlieren." Eine stumme Träne floss meine Wange, die ich nicht aufhalten konnte: „Ich brauch meine Mutter so sehr, doch sie war nie für mich da. Sie hat sich noch nie für mich interessiert. Warum sollte sie auch? Ich versteh diese Frau nicht. Vielleicht sieht sie mich als Last als ich geboren wurde? Ich bin auch eine Last, ich werde euch alle in Gefahr bringen nur weil jemand hinter mir her ist."
Auf einmal wurde ich gepackt und auf das Bett gezogen und ein wacher Riden Black lag über mir. Der Junge stütze sich mit seinen Händen rechts und links von meinem Körper ab, was er auch mit seinen Beinen tat, damit sein Gewicht nicht ganz auf mir lag. Mit weit aufgerissenen Augen starrte ich meinen Freund an, der eigentlich schlafen sollte. Wieso schlief er nicht? Hatte ich ihn geweckt? Ich dachte er schlief aber da hatte ich mich wohl getäuscht.
„Sag sowas nicht.", sprach seine raue Stimme als er sanft mit seinem Daumen, die Tränen von meinen Wangen weg wischte. Ich reagierte sofort und schlang meine Arme um seinen Hals um ihn näher an mich heran zu drücken. Ich brauchte seine Nähe einfach, ich brauchte seine wärme, die Sicherheit, die er mir gab. Ich brauchte ihn einfach. Ich vergrub mein weinendes Gesicht an seiner Schulter und weinte. Ich weinte mich an seiner Schulter aus während mich mein Stiefbruder mich tröste.
„Ich bin da, Ricky. Ich bin ja da. Du bist nicht alleine." Flüsterte mir seine beruhigende Stimme in meinem Ohr und zog mich näher an seine Brust heran als wir er auf dem Rücken lag, woraufhin ich mich an ihn kuschelte. Seine Nähe tat mir gut. Er tat mir gut.
Am nächsten Morgen wachte in einem leeren Bett auf. Ohne Riden. Ich hatte mich gestern wirklich in den Schlaf geweint und das noch an seiner Seite. Er hatte mich nicht aus gelacht, kein einziges Mal. Er war für mich da und hatte meine Tränen getrocknet.
Doch da kam sie wieder. Die Angst. Die Angst, ob er nur mit mir gespielt hatte, ob er es nicht ernst meinte. Auch wenn Riden mir gesagt hatte, dass er mich liebte war ich mir noch immer unsicher, was ich auch sein durfte. Ich hatte solche Angst ihn zu verlieren und gestern Nacht war mir wieder einmal klar geworden, dass er für mich da war.
Ich verließ sein Zimmer und ging ins Wohnzimmer als ich die Treppen hinunter gelaufen war. Er war aber nicht alleine, was mich eigentlich wunderte. Luke, Dani, Noah und dieser Kyle saßen mit meinem Stiefbruder im Wohnzimmer und unterhielten sich. Es war nicht gerade nett zu lauschen, doch als jemand meinen Namen erwähnt hatte konnte ich einfach nicht anders.
„Ricky ist nicht doof, sie wird doch sofort merken, wenn was nicht stimmt.", meldete sich Luke.
„Was sollen wir denn sonst machen? Ich werde mich ganz sicher nicht wieder von ihr fern halten, Luke, nur weil sie in Gefahr geraten könnte.", schnauzte unser Stiefbruder Luke an, was meine Alarmglocken läuten ließ. Was war hier los? Worüber sprachen sie? Was für eine Gefahr? Ich wusste das Jason und Max hinter mir her waren aber das war doch nichts Neues oder sprach sie von einer anderen Gefahr?
„Du kannst sie nicht mit rein ziehen, Riden. Vergiss nicht wir haben da noch Max und Jason.", meldete sich Noah in einem ruhigen Ton, der auch zugleich besorgt war.
Was für eine Gefahr bitte schön. Außer das Max und Jason mich tot sehen wollten war doch alles okay. "Du kannst sie nicht mit darein ziehen Riden. Vergiss nicht Max und Jason", sagte nun Noah und im ehrlich zu sein klang er ziemlich besorgt.
„Jungs versteht ihr das eigentlich nicht? Ich will ihr nicht noch einmal weh tun, das kann ich nicht. Ich liebe sie."
„Das wissen wir sehr gut Black und darüber sind wir auch froh, dass du sie liebst und sie nicht verletzten willst aber James hat dich auf dem Kicker. Weißt du was das heißt? Wenn du willst, dass deiner kleinen Prinzessin etwas passieren soll, dann mach so weiter aber wenn du sie wirklich beschützen willst, dann geh aus dem Weg.", redete Kyle weiter auf ihm ein. Seine Stimme war ernst und scharf. Bitte bloß das nicht. Ich wollte das nicht, ich wollte nicht, dass er mir aus dem Weg ging, er sollte mich nicht wieder ein Spielzeug behandeln. Wir sind doch zusammen, wir lieben uns.
„Wir könnten doch in unserem Versteck gehen, dass außerhalb von Australien vor.", schlug plötzlich Riden vor, was mich erleichtert aus atmen ließ. Anscheinend wollte er genauso wenig wie ich, dass er mir aus dem Weg gehen sollte.
„Ich weiß welches Versteck du meinst Riden aber wir können da noch nicht hin. Es besteht noch keine große Gefahr und erst wenn kein Ausweg mehr gibt werden wir dorthin gehen solange bleiben wir hier." Die Stimme von Kyle war streng und verlangte keine Widerrede. Es würde nie zwischen uns normal sein oder? Wir würden immer dieses hin und her haben, nur weil wir beide ein Gangleben führte. Ich hatte ein Gangleben geführt und ich kannte auch die Gefahr aber er lebte sein Gangleben noch und da wir beide Feinde hatten, war das nicht gerade leicht für uns. Besonders für mich nicht. Musste ich mich von ihm verhalten? Musste ich ihn jetzt wieder los lassen? Ich wollte das nicht! Ich wollte ihn nicht schon wieder los lassen, nicht noch einmal. Leise ging ich wieder die Treppen hinauf und versuchte den Schmerz in meiner Brust so gut es ging runter zu schlucken, was alles andere als einfach war. So schnell es ging zog ich mir eine kurze Sporthose und ein Sport-Top an, schlüpfte in meine Sportschuhe und band zum Schluss noch meine blonden Haare zu einem Pferdeschwanz zusammen bevor ich anschließend wieder die Treppen runter ging.
Ich wollte hier einfach nur noch raus, ich wollte einfach nur noch meine Ruhe haben. Ich brauchte einen klaren Gedanken, ich brauchte eine gewisse Zeit jetzt für mich. Ich musste über alles erst mal richtig klar werden und meine Gedanken sortieren, was alles andere als einfach war.
Jemand aus der Villa schrie meinen Namen, doch ich ignorierte ihn und verließ ohne ein Wort zu sagen aus der Villa. So kam es dazu, dass ich durch die Straßen von Australien joggte und wie erwartete bekam ich einfach keinen klaren Gedanken.
Wieso? Wieso mussten wir schon wieder auseinander gehen? Warum mussten wir immer das Pech haben? Konnten wir nicht einfach zusammen sein und glücklich sein sowie jedes andere paar auch? Das einzige was ich mit Riden wollte, war es glücklich zu sein aber wieso durften wir dann nicht glücklich zu sein?
Manchmal fragte ich mich wirklich ob es einfacher wäre, wenn Riden kein Badboy wäre, wenn wir keine Feinde hätten. Es wäre einfach so viel stand fest aber so war unser Leben nicht. Unser Leben stand aus Kämpfen, aus Autorennen und aus Handeln. Wir hatten Feinde und wir hatten Freunde so war unser Leben und nicht anders. Er ist nun mal ein Badboy, er ist nun mal in einer Gang unser Leben war nicht einfach aber ich würde nichts daran ändern. Ich würde daran nichts ändern, weil es perfekt ist. Er ist perfekt sowie er ist und ich wollte keinen anderen Kerl haben sondern nur Riden. Ich wollte Riden haben sowie er ist und nicht wie er jemand anderes ist.
Ich wusste nicht was passieren würde, wenn er mich wieder ignorierte, wenn er wieder Arrogant war, wenn er mich wie Dreck behandelte, wenn er wieder auf Abstand ging. Ich wollte ihn nicht gehen lassen, ich wollte ihn nicht mit den ganzen anderen Weibern sehen, die er vögelt und einfach nur ausnutzt. Ich wollte dabei nicht zuschauen, wie er andere Weiber küsste, wie er Spaß mit ihnen hatte. Ichwollte davon nichts hören, nichts wissen und erstrecht nicht sehen. Ich liebte ihn und er liebte ich mich aber würde er wieder auf Abstand gehen? Würde er mich wieder ignorieren? Würde er mich alleine lassen? Was wird er tun? Für was wird er sich entscheiden? Ich habe Angst. Ich habe Angst ihn zu verlieren, ich habe Angst, dass ich nicht mehr an seiner Seite sein werde, dass er mich aus seinem Leben verbannte. Ich hatte solche Angst, dass wir wieder so endeten wie auf der Klassenfahrt bevor wir uns geküsst hatten.

























































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