Kapitel 8✔

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Überarbeitet am: 15.08.2017


Kapitel 8

An das letzte woran ich mich erinnern konnte war, dass ich nach dem Zocken hoch in meinem Zimmer gegangen war und mich auf mein Bett geworfen hatte. Ich lag einfach nur auf mein Bett (auf meinem Rücken) und starrte die weiße Zimmerdecke an, während die Jungs die ganze Zeit unten waren. Ich war die ganze Zeit mit meinen Gedanken woanders, dass ich kaum was mit bekam. Am Anfang hatten mich die lauten Stimmen von unten wirklich aufgeregt aber sie wurden immer leiser und immer undeutlicher. Und die Antwort warum ich die Stimmen nicht mehr klar gehört hatte, war ganz einfach. Ich war tatsächlich eingeschlafen während ich meine Zimmerdecke angestarrt hatte und nach gedacht hatte. Mein Blick wanderte zu meiner Zimmeruhr, die achtzehn Uhr anzeigte, was mich genervt stöhnen ließ. Ich hatte den ganzen Tag wirklich verpennt. Es war doch erst gegen fünfzehn Uhr gewesen als ich hoch in meinem Zimmer ging und jetzt hatten wir bereits abends. Aber das war auch nicht was mich wunderte sonder mehr die Tatsache, dass ich zu gedeckt war. Wer war in meinem Zimmer gewesen? Wer hatte nach mir geschaut? Und wer hatte mich zu gedeckt? Es hätte eigentlich jeder sein können. Der Depp, der Stimmungsschwankungen hatte, die Hölle, die nie was von mir wissen wollte und der neue Lover von der Hölle mit dem ich noch nicht so viel zu tun hatte, was wohl auch besser war. Doch meine Vermutung wer mich zu gedeckt hatte lag auf dem Idiot, der sich für was ganz besseres hielt, der dachte er wäre der Kin höchst persönlich. Ich blieb noch paar Minuten in meinem Bett liegen um auch wirklich richtig wach zu werden bevor ich gegen eine Wand lief, was bei mir schon mal passieren konnte. Irgendwann wurde es mir doch zu Blöd im Bett zu liegen und einfach durch mein Zimmer zu starren, dass ich beschloss auf zu stehen. Ich schlug meine Bettdecke an die Seite und schwang meine Beine über die Bettkante. Und da war der Fehler. Die Wunden unter meinen Fußsohlen brannten wie die Hölle höchst persönlich als ich die ersten Schritte machte, doch es wurde kein bisschen besser als ich auch noch die Treppen runter ging. Ich wollte schreien, schreien weil meine Füße wortwörtlich schmerzten, doch ich hielt mich brav zurück.
Als ich nach einer gefühlten Ewigkeit endlich vor der Treppe stand holte ich noch ein letztes Mal tief Luft und ging mit selbstbewussten Schritten in die Küche. Hauptsache keiner sah mir an, dass ich Schmerzen hatte. Besonders die Hölle, der Depp und der Lover von der Hölle nicht. Ich brauchte kein Mitleid oder sonst irgendetwas. Ich kam schon früher alleine sehr gut zurecht und das würde sich auch heute nicht ändern.
Natürlich saßen dort schon der Idiot, der Lover und die Hölle. Es war mir egal, dass mich meine ‚Mutter' anstarrte als wäre ich gerade aus dem Bett gefallen als ich mich auf einen Stuhl fallen ließ und fragte:"Warum hat ihr mich nicht geweckt?"
"Riden sagte du schläfst und ich wollte dich nicht auf wecken mein Engel", antwortete meine 'Mom' auf eine Frage. Verwirrt blickte ich zu der Frau von der ich die blonden Locken geerbt hatte.
Engel?
Seit wann war ich denn bitte schön ihr Engel? Das konnte sie sich sofort abschminken, das ich ihr Engel war, bin und jemals sein werde. Diese Frau an diesem Tisch war für mich schon längst gestorben und nein, das wird sich niemals im Leben verändern.
"Ricky, Sascha und ich müssen für ein Jahr nach Japan wegen unsere Arbeit ist das okay wenn du mit Riden hier bleibst?", ertönte die Stimme der Hexe wieder, die vorsichtig und etwas ängstlich klang, doch ich ignorierte die Unsicherheit in ihrer Stimme.
Wenigstens hatte das Weib aufgehört zu versuchen eine bessere Mutter zu sein und ihre Fehler wieder gut zu machen. Natürlich würde meine Mutter ihre Fehler nicht eingestehen und zugeben, dass sie was falsch gemacht hatte. Ich hatte mir auch keine Hoffnung gemacht, dass meine Mutter und ich ein Tochter-Mutter-Verhältnis haben werden. Niemals mit dieser Frau!
Meine Stimme war eiskalt als schulterzuckend sagte:"Mir ist es egal was du machst"
Somit stand ich von meinem Stuhl auf und verließ die Küche. Ich ignorierte die fragende Blicke, der Männer und den traurigen Blick von meiner Mutter. Ich ging wieder dahin, wo ich hergekommen war. In meinem Zimmer. Ein Jahr mit diesem Arsch zusammen wohnen ohne Eltern, dass konnte doch nicht gut gehen. Ich wusste auf jeden Fall, was auf mich zu kommen wird, dass wusste doch jeder von uns hier oder etwa nicht? Party, Saufe, Kiffen oh und natürlich nicht zu vergessen seine Betthäschen, die er abschleppen wird.
Ich schloss hinter mir meine Zimmertür, schnappte mir meine wertvolle Gitarre, die neben meinem Schreibtisch stand und lief mit der Gitarre in der Hand auf meinen Balkon. Auf einen Stuhl, der hier stand ließ ich mich nieder und fing an sanfte Töne auf den Saiten der Gitarre zu spielen. Die schönen und zugleich sanften Töne von der Gitarre erinnerten mich an die Zeit mit meinem Vater. Wie wir gelacht hatten, wie wir uns gestritten hatten, wie wir zusammen am Abend Filme geschaut hatten, wie wir gespielt hatten, wie er mir das Gitarren spielen beig gebracht hatte, wie er für mich immer da war, wie mich getröstet hatte, wenn ich traurig war oder nicht schlafen konnte. Die Zeit mit ihm war unvergesslich, die Zeit mit ihm lebte in meinem Herzen weiter. Mein Dad war immer an meiner Seite, denn er war in meinem Herzen. Er schaute von oben auf mich herab, beschützte mich, passte auf mich auf und war für mich da. Mein Dad würde immer an meiner Seite bleiben, egal was auch passierte. Ich vermisste ihn sehr. Ich vermisste seine Stimme, sein Lachen, sein strahlen in den Augen. Ich vermisste meinen Vater, der mir wirklich viel bedeutet hatte. Er bedeutet mir noch heute sehr viel und dies würde sich niemals in meinem ganzen Leben ändern. Mit zehn Jahren brachte mir mein Vater das Gitarren spielen bei und ein Jahr später brachte mir Dad das Klavier spielen bei, was ich perfekt beherrschte. Wenn ich spielte, egal ob auf der Gitarre oder auf dem Klavier, ich fühlte mich dann immer mit Dad verbunden als würde er direkt neben mir sitzen und mir beim Spielen zu hören. Die Musik war nicht nur für mein Vater ein Leben sondern auch für mich. Wir beide konnten ohne die Musik nicht leben, wir liebten Musik, denn sie beschrieb vieles, was Menschen in Sätze niemals beschreiben konnten aber dafür konnte es die Musik. Ich wünschte mir wirklich sehr er wäre jetzt hier bei mir und würde mich jetzt in seinen Arm halten aber das war leider unmöglich, denn er war tot und tote konnte man nicht zurück holen. Mein Dad hatte mich verstanden. Er hatte es akzeptiert, dass ich eine kleine Rebellin war und mein Ding machte aber unser Verhältnis war immer bis zu seinem letzten Tag gut. Sehr gut sogar. Er war gleichzeitig mein Vater und mein bester Freund.
Ich saß hier noch eine Weile auf meinem Balkon und spielte auf meine Gitarre vor mich hin. Die sanften Töne, die erklangen beruhigten mich und ließen mich für eine kurze Zeit alles vergessen. Meine Sorgen. Mein neues Leben. Die Hexe. Das Arschloch. Meine Brüder. Meine Vergangenheit. Einfach alles. Während ich spielte schaute ich der Sonne zu wie sie hinter dem Horizont verschwand und der Himmel sich immer mehr verfärbte auch wenn er es langsam tat. Der Anblick vor meinen Augen, war einfach unbeschreiblich schön, sowas konnte man nicht beschreiben, sowas musste man sich einfach mit ansehen. Als die Sonne schließlich ganz hinter dem Horizont verschwunden war stand ich von dem Stuhl auf und ging wieder in meinem Zimmer rein. Vorsicht stellte ich meine Gitarre wieder auf ihren alten Platz hin.
Am nächsten Morgen wachte ich vor meinen Wecker auf, was ziemlich selten vor kam. Ich brauchte immer einen Wecker um wach zu werden sonst schlief ich wirklich lange aber in dieser Nacht hatte ich auch wirklich unruhig geschlafen. Ich war in der Nacht einmal aufgewacht und hatte mich gedreht wie eine verrückte. Nachdem ich meinen Wecker aus geschaltet habe zog ich mich noch im Halbschlaf um, während ich dabei versuchte nicht im stehen ein zu schlafen, was alles andere als leicht war. Ich. Bin. Müde! Ich zog mir eine Jeans Hotpan und ein schwarzes Top an und ließ wie immer meine blonden lockigen Haare offen. Fertig. Seufzend verließ ich mit meiner Schultasche mein Zimmer und ging den Flur entlang, dass meine Füße schmerzten wollte ich jetzt einfach mal weg lassen uns so tun als hätte ich keine Schmerzen als ich extra laut die Treppen nach unten ging. Wenn Riden zu mir scheiße war, war auch scheiße zu ihm .Als ich die Küche als erste betrat fiel mir direkt ein Zettel auf der Arbeitsplatte auf, denn ich jedoch ignorierte. Ich wusste das Sasha und meine; Mutter' schon auf dem Weg nach Japan waren und es interessierte mich wirklich ein bisschen. Es war mir egal, wo sie waren, was sie machten. Leider hieß es auch somit, dass ich mit Riden jetzt für ein Jahr alleine hier wohnte und ich hatte keine Ahnung, was alles noch passieren wird. Plötzlich ertönte hinter mir eine raue Morgenstimme: "Morgen."
Nun standen wir uns schweigend gegenüber während wir beide unseren Kaffee tranken. Während ich in angezogen war stand der schwarzhaarige Junge nur in Boxershort vor mir und trank gemütlich seinen Kaffee. Seine Muskeln, die er am ganzen Körper hatte waren deutlich zu sehen und dann noch die Tattoos auf seiner Haut und die zerzausten schwarzen Haare sah er wirklich sexy aus. Ich wusste das Riden gut trainiert war aber das er SO GUT trainiert war wusste ich überhaupt nicht. Sein Sixpack war mehr als deutlich und sein Bizeps ebenfalls. Selbst seine Beine hatten Muskeln. Eindeutig, der Kerl war heiß aber niemals würde ich es laut sagen. Erstens ist er mein Stiefbruder (leider), sein Ego ist viel zu hoch (was mich wirklich wunderte), drittens er wusste selbst was er eine Auswirkung auf die ganzen Weiber hatte. (Ich bin auch nur ein Mädchen also durfte ich sowie jedes andere Mädchen auch von Muskeln schwärmen oder von heißen Kerlen auch wenn es Riden war.)
"Wie alt bist du eigentlich?", unterbrach ich die Stille zwischen uns. Seine Augen waren noch immer geschlossen (zum Glück sonst hätte er mein starren bemerkt) beantwortete er mir mit einer rauen Stimme meine Frage: „Neunzehn. Du?"
"Siebzehn"
Der schwarzhaarige Junge vor mir öffnete langsam seine blauen Augen und musterten mich von oben bis unten. Sein Blick wanderte über meinen ganzen Körper was mich nervös machte und es war mir wirklich unangenehm, dass er mich so komisch musterte Beschämt, dass mich der Idiot musterte senkte ich meinen Blick um die leichte röte in meinen Wangen zu verstecken, was mir auch gelang. Seit wann war ich denn bitte schön so schüchtern? Ich war noch nie wegen einem Jungen schüchtern gewesen warum dann bei ihm? Ich verstand es nicht.
In meinem Sichtfeld tauchten zwei große Füße auf, die nur von einer bestimmten Person waren. Trotzdem hob ich meinen Blick nicht sondern starrte einfach auf seine Füße, die ganz dicht vor meinen Füßen standen. Zwei warme Finger legten sich auf einmal unter meinem Kinn und drückten meinen Kopf sanft hoch somit war ich gezwungen in seinen eiskalten grünen Augen zu schauen, die meine blauen Augen durchbohrten.
"Dich werde ich auch noch zähmen keine Sorge ", flüsterte das Arschloch mit seiner rauen Stimme während er zwischen meinen Augen hin und her schaute.
"Träume weiter.", zischte ich ihn an und wollte seine Hand weg schlag, doch mein Stiefbruder fing meine rechte Hand locker auf und drehte sich ohne mit der Wimper zu zucken auf meinen Rücken sodass ich gegen den Kühlschrank gedrückt werde, mit dem Rücken zu ihm. Es ging alles viel zu schnell als hätte ich reagieren können, als hätte ich was dagegen tun können und außerdem war das Arschloch hinter mir viel zu stark. Sein warmer Atem konnte ich in meinem Nacken spüren, was mir eine leichte Gänsehaut verpasste. Verdammt. Musste mein Körper so reagieren? Doch leider wurde die Situation nicht besser. Ich konnte mich kein bisschen währen als der schwarzhaarige Junge hinter mir anfing zarte Küsse auf meinen Nacken zu verteilen, was mir noch mehr eine Gänsehaut verlieh.
Ich durfte nicht schwach werden, er durfte die Kontrolle über meinen Körper nicht haben, dann hatte ich verloren, dann hatte er mit mir ein leichtes Spiel. Es fiel mir schwer ein stöhnen vor verlangen zu unterdrücken aber es gelang mir jedoch sehr gut. Doch es war bereits zu spät. Ich wusste nicht was Riden mit mir machte aber meine Beine ließen nach und hätte Riden ein Bein nicht zwischen mir gestellt, dann wäre ich womöglich auf den Boden gefallen.
Meine Kraft um mich zu währen verließ mich, was für mich alles andere als gut war aber für ihn war es umso besser. Nach paar weiteren Küsse, die er in meinem Nacken verteilte raunte er ganz leise in mein Ohr: "Solange du brav bist passiert dir nichts" Somit ließ das Arschloch von mir ab und ließ mich in der Küche alleine zurück. Er ging einfach? Er ließ mich einfach zurück? Was war das eben? Was hatte er sich dabei gedacht? Was bildete sich der Idiot nur ein? Wieso hatte dieser Hund das gemacht? Ich verstand es nicht und ich möchte wirklich nicht wissen warum er das getan hatte, ich möchte nicht dass meine Fragen beantwortet werden auch, wenn ich verdammt neugierig bin, was das sollte.















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