Kapitel 17 ✔

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Überarbeitet am: 18.08.2017



Kapitel 17

Eine stumme Träne floss leise über mein Gesicht als ich das Päckchen geöffnet hatte und die Kette sah, die da drin lag. Die Kette, die da drin lag hatte ich mit zehn Jahren bekommen, sie war dafür da, dass ich mich an meine Träume erinnerte, dass ich eine Kämpferin bin, dass ich niemals aufgeben werden, dass ich niemals alleine bin. Die Kette bedeutete für mich einfach alles, sie sagte dass ich mich niemals verstecken sollte, dass ich immer mein wahres Ich zeigen sollte.
„Danke.", nuschelte ich vor mich hin, dabei strich ich vorsichtig über das Schmuckstück. Ich legte die Kette dahin wohin sie gehörte um meinem Hals, das war der einzige Platz, wo sie die ganze Zeit hätte sein sollen. Die Kette war aus feinem Silber gemacht und der Anhänger war ebenfalls aus Silber. Wunderschöne silberne Flügel hingen an der Kette und schmückten jetzt meinen Hals. Es fühlte sich wieder richtig an die Kette um meinen Hals zu tragen und mir war klar geworden in diesem Augenblick, dass ich sie um keinen Preis wieder her geben werde, denn die Kette zeigte, wer ich wirklich bin. Sie zeigte, dass ich stärker bin als die anderen Menschen da draußen, die denken das die Welt ein Spielplatz war, dass in der Welt nur das gute gab aber so war es nicht. So war es noch nie gewesen.
Nun saß ich hier mit meiner besten Freundin in meinem Zimmer auf meinem Bett während sie mir alles erzählte was ich in der letzten Zeit verpasste hatte. Es war schon ziemlich lustig zu hören wie Teresa, die Schulschlampe versuchte meinen Platz ein zu nehmen, was sie wohl nicht geschafft hatte und das wird sie auch niemals. Niemals könnte diese Barbie meinen Platz an meiner alten Schule einnehmen, dass konnte nur Sarah, sonst keiner. Es war schon cool zu wissen, wenn man in Schwierigkeiten war, dass der Jahrgang hinter einem stand und zu einem hielt. Es lag nicht nur daran das die Meisten Respekt vor mir hatten sondern es lag einfach daran, dass ich mich gut mit den Meisten Schüler und Schülerinnen verstand. Teresa war schon immer Eifersüchtig auf Sarah und mich gewesen. Sie wollte sowie wir im Mittelpunkt stehen, sie wollte auch mit viel Respekt behandelt werden, doch wie sie auf die Idee kam eine Schulschlampe zu werden wusste ich wirklich nicht. Teresa bekam Aufmerksamkeit aber leider in die falsche Richtung. Die Jungs behandelten Teresa nicht mit Respekt sondern sie nutzen sie nur für das eine aus, was ihr sogar noch gefiel, dabei merkte das Mädchen kein bisschen, dass die Mädels hinter ihrem Rücken redeten und das nicht auf die schönste Art und Weise. Aber damit hatte ich nichts zu tun. Teresa wollte den Ruf haben, sie wollte so werden. Es war ihr Leben und nicht mein Leben, so einfach war das.
„Was ist jetzt eigentlich so wichtig, dass Morgen alle von der Gang zu meiner Schule kommen?", erkundigte ich mich schließlich bei meiner besten Freundin, die aufgehört hatte zu reden. Für eine Weile schwieg das Mädchen, was für mich aussah als würde sie in ihre Gedankenwelt abtauchen und ganz genau darüber nachdenken, was sie jetzt am besten wie sagen sollte. Ganz leise atmete Sarah tief ein und wieder aus bevor sie mir erklärte: „Max hat unsere Gang verraten und dafür wollen die meisten jetzt Rache nehmen -was auch verständlich ist- und welche möchten einfach nur wissen ob du Lebst. Außerdem brauchen wir jemanden ein Fahrer für ein Autorrennen und da kommst du ins Spiel, weil du unsere beste Fahrerin bist." Was war Max nur für ein Idiot? Niemand, wirklich niemand kam auf die Idee die eigene Gang zu verraten. Eine Gang zu verraten war der größte Fehler in einem Gangleben, was man nur machen konnte. Die Verräter von den Gangs werden meistens Gefoltert oder getötet kommt drauf an, wie die Regeln in der Gang waren. Und dann war noch das Autorennen, was mich schon ganz verrückt machte wenn ich an das schnelle Tempo denke, an den Benzin und alles was dazu gehörte. Es war ein schönes Gefühl, wenn das Blut anfing zu brodeln und mein einfach die Energie, die in dem Körper war benutzen wollte. Die Rennen waren zwar illegal aber sie waren einfach klasse. Es waren faire Rennen, die von dem besten Fahrer gefahren werden und gegen andere Fahrer von anderen Gangs antreten. Das Gefühl zu gewinnen, das Gefühl mit der Gang, die auch meine Freunde waren den Sieg zu feiern, war einfach nur klasse.
„Erstens.", meldete ich mich nach einer Weile auch wieder: „Max ist ein Arschloch -das weiß jeder- der wird noch seine Strafe bekommen, da bin ich mir wirklich sicher. Zweitens ein Autorennen mit meiner alten Gang hört sich doch ganz gut an, wieso nicht? Wo und wann findet das Rennen statt?"
Kreischend fiel mir meine beste Freundin aus Deutschland um meinen Hals und zerdrückte mich fast. Nach ungefähr fünf Minuten, so fühlte es sich an, ließ sie mich endlich los und erklärte mir folgendes: „Diesen Samstag um zwanzig Uhr am alten Bahnhof. Ich werde dich sowie früher für das Rennen abholen." Sarah und ich redeten noch überalles, was uns einfiel. Über die Gott und die Welt. Wir lachten, redeten und alberten einfach nur rum. Es fühlte sich nach einer langen Zeit wieder gut an mit meiner besten Freundin hier auf meinem Bett zu sitzen und zu reden, zu lachen und rum zu albern. Es war fühlte sich einfach toll an, dass sie hier war, obwohl ich genau wusste, dass das Mädchen bald wieder zurück nach Deutschland musste. Zurück nach Berlin. Leider. Wäre Sarah auch hier in Australien wäre das Leben hier so viel einfacher aber so war es nicht. Die Realität sah anders aus aber es war nicht verboten für eine kurze Zeit aus der Realität zu verschwinden und in eine andere Welt einzutauchen.
„Und dann bin ich einfach aus dem Klassenzimmer gegangen und nicht zum Direktor gegangen.", beendete ich meine Erzählungen, was heute so alles passiert war. Anstatt zu Antworten oder was zu erwidern lag das Mädchen lachend auf meinem Bett und konnte sich von der ganzen Lacherei nicht mehr einkriegen. Es war lustig ihr dabei zu zusehen, wie sie versuchte sich wieder einzukriegen, was sie nach paar versuchen auch wieder geschafft hatte und sich die Lachtränen von den Wangen wischte.
„Dein Stiefbruder ist ein Arsch."
„Leider ein heißer Arsch."
„Leider weiß er das auch Sarah aber ich werde ihm das ganz sicher nicht sagen nur um sein verdammtes Ego hoch zu puschen."
„Es freut mich das du glücklich."
Die Zeit mit Sarah ging leider viel zu schnell vorbei, wo wir hier in meinem Zimmer saßen und gelacht hatten. Es war lange her, dass wir Beide zusammen mal gemacht hatten umso trauriger war ich als sie mir sagte, dass sie gehen musste. Wie es sich für eine beste Freundin gehörte brachte ich das Mädchen nur zur Haustür und nahm sie in meinem Arm. Am liebsten würde ich Sarah jetzt hier behalten aber das ging leider nicht. Auch, wenn wir uns am Samstag sehen werden, werde ich das Mädchen vermissen. Es war echt schön sie wiederzusehen, mit ihr zu lachen, mit ihr rum zu albern und mit ihr überalles zu reden. Bei ihr musste ich mich nicht verstecken, ich musste mich nicht verstellen und genau das liebte ich, wenn ich mit Sarah irgendetwas machte. Noch einmal lächelte sie mir zu bevor sie die Villa verließ und die Tür hinter sich schloss. Auch wenn es bestimmt bescheuert aussah blieb ich für einen Moment auf der Stelle stehen und starrte einfach nur die weiße Tür an, wo gerade meine beste Freundin verschwunden war.
Als ich ins Wohnzimmer ging saß Riden alleine im Wohnzimmer auf der Couch und schaute sich irgendetwas im Fernsehen an, was mich herzlich wenig interessierte, doch ich setzte mich zu ihm ins Wohnzimmer hin aber so weit weg wie es möglich war. Ich hatte keine Lust mich mit ihm zu unterhalten oder Smalltalk zu halten, was doch verständlich war oder etwa nicht? Wir schwiegen uns einfach an, doch leider kam das Gefühl hoch, dass ich Luft für ihn wäre. Mein Magen zog sich schmerzhaft zusammen an diesem Gedanken, doch ich ignorierte die Schmerzen einfach, weil es so oder so nichts brachte sich darüber den Kopf zu zerbrechen. Auch wenn Riden ein Badboy ist war er noch immer ein Mensch aber Gefühle besaß er auf jeden Fall nicht und wenn er welche besaß versteckte er sie ziemlich gut.
„Können wir reden?", unterbrach seine raue Stimme, die Stille zwischen ihn und mir. Ich antwortete nicht sondern blieb stumm. Einfach ignorieren und einfach auf den Fernseher schauen, das war die beste Möglichkeit. Ich wollte seine Stimme jetzt nicht hören, ich wollte jetzt nicht in seine grünen Augen schauen. Das Problem war nur es war schwer ihn zu ignorieren, da die Sendung im TV mich wirklich kein bisschen interessierte aber es war vielleicht ein versucht wert, dass Riden mich in Ruhe ließ.
„Bitte ignorier mich nicht.", flüsterte mein Stiefbruder leise, dabei schaute er mich von der Seite an. Riden war genauso wie ich ein Sturkopf und er würde ganz sicher nicht locker lassen also stand ich auf und verließ das Wohnzimmer und ging die Treppen hoch in Richtung mein Zimmer.
Gerade wollte ich meine Zimmertür öffnen als mich auf einmal jemand packte und mich gegen die Wand neben meiner Zimmertür drückte. Natürlich konnte es kein anderer sein als Riden, der mir hinter her gelaufen war und mich gegen die Wand drückte. Mit wütenden grünen Augen sah mich der Arschloch an, doch mein Blick blieb kühl und undurchschaubar.
„wieso ignorierst du mich?", fragte der schwarzhaarige Junge mit einer tiefen Stimme.
„Lass mich los.", fauchte ich ihn zwischen zusammen gebissenen Zähnen an und wich somit seine Frage aus. Sein Gesicht kam langsam immer näher an meinem Gesicht, was mein Herzschlag verdoppelte und mich innerlich nervös machte.
Verdammt. Warum musste ich ausgerechnet auf so einen Idioten stehen, doch dieses Mal würde er mich nicht weich kriegen sowie beim letzten Mal.
„Wenn du noch näher kommst, dann kannst du dich von deinen kleinen Freund verabschieden."
„Das wagst du dich nicht." Der Junge war ganz schön von sich überzeugt, findet ihr nicht auch? Irgendjemand sollte seinen Ego wirklich runter treiben, oh das könnte ich ja machen und genau jetzt! Seine Lippen berührten fast meine Lippen als ich mein Knie hob und ihn genau da hintrat wo es ihm am meisten weh tat. Er brauchte nicht zu sagen ich hätte ihn nicht gewarnt, dass hatte ich nämlich noch aber das Arschloch wollte ja nicht auf mich hören, was ja nicht mein Problem war. Mit einem schmerzvollen stöhnen krümmte sich Riden und ich verschwand mit einem zufriedenen Grinsen im Gesicht in mein Zimmer als ich noch hörte: „Das wirst du noch bereuen!" Ich und bereuen? Niemals! Ich bereue niemals, ich würde mir niemals von einem Idioten, wie Riden es war, was sagen lassen und bereuen werde ich hier schon mal gar nichts sondern er. Er wird bereuen sich mit mir angelegt zu haben und mich unterschätzt zu haben.
















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