Palle stöhnte auf. Seine Schultern schmerzten, sein Bauch fühlte sich an wie Brei und er hatte urplötzliche Kopfschmerzen bekommen. Der Angreifer hatte ihn bei den Händen gepackt und drückte diese gewaltsam gegen die Außenwand eines der Toilettenhäusschens. Palle wagte es nicht die Augen zu öffnen. Er spürte nur den Atem des Typen, der ihn festhielt ziemlich nah an seinem Gesicht. Der Geruch kam ihm bekannt vor. Wo war Manu? Fiel ihm Palles Abwesenheit nicht auf? "Ich hab dich gesehen, Paddy." Mit einem Schlag schienen alle Schmerzen verschwunden zu sein. Diese Stimme. Dieser Geruch. Palle öffnete die Augen.
"Sebas-?"
"Schhhh!" Rewi lächelte sanft. Palle realizierte seine armselige Lage. Rewi war nicht unbedingt stärker als Palle, befand sich aber in einer vorteilhafteren Position. Seine Hände drückten Palutens Handgelenke schmerzvoll gegen die Wand und sein Kopf schien näher als erwartet. Nur ein kleines Stück fehlte, dann hätten Rewis Lippen Palles Lippen berührt. Ohne es zu wollen war Paluten angemacht. Wie Rewi mit ihm umging erinnerte ihn an seine seine erste Begegnung mit Manu. Manu. Wo zum Henker war Manu? "Ich hab dich gesehen, Paddy." wiederholte Rewi lächelnd und Palle umhüllte der nicht ganz angenehme Mundgeruch seines Kollegen. Er wagte es nicht zu sprechen. Rewi verlangte es nicht. "Bist du schwul? Hast du nen Freund?" Palutens Hirn setzte aus. Ohne wirklich nachzudenken nickte er. "Wirklich?" Rewi's Stimme glich kaum einem Flüstern. Dann völlig unerwartet kam das, auf das Palle gewartet hatte. Rewis Lippen waren weich und warm. Vorsichtig tastete sich dessen Zunge in Palles Mund vor. Paluten blieb nichts anderes übrig, als zu erwidern und öffnete, sobald die fremde Zunge gegen seine Zähne stieß weiter den Mund. Wenn Rewi es wissen wollte, würde Palle es ihm geben.
Es war ein langer herzzereißender Kuss. Bei jeder Sekunde, die verstrich dachte Paluten an Manu. Was tat er da nur? Rewi war der, der sich langsam wieder entfernte. Palle hätte sich ohnehin nicht von Rewis Lippen lősen kőnnen. Sein Hinterkopf wurde schließlich während des Kusses an die Wand gedrűckt. Sebastian schien sprachlos. "Wow." murmelte er und verlor sich tief in Palutens braunen Augen.
"Du bist echt schwul."
"Gut kombiniert, Watson."
"Wie heißt dein Freund?"
Palle seufzte und spűrte plőtzlich, wie der Druck auf seinen Handgelenken nachließ. Rewi hatte ihn losgelassen und grinste ihn erwartungsvoll an. "Kennst du ja doch nicht..." murmelte Palle und sah beschämt zu Boden.
"Doch." Alles, jeder einzelne Muskel, in Palles Kőrper erstarrte, während Rewi grinsend fortfuhr, "das ist dieser dűnne Typ, den du angeschleppt hast. Braune Haare und so ein irgendwie feminines Gesicht. Du hast gesagt er war ein alter Schulkollege und ist irendwie stumm." Rewi hatte Manu nicht erkannt. Wow. Paluten hatte innerlich gehofft sie wűrden Manu alle erkennen, damit die beiden dieses elendige Spiel nicht mehr spielen brauchten.
Palle räusperte sich und spürte dabei wie trocken sein Hals war. Jedes weitere Wort bereitete ihm Halsschmerzen.
"Wieso, Sepp?"
"Darum." Rewi kam Palles Lippen wieder näher, dieser trat jedoch einen Schritt zur Seite und schüttelte den Kopf.
"Das ist ein Fehler. Hör- hör einfach auf." Im Grunde hatte es ihm ja gefallen. Er wollte jedoch weiteren möglichen Konflikten mit Jodie und Manu aus dem Weg gehen. Rewi war nicht mehr als ein Freund für ihn, auch wenn er gut küssen konnte. Dieser schwieg allerdings und sah mit gesenktem Kopf an die Wand des Häusschens.
"Mensch Sebastian!" murmelte Palle und seufzte, "Was soll denn das? Du bist doch nicht schwul. Du bist doch glücklich mit Jodie!" Rewi nickte. "Was willst du denn dann von mir?" Ein flehender Blick von Rewi genügte und Palle beugte sich allen seinen Wünschen. Wie abstrakt sie auf zu sein schienen.
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Nachdenklich lief Palle zurück zu der alten Eiche. Das Gras kitzelte seine nackten Füße und die Sonne blendete ihn. Er dachte über den Gefallen nach, den er Rewi gestattet hatte. Nichts alltägliches, aber Rewi hatte so bittend geklungen, dass Palle nicht anders gekonnt hatte. Wie er sich selbst dafür hasste und doch ziemlich aufgeregt war, vergrößerte seine Unsicherheit um ein Vielfaches. Seine Zuneigung und Liebe, die er für Manu empfand war größer als jene Lust, zu der Rewi ihn trieb. Palle würde für den Moment wohl nicht treu sein, aber seine Liebe konnte durch Rewi nicht gebrochen werden.
"Hast dir ja ganz schön Zeit gelassen." lachte Manu, als Palle sich neben ihm ins Gras fallen ließ. Als Palle nicht sofort antwortete spaßte Manu weiter, "Hast du strippen geübt? Für mich?" Palle lächelte, allerdings eher gezwungenermaßen, da er seine Gedanken nicht mit Manu teilen wollte. Manu grinste und starrte zufrieden auf den See hinaus. Palle beobachtete ihn seufzend.
Dieser Körper, denn er nun öfter ausgezogen als angezogen gesehen hatte und dieses Gesicht - so wohlgeformt und rein. In Palles Bauch kribbelte es. Er sollte den Moment wirklich mal genießen. Scheiß auf die Anderen! Zieh dein Ding durch! schallte es ihm durch den Kopf und mit einem Ruck richtete er sich auf. Manu sah strahlend zu ihm hoch und Palle strahlte zu ihm herunter. Dann nahm Paluten seinen Freund unter den Achseln und hiefte diesen ebenfalls auf die Beine."Wer als erstes im Wasser ist!", rief Palle, als Manu stand und lief los. Der Wind schlug ihm mit aller Kraft entgegen, als wolle er jeden seiner Schritte verhindern, der unebene Boden bremste ihn kaum merklich ab und Manu holte auf. Es schien als habe sich die gesamte Erde und ihre Schöpfungen gegen Palle verschworen. Gegen Palle, der seine Gefühle nicht im Griff zu haben schien.Das Wasser war angenehm kühl. Der erste Schritt hatte Überwindung gekostet, aber jetzt waren Manu und Palle zusammen im schulterhohen, tieferen Wasser und spritzten sich gegenseitig nass. Das schallende Gelächter der beiden erfüllte die Umgebung und Palle, der längst nicht mehr auf sein Umgebung achtete, genoss den Blick in Manus grüne, schöne Augen. "Es ist wirklich toll hier." sagte Manu grinsend und tauchte kurz mit seinem Kopf unter. Paluten spürte etwas seinen Fuß streifen und kurz darauf tauchte Manu nach Luft schnappend wieder auf. "Ich war seid Ewigkeiten nicht mehr im Freibad oder so!" Palle lachte. Er konnte nichts sagen. In seinem Inneren fühlte er sich scheußlich. Er würde diesen jungen Mann, für den er so viel empfand, hintergehen müssen, nur um einem Freund einen Gefallen zu tun. Obwohl? Konnte man es "hintergehen" nennen, wenn man nur für eine Nacht mit einem anderen schlief? Treue war jedenfalls etwas anderes. Manu plantschte ausgelassen. So ausgelassen war er in den letzten Tagen nicht gewesen. Palle spürte, dass es gut für Manu war endlich mal an die frische Luft zu kommen. Ohne Vorwarnung sprang Palle auf ihn zu und tunkte Manu, ließ ihn gleich darauf kurz Luft schnappen und drückte den Kopf wieder unter Wasser. Manu konnte sich dem Griff entwinden, atmete an der Oberfläche tief ein und sprang grinsend auf Palle zu. Um sie herum spritzte das Wasser, doch was wie eine wilde Wasserschlacht von außen interpretiert werden konnte, war in Wahrheit ein leidenschaftlicher Kuss über Wasser. Dann riss Manu den an seinen Lippen hängenden Paluten mit unter Wasser. Paluten würde dieses Erlebnis als schönstes Erlebnis seit langem bezeichnen, hätten sie sich nicht so schnell wieder an die Oberfläche begeben müssen um zu atmen. "Danke, Patrick." murmelte Manu und strich sich durch das kurze, braune Haar, während er laitstark ein und aus atmete, "Danke für alles." Palle verlor sich wieder einmal in diesen grünen Augen, die ihn so glücklich wie nie zuvor anstarrten und vergaß für den Moment sein Versprechen, das er Rewi gegeben hatte.
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Als Manu und Paluten aus dem Wasser kamen, stürmten sie zu ihrem Platz und trockneten sich gegensitig unter Gelächter ab. So zogen sie zwar einige kritische Blicke auf sich, aber Homosexualität ist schließlich kein Verbrechen, oder? Und wer sagt, dass ganz normale Freunde sich nicht gegenseitig abtrocknen dürfen? Es war ein Moment, der in Palle Lebensmut aufsteigen ließ. Ihm schien eine Zukunft mit Manu so natürlich, als ob die beiden schon zusammengezogen wären. "Manu?" murmelte Palle grinsend, während er Manus Schultern mit seinem Handtuch trocken rubbelte. "Was is jetzt schon wieder?" fragte dieser ebenfalls grinsend und fuhr mit seinem Handtuch langsam über Palles Bauch. "Nichts, ich..." Plötzlich kam Palles Traumzukunft diesem lächerlich vor. Trotzdem fuhr er fort, "Was hälst du eigentlich von zusammenziehen und so?" Manu hörte mit dem monotonem Kreisen auf Palles Bauch auf. Langsam ließ er das Handtuch sinken. Das veranlasste Palle dazu ebenfalls mit dem gegenseitigen Abtrocknen aufzuhören. Manu schien nervös. "Ach ich weiß schon!" Palle schlug sich verzweifelt die Hand vors Gesicht, "Das war so ne dumme Frage! Ich denk immer nur an die Zukunft und kann die Gegenwart einfach nicht akzeptieren! Wieso kann ich nicht ein-" Manu legte seinen Zeigefinger auf Palles Lippen und brachte diesen so zum schweigen. "Es geht nicht darum, dass ich nicht wollen würde, sondern darum, dass dann alle wüssten, dass ich GLP bin."
"Bin ich dir das wert?" Manu antwortete nicht, sondern sah zu Boden, während er nervös begann Gras aus dem Rasen rauszuzupfen. Palle bereute seine Frage. "Sorry, Mänjuel. Das war ne miese Frage. Wir sollten wann anders darüber reden."
Zögernd nickte Manu und sah vorsichtig lächelnd wieder auf. "Genießen wir den Moment." Paluten nickte ebenfalls und die beiden fielen sich in die Arme. Doch aus dem Augenwinkel sah Palle einen einsamen Mann mitten auf der grünen Wiese stehen. Rewi beobachtete die beiden Verliebten grinsend. Seine Zeit würde schließlich noch kommen.Ich hab es doch noch früher geschafft, jey!
Tut mir Leid, aber die Idee kam mir spontan xD Bitte nicht zu große Sorgen machen :l Alles nur halb so schlimm xD
Sonst noch schöne Tage :3
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GLPalle ~~ Heimliches Verlangen
Fanfiction"Manu sah Palle geschockt und verständnislos an. "Fandest du das etwa toll, was ich da gerade mit dir getrieben habe?" Paluten war überfordert. "Du nicht?" nuschelte er und presste seinen gesamten Körper angespannt gegen den Boden." Was wenn deine G...