"If we really want to love, we must learn how to forgive."

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Manu lächelte. Es war das erste Mal, dass er lächelte seit Palle vor ihm stand. Vielleicht war es auch sein erstes herzliches Lächeln seit langer Zeit. Palle lächelte zurück. Dann, ohne Vorwarnung, schlang Manu seine Arme um Palles Oberkörper und umarmte ihn liebevoll. "Ich habe gewusst, dass du wieder kommst." Manus Gesicht ruhte auf Palles Brust, weshalb dieser vermutete, dass sein beschleunigter Herzschlag - nun ausgelöst durch Manu - nicht unbemerkbar bleiben würde. Zufrieden vergrub Palle seine Nase in Manus Haaren und sog deren Geruch auf. Wieso war auf einmal alles wieder wie vorher? Bildete sich Palle das alles nur ein? Es schien wie ein Traum. Wie ein Wunschdenken. 'Lass es war sein' dachte Palle verzweifelt und schloss seine Augen. Er öffnete sie erst wieder, als Manu ihn losließ und ihn mit großen Augen ansah. "Tu-Tut mir Leid." stotterte er plötzlich und sah zu Boden. Sein Lächeln war einfach verschwunden. Einfach so. Hatte Palle wieder etwas falsch gemacht? Wieso machte er ständig alles falsch ohne es zu merken? "Ich will das eigentlich erstmal nicht." murmelte Manu auf Palles verwirrtes Schweigen hin. Autsch. Ein Pfeil bohrte sich tief in Palles Herz und ließ es qualvoll bluten. Es gab keine Erlösung.
"Aber das ist Liebe zwischen uns."
"Es ist unmögliche Liebe."
"Das stimmt nicht, Manu."
"Du hast mir doch den Beweis dafür geliefert." Verachtung prägte seine Stimme. Wo nahm er jetzt verdammt nochmal die Verachtung her? War er nicht gerade noch froh darüber gewesen, dass Palle da war?
"Tut mir Leid!" rief Manu plötzlich erneut und sah langsam wieder auf. Tränen schienen sich in seinen Augenwinkeln abzusetzen.
"Nein, Manu!" erwiderte Palle ruhig, nahm das Gesicht seines Freundes in beide Hände und hinderte ihn so daran, den Kopf wieder zu senken. "Bitte wein nicht. Wir finden eine Lösung. Für alles. Versprochen." Manus Augen wurden glasig. Schnell kniff er seine Augen zusammen und versuchte die Tränen zurückzuhalten. Als Palle das Gesicht seines Freundes wieder losließ, nickte dieser.
"Es ist alles gut Manu. Ich bin jetzt da und nichts in der Welt kann mich dazu bringen dich erneut zu verlassen." Manu schien gerührt von Palles Worten. Hastig öffnete er wieder die nun feuchte Augen, nahm Palles Hände in die seinen und begann sie fest zu drücken.
"Ich will nicht, dass du gehst." nuschelte er und blinzelte. "Aber mein Herz spielt verrűckt. Ich weiß nicht, was ich von dir denken soll. Ich glaube dir alles, was du sagst, aber es ist schwer zu vergessen, was du getan hast. Es ist so unglaublich schwer zu beschreiben, was ih gerade fühle."
"Ich bereue es Manu. Ich wűrde alles dafűr geben, um die Zeit zurűckzudrehen und alles ungeschehen zu machen."
"Ja." Manu wirkte kurze Zeit abwesend und kaute nachdenklich auf seiner Unterlippe. "Ich weiß." Sanft lőste Palle seine Hände aus Manus Griff und fuhr mit der linken Hand durch dessen Haare. Immer wieder musterte er die kurzen Strähnen zwischen seinen Fingern, bis Manu seinem Mustern Einhalt gebot, indem er Palles Handgelenk mit seiner Hand fest umgriff und sie von seinen Haaren weg zwang.
"Nichts fűr ungut." Er lächelte. Sein Tonfall klang in Palles Ohren bedrohlich. Er hatte Angst, dass Manu ihn nun bitten wűrde zu gehen oder doch noch nach mehr Zeit verlangte. Sie hatten doch gesagt, dass sie sich nicht mehr trennen wűrden. Erwartungsvoll starrte Palle Manu an und Manu holte tief Luft.
"Wir sollten vielleicht noch warten. Du weißt schon...mit einer Beziehung." Paluten war űberrascht. Allerdings nur kurzzeitig, da er mit etwas Schlimmerem gerechnet hatte. Nähe und vorerst keine Liebe war schließlich besser, als Ferne und nicht einmal Freundschaft. Palle wusste allerdings, dass er sich mit Manus Freundschaft allein nicht zufrieden geben wűrde. Er konnte es einfach nicht. Jedenfalls nicht űber einen längeren Zeitraum. Er nickte. "Hauptsache, ich kann bei dir sein."
"Nicht mal ein kleines Kűsschen. Ab jetzt..." Es schien selbst Manu schwer űber die Lippen zu kommen, doch sie hatten keine Wahl. Palle verstand Manus Ungewissheit. Er hätte wahrscheinlich ähnlich gehandelt. Wieder nickte er und sah Manu tief in die Augen. Ihm fiel gerade etwas auf.
"Kommst du mit?"
"Was?"
"Kommst du mit nach Köln?"
"Bleibst du nicht hier?" Palle unterbrach den Augenkontakt und schüttelte nervös den Kopf.
"Ich hab noch was zu erledigen."
"Ich auch...sozusagen."  seufzte Manu und runzelte die Stirn. Für kurze Zeit herrschte eine unangenehme Stille, bis Manu wieder das Wort ergriff.
"Du magst es hier nicht, hab ich Recht?"
"Doch, es ist nur...Ich hab wirklich noch was zu erledigen!"
"Dann sag's doch." Palle wollte keinen Streit mit Manu. Er wollte aber vorerst nicht in Essen bleiben. Er musste nach Hause um etwas zu klären. Er hatte tagelang nicht mehr mit Freddie gesprochen und das verletzte ihn. Er hatte eigentlich sehr wenig Kontakt zu seinen Kollegen insgesamt aufgenommen. Ausschließlich Maudado und Rewi. Aber würde Manu sich nicht benachteiligt fűhlen, wenn Palle ihm von seinem Vorhaben erzählte?
"Ist schon gut." fauchte Manu, als Palle keine Antwort gab. "Wahrscheinlich musst du wieder mit irgendwelchen Deppen ohne richtige Sexualität schlafen. Weißt du was du bist? Eine Hure, das bist du." Verletzt sah Palle auf. Manus Worte waren eine gefährliche Waffe, die Palle ohne offene Wunden von innen aufspießte und nur diese gefährliche Waffe konnte Palles innere Wunden rechtzeitig wieder schließen. Fűr kurze Zeit mangelte es Palle an Luft. Er hatte vor Angst die Luft angehalten. Manu sah ihn mit hasserfűllten Augen an. "Hab ich Recht?" brummte er und trat einen Schritt von Palle zurűck.
"Nein." Palle konnte kaum Sprechen. Immernoch dachte er űber Manus Worte nach. Plőtzlich kam er sich lächerlich vor. War Rewis Vorwand, seine Sexualität herauszufinden, nur um mit Palle zu schlafen, nicht auch total lächerlich gewesen?
"Dann sag's doch! Sag was so wichtig ist, dass du mich einfach so schon wieder verlässt." Manus Wut schien abzuebben und schlichte Verzweiflung nahm ihren Platz ein. Palle war sich seiner Worte unsicher, wusste aber, dass er jetzt etwas sagen musste, um Manu nicht nocheinmal zu verlieren. Er versuchte Manu zu berűhren - sanft, an der Schulter - doch dieser wich seinen vorsichtigen Griffen aus.
"Manu...ich mach das nie wieder. Wirklich. Ich schwőre dir das und ich werde dich nicht verlassen, wenn ich dir damit meine Treue beweisen kann. Ich habe in letzter Zeit nur leider viel Stress mit meinen Kollegen." Er dachte an Sturmi und Zombey. Er sollte Zombey so bald wie mőglich anrufen. "Du weißt ja...man sollte nicht so lang warten, um sich zu...entschuldigen." Manus Gesicht war emotionslos. Selbst die Verzweiflung und der letzte Rest Wut war aus seinem Gesicht verschwunden.
"Tut mir Leid, dass ich dich Hure genannt hab. War nicht so gemeint. Es ist einfach...Einfach aus mir herausgechossen." murmelte er schließlich
"Kein Problem."
Dann nickte Manu nachdenklich, musterte Palle von oben bis unten und veschwand in seiner Wohnung. Als Paluten ihm versuchte zu folgen, drehte er sich um und schüttelte den Kopf, weshalb Palle sich wieder an die Tűr stellte und dort wartete. Mit was Manu wiederkam, űberraschte und erfreute Palle gleichermaßen. Manu hatte seinen Rucksack reisebereit geschultert und in seiner linken Hand hielt er...Warte, was? Palles Blick blieb an der weißen Unterhose, die er so lange im UFO gesucht hatte, hängen. Zőgernd sah er zu Manu, der entschuldigend schmunzelte.
"Hast du das vermisst?" fragte er und begann leise zu lachen, als Palle heftig nickte. "Tut mir Leid, aber ich hatte nicht wiederstehen kőnnen." Zufrieden hielt er sie Palle hin. Er wollte sie ihm zurűckgeben, doch Paluten schűttelte entschieden den Kopf. "Du darfst sie ruhig behalten." Sofort zog Manu seine Hand wieder zurück und steckte die Untehose mit ein paar schnellen Griffen ein, sodass sie in seinem Rucksack verschwand.
"Worauf warten wor noch?" fragte er dann und lächelte schwach. Er wollte vermutlich nicht weggehen, doch er wollte auch nicht Paluten verlieren. Zusammen stiegen sie die Stufen des Wohnhauses hinab und Palle sehnte sich nach Liebe. Er würde sich vermutlich zusammenreißen müssen.

Ich bin grade am Ideen sammeln, also ein Ende ist noch nicht in Sicht...Fűrs Erste...Schűss! xD

GLPalle ~~ Heimliches VerlangenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt