Es war ohne Zweifel ein interessanter Abend gewesen. Palle hatte für kurze Zeit seine Sorgen vergessen können und sein Leben genoßen. Die Nacht verbrachte er, wie Rewi falsch voraus gesagt hatte, daheim. Er ging bereits kurz vor Mitternacht wieder nach Hause, wobei Tim ihm anbot ihn zu begleiten. Palle war es allerdings zu riskant. Er wollte nicht, dass Tim wusste wer er war, obwohl etwas in seinem tiefen Innern wusste, dass Tim es bereits wusste. Woher auch immer. Daher lehnte er eine Begleitung mit einem Lächeln ab und verschwand aus der Bar. Er wusste ungefähr wo er war. Orientierung zu finden, war allerdings in der Nacht definitiv schwieriger, als am Tag. So dauerte es eine knappe Stunde, bis Palle vor dem YouTube Haus stand und seine Schlüssel suchte. Wo hatte er den verflichten Schlüssel hingesteckt? Auch nach einer gefühlten Ewigkeit hatte er ihn nicht gefunden. Na klasse. An seinen Geldbeutel hatte er gedacht, aber den Schlüssel hatte er vergessen, oder was? Palle stöhnte. Er wollte keinem seiner Mitbewohner erklären wo er gewesen war und lügen wollte er schon gar nicht, daher beschloss er bei Rewi nachzufragen. Ähm...was hatte er an diesem Abend nochmal vorgehabt? Irgendetwas mit Jodie. Paluten wollte bei "irgendetwas mit Jodie" nicht stören, aber er wollte auch nicht die Nacht auf der Straße verbringen. Als er allerdings bei Rewi klingelte und eine verschlafene Jodie die Tür öffnete, musste er sich etwas anhören, dass ihm das Blut in den Adern gefrieren ließ.
"Hey Patrick." Jodie rieb sich die Augen und gähnte, "Was gibt's?"
"Ich komm nicht in meine Wohnung." Palle stockte. "Kann ich Sebastian sprechen?" Jodie sah ihn verwirrt an.
"Sebastian ist nicht da." Sie runzelte die Stirn, "Das müsstest du doch wissen, oder?" Palle schüttelte den Kopf. "Er hat zu mir gesagt er würde heute etwas mit dir machen und...warum sollte ich davon wissen?"
"Er hat gesagt, er fährt mir dem Zug wohin, um für dich etwas zu besorgen oder so. Es kann aber einen Tag dauern, hat er gemeint."
"Was soll er denn für mich besorgen?" Jodie zuckte mit den Schultern und gähnte erneut.
"Hat er nicht gesagt, aber es schien wichtig für ihn zu sein."
"Weißt du wo er etwas besorgen wollte."
"Ich glaube er wollte nach Essen. Soll ich dir den Ersatzschlüssel bringen? Wegen deiner Wohnung?" Palles Hirn setzte aus. Wie fremdgesteuert nickte er, bis er realisierte was Jodie gerade gesagt hatte. Lass das nicht wahr sein. Rewi kannte doch Manus Adresse gar nicht. Nervös trat Palle von einem Fuß auf den anderen, bis Jodie mit einem Schlüssel in der Hand wiederkam. Sie musterte ihn skeptisch. "Erinnerst du dich jetzt daran, was er für dich besorgen sollte?" Palle biss sich auf die Unterlippe und nickte langsam. Natürlich wusste er das. Rewi wollte ihm sein Leben zurückgeben, aber Palle beschlich der Verdacht, dass er alles nur noch schlimmer machen würde.
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"Man hört sich."
"Schönen Tag noch, Manu."
"Gleichfalls." Die Verbindung trennte sich und Manu war wieder allein, so wie jeden verdammten Tag. Selbst wenn er, wie an diesem Morgen, mit Zombey aufnahm, fühlte er sich allein und missverstanden. Heute standen noch ein paar Aufnahmen an. Das würde seinen gesamten Tag decken. Verzweifelt schlug er auf die Tischkante vor sich und biss auf den stechenden Schmerz, der durch sein Handgelenk fuhr, hin die Zähne zusammen. Sein Leben war ruiniert, wegen dem Typen, den er liebte. Den er verdammt nochmal liebte! Am liebsten würde er durch ganz Essen schreien, dass er Patrick Mayer liebte. Wieso tat er es nicht einfach? Er hatte sein Leben bereits verloren, genauso wie seine Liebe. Seufzend holte er sein Handy hervor. Palle hatte ihn vor wenigen Tagen inmer wieder und wieder versucht anzurufen. Warum? Was gab es da noch zu sagen? Wollte er Manu etwa weißmachen, dass alles nur ein schreckliches Missverständnis war und nun doch alles wieder gut wäre? So ein naiver Trottel. Paluten verstand einfach rein gar nichts von der Welt. Er war verträumt und so gut wie immer gut drauf. Wahrscheinlich traf ihn Manus Verschwinden überhaupt nicht. Vielleicht war Manu von vorne bis hinten die ganze Zeit nur ausgenutzt worden. Ein Gefühl tief in seinem Inneren sagte ihm, dass Palle ihn brauchte. Vielleicht wünschte er es sich auch nur, dass Palle ihn brauchte, denn er wusste, dass er Palle brauchte. Ob Manu wollte oder nicht. Zweifelnd erinnerte er sich an ihr erstes Treffen. Wie lange war es jetzt her? Eine Woche? Manu sah durch das Aufnahmezimmer. Es war, als würde er das hier Geschehene aus anderen Augen noch einmal durchleben. Wie Manu seine Maske im letzten Moment noch überzog und Palle dann hereinbat. Wie sie zusammen auf dem Boden saßen und Manu langsam seine Maske wieder vom Gesicht nahm. Das nächste, das geschah wollte Manu nicht noch einmal sehen, doch es war, als wäre er in einem Video gefangen, dass nicht zu stoppen war. Es machte ihn so unfassbar traurig zu sehen, was er damals nicht gesehen hatte. Er hatte in diesem Moment nur an sich gedacht. Er hatte schlichtweg seine Lust stillen und seinem heimlichen Verlangen nach Paluten endlich Luft zu machen wollen. Ein Schock durchfuhr seinen Körper, als er vor seinem inneren Auge sah, wie er Palle schlug. Dann verebbte das Bild. Er war wieder allein. So wie jeden Tag in seinem Leben. So wie jede Stunde der schrecklichsten Tage und jede Minute ätzender Stunden. Manu atmete tief ein und dann laustark aus. Er sollte sich ein bisschen ausruhen. Die letzte Nacht war wieder fast komplett schlaflos gewesen. Insgeheim glaubte er nie wieder alleine in seinem Bett schlafen zu können. Es fehlte etwas. Er fehlte. Plötzlich klingelte es. Na super. Manu hatte doch nichts bestellt, oder? Vielleicht hat sich ja jemand verklingelt. Manu blieb stur sitzen und rieb sich die Augen. Wieso sollte er aufmachen? Wer wollte ihn schon sehen? Und wenn es Paluten war? Manu rümpfte die Nase. Wenn er jetzt aufmachte und es Paluten war, würde er ihm die Tür direkt vor der Nase zu schlagen. Es klingelte erneut. Da ließ jemand anscheinend nicht locker. Manu stand auf. Er wollte jetzt nicht Palle gegenüberstehen. Nicht so, wie er gerade aussah. Er betete inständig, dass es nicht Palle war, als es das dritte mal klingelte. Doch als Manu die Tür öffnete, wünschte er sich Paluten an die Stelle des Mannes vor ihm.
"Bist du...Manu? GLP? Ähm...Hi ich bin Sebastian."Dieser Moment wenn du gerade Ideen sammelst und wie verrückt im Schreibfieber bist und dir deine Eltern dann einfach ohne Grund das Handy wegnehmen...😫
*seufz*
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GLPalle ~~ Heimliches Verlangen
Fanfiction"Manu sah Palle geschockt und verständnislos an. "Fandest du das etwa toll, was ich da gerade mit dir getrieben habe?" Paluten war überfordert. "Du nicht?" nuschelte er und presste seinen gesamten Körper angespannt gegen den Boden." Was wenn deine G...