Als mir dann noch ein lautes Gähnen entwich, meinte Eric, dass es Zeit wird zu gehen. Tatsächlich war ich mittlerweile ziemlich müde, was vielleicht daran lag, dass ich fast an Eric an gekuschelt eingeschlafen wäre. Meine schweren Lider hielt ich nur mit Mühe auf und Eric würde ich am liebsten auch nicht mehr loslassen.
"Ich bring dich jetzt nach Hause", verkündete er sanft, bevor er über mein Haar strich und auf stand. Schlagartig verließ mich seine angenehme Körperwarme und auch der unwiderstehliche Duft, der mich umgeben hatte, war fort. Ich wusste zwar nicht welches Parfum er benutzte, aber es hatte ordentlich Potenzial dazu, mir meinen Kopf zu verdrehen.
"Ich kann auch alleine gehen, du musst sonst nur einen riesigen Umweg gehen", nuschelte ich kopfschüttelnd, während ich immer noch auf der Bank lungerte.
Seine Miene wurde ernst, er verschränkte seine Arme vor seiner Brust und guckte mich eindringlich an.
"Ich lasse dich nicht während dieser Uhrzeit alleine gehen. Auf dem Rückweg hole ich mein Auto bei der Suppenküche ab und fahr nach Hause. Kein großer Umweg", beteuerte er, als sei es nicht von Belang.
"Na gut", stimmte ich zu und erhob mich gähnend, weil ich zu müde zum Diskutieren war.
"Stell dich auf die Bank", wies er mir plötzlich an.
"Warum sollte ich?", fragte ich verwirrt und runzelte meine Stirn.
"Ich trage dich Huckepack, bevor du noch vor Ort und Stelle einschläfst", gab er neckend von sich.
Der Vorschlag klang ganz schön verlockend, deswegen willigte ich ein und gehorchte seiner Anweisung. Wahrscheinlich war ich einfach nur zu Müde, um klar zu denken. Ich stellte mich auf die Bank und als Eric sich mit dem Rücken zu mir stellte, sprang ich auf ihn und umklammerte seine Hüfte mit meinen Beinen. Eric schob seine Arme unter meine Kniekehle und hielt mich fest. Um nicht nach hinten zu fallen, schlang ich meine Arme um seinen Hals, bedacht darauf ihn nicht zu erwürgen. Alles in mir kribbelte, als ich mich noch enger an Eric drückte und meinen Kopf in seine Jacke vergrub.
~
Er trug mich so, bis wir in meine Straße bogen und ich war erstaunt über seine Kraft. Ich war auch alles andere als ein Schwergewicht, aber er trug mich mit solcher Leichtigkeit, als würde ich nicht mehr als eine Feder wiegen. Er setzte mich vorsichtig auf den Boden ab und ich lächelte dankend an ihm hoch. Die letzten Meter liefen wir nebeneinander und ich stoppte ein paar Meter vor unsere Wohnung, gerade aus der Sichtweite unseres Küchenfensters.
"Warum...", begann Eric fragend, aber ich fiel ihm ins Wort, sodass er nicht besonders weit mit seiner Frage kam.
"Wenn Evan in der Küche sitzen und dich sehen würde, würde er dich abschlachten. Er ist nicht besonders gut auf dich zu sprechen seit der Bushalte", versuchte ich ihm zu erklären und meine eine Bewegung zum Küchenfenster, in dem Licht brannte.
Er verzog das Gesicht. "Kann ich sogar etwas nachvollziehen."
Dann erhellten sich seine Augen, als sei ihm gerade etwas eingefallen. "Am Freitag fällt die Suppenküche aus, weil sie in den Ferien geschlossen hat, oder?"
Zögernd nickte ich. Morgen wäre der letzte Schultag vor den Weihnachtsferien und am Sonntag würde Weihnachten sein.
"Ich... fände es toll, wenn du zu mir kommen wollen würdest. Natürlich, nur wenn du willst. Ich meine, ehm ich.. eh", verhaspelte er sich unbeholfen. Er verhielt sich ungewöhnlich unsicher und sein Selbstbewusstsein schien sich von ihm verabschiedet zu haben. Dazu fuhr er sich durch das dichte braune Haar und lächelte mich schief und nervös an.
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All About Him | ✔️
Подростковая литератураEine Geschichte zwischen zwei Menschen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Gegensätze ziehen sich bekanntlich an. Doch er trägt ein Geheimnis mit sich, das er um jeden Preis schützen will. Reicht ihre Liebe aus, wenn der Weg schwer wird? 🔹 ...