Das zweite Kapitel! Danke für 1k Votes ♥ Viel Spaß beim Lesen!
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"Oh mein Gott, Eric", murmelte ich geschockt.
"Mach dir keine Sorgen, Kätzchen. Du hast gerade nur genau drauf gehauen", versicherte er und ich war klar, dass er das nur sagte, damit ich mich beruhigte.
Immer noch perplex fuhr ich über die beiden Flecken und schaffte es mich nur schwer von seinem trainierten Bauch zu lösen.
"Das tut mir so leid, aber wie ist das passiert?", fragte ich besorgt, als ich ihm in die Augen sah.
"Lange Geschichte", seufzte er und fuhr sich durch sein braunes Haar.
"Möchtest du mir darüber reden?", flüsterte ich vorsichtig.
Zuerst rechnete ich damit, dass er wieder so empfindlich reagieren würde, doch ich merkte, wie er unsicher zögerte und schließlich langsam nickte.
Es hätte mir den Kindern zu tun, denen wir damals auf der Straße begegnet waren. Die, die von ihrem Vater misshandelt worden. Eric erzählte mir, dass er seine Tante und Onkel, welche Anwälte sind, um Hilfe gebeten hatte. Tatsächlich hatten sie es geschafft die Kinder daraus zu holen, doch als die Polizei inklusive Eric vor der Tür standen, fand der Vater es nicht ganz so lustig. Gerade als die Polizei nach drinnen verschwunden war, ging der Kerl auf Eric los und er kassierte eins, zwei Hiebe, bevor er überhaupt realisierte, was geschah. Viel mehr sagte er mir nicht, obwohl ich noch viele Fragen hatte. Zum Beispiel wo die Kinder danach hin kamen oder was mit dem Vater geschah. Vielleicht wusste es Eric aber auch gar nicht.
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"Ich möchte dir noch etwas zeigen", meinte er, stand auf und hielt mir seine Hand hin. Ohne zu zögern, ergriff ich sie und genoss das angenehme Prickeln, das seine Berührung auslöste.
Er zog mich durch sein Zimmer, bis ans andere Ende. Wir blieben vor einer an der Mauer befestigten Leiter stehen, die ich bis jetzt gar nicht gesehen hatte. Warum hatte dieser Junge eine Leiter in seinem Zimmer? Die hölzerne Leiter war grau gestrichen und führte zu einer hölzernen Luke an der Decke. Verwirrt runzelte ich meine Stirn.
"Ich klettere vor und öffne die Luke. Ich sag dir, wenn du hinterher kommen kannst", erklärte mir Eric und ließ meine Hand los, um die Leiter zu umfassen.
Ich nickte immer noch verwirrt und beobachtete neugierig, wie Eric die Leiter bestieg, bis er an der Decke angekommen war. Er schob ein Schloss zur Seite und drückte die hölzerne Luke hoch. Sie gab unter seiner Kraft nach und klappte auf. Gespannt schaute ich Eric zu, wie er weiter hoch kletterte und letzten Endes aus meiner Sicht verschwand.
"Schwing deinen süßen Hintern hoch, Kätzchen", ertönte es frech von oben.
Ich schnaubte, trat aber näher an die Leiter. Als Nächstes griff ich nach dem Holz und setzte meinen Fuß auf die erste Stufe. Ich legte meinen Kopf in den Nacken und erblickte den wolkenlosen, blauen Himmel. Erstaunlich gutes Wetter für Ende Dezember. Langsam erklimmte ich die Leiter, während ich alle drei Sekunden prüfend nach oben guckte. Dann erreichte ich die offene Luke, quetschte mich durch hin und stemmte mich mit meinen Händen an dem Rand hoch.
Etwas desorientiert rappelte ich mich auf. Unglaublich. Eric, der wenige Meter neben mir stand und ich standen auf einem Teil von dem Dach des Hauses. Anscheinend hatte er hier seine eigene kleine Dachterrasse. Staunend drehte ich mich einmal im Kreis. Ein metallenes Geländer zäumte die etwa acht Quadratmeter große Fläche ein und rund um uns herum erstreckten sich die Dächer unzähliger Villen. Von hier oben erkannte ich nahezu die ganze Stadt, auch den Fluss und das Viertel der Normalen und Armen.
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All About Him | ✔️
Fiksi RemajaEine Geschichte zwischen zwei Menschen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Gegensätze ziehen sich bekanntlich an. Doch er trägt ein Geheimnis mit sich, das er um jeden Preis schützen will. Reicht ihre Liebe aus, wenn der Weg schwer wird? 🔹 ...