Ich betrachtete den unglaublich schönen Jungen, der gelassen auf seiner Bettkante saß, nachdenklich. Natürlich hatte er recht. Es gab private Sachen, die mich rein gar nichts an gingen und das versuchte ich auch zu akzeptieren.
"Sag auch mal was", forderte mich Eric mit ruhiger Stimme auf.
Ich zuckte mit meinen Schultern. Was sollte ich denn dazu sagen?
Er seufzte und fuhr sich wieder mit seinen Fingern durch die braunen Haare. Mittlerweile wusste ich, dass er das immer tat, wenn er verzweifelt war. Während dieser Bewegung spannte sich sein Bizeps an und der Anblick war zum Sabbern, denn gut trainiert waren seine Arme auf jeden Fall.
"Du warst den ganzen Tag weg und hast mich einfach alleine zurück gelassen", murmelte ich dann leise und faltete meine Hände in meinen Schoß.
"Hast du mich etwa vermisst?", neckte er mich schmunzelnd und zog eine Augenbraue hoch.
Ich rollte meine Augen. "Nein, du Idiot", brummte ich genervt. Ich wandte mich von ihm ab, legte mich auf meinen Bauch und versteckte mein Gesicht in der Matratze. Ich hatte keine Lust mehr mit ihm zu reden, wenn er mich sowieso nicht ernst nahm.
"Das kann doch nicht war sein", stöhnte Eric genervt. "Du benimmst dich wie ein Kleinkind. Dann behandele ich dich auch so."
Keine Sekunde später hörte ich, wie er von seinem Bett aufstand und schwere Schritte auf mich zukamen. Was hatte er vor? Mein Bett senkte sich, als er sich auf die Kante setzte.
"Du hast mir keine andere Wahl gelassen", murmelte er entschuldigend.
Wie? Plötzlich spürte ich seine Hände an meiner Hüfte und ich zog scharf die Luft ein, als er mich zu sich drehte. Doch mit dem, was er dann tat, hätte ich nicht gerechnet. Eric begann mich zu kitzeln. Und wie so viele Mädchen auch, war ich sehr kitzelig. Also kreischte ich wie verrückt und flehte Eric schon nach ein paar Sekunden an, aufzuhören.
"Wenn du mir sagst, warum du sauer auf mich bist, hör ich auf", meinte er erbarmungslos und kitzelte mich weiter am Bauch.
Ich krümmte mich vor Lachen und Kreischen und drohte an meiner eigenen Spucke zu ersticken.
"Eric lass mich. Ich erzähle es dir auch, aber höre Bitte auf."
Sofort nachdem die Wörter meinen Mund verlassen hatten, verharrte Eric auf und mir wurde schlagartig unsere Position bewusst. Ich lag mit dem Rücken auf meinem Bett und Eric hing halb auf mir. Seine Hände lagen immer noch auf meinen nackten Bauch, da das Oberteil mir nach oben gerutscht war. Seine Haut brannte auf meiner und ich blickte mit aufgerissenen Augen in die leuchtenden Augen von Eric. Wir beide rangen nach Luft und unsere Herzen schlugen schneller.
"Erzähl", forderte er schwer atmend auf und grinste mich schief an.
"Wenn du von mir runter gehst", erwiderte ich schmunzelnd.
Während er sich zurück zog, sah ich meine Chance zu fliehen, denn ich hatte nicht vor ihm eine Antwort zu geben. Ich schwang meine Beine aus dem Bett und drückte mich vom Bett ab. Doch bevor ich aufstehen konnte, schlangen sich zwei starke Arme von hinten um mich. Eric zog mich zurück auf das Bett, schmiss mich auf meinen Rücken, beugte sich über mich und hielt meine Handgelenke über meinen Kopf fest.
"Nicht so frech, Kätzchen", hauchte er leise.
Sein Gesicht schwebte nur wenige Zentimeter über das meine und unser heißer Atem vermischte sich. Er war mir so verdammt nahe und ohne zu zögern würde ich all meine Vorsätze wegschmeißen, um ihm noch näher zu sein. Der ein oder andere nicht jugendfreie Gedanke huschte in meinen Kopf.
Meine Augen wurden groß und meine Wangen brannten, als mir klar wurde, an was für Sachen ich da eben gedacht habe. Ich knabberte beschämt auf meiner Unterlippe und wich Erics funkelnden Augen aus.
Als er meine Reaktion sah, begann er laut zu Lachen. "Du hast keine Ahnung, wie süß du bist, Kätzchen. Ich würde gerne an deinen schmutzigen Gedanken teilhaben."
Meine Wangen glühten und wurden noch roter, wenn das überhaupt möglich war. Er hatte mich durchschaut und am liebsten wäre ich im Bett versunken.
Plötzlich stützte er seine Hände rechts und links von meinem Gesicht und ich fragte mich, wie lange er noch in so einer ungemütlichen Position verharren könnte. Dann griff er unerwartet nach meinem Gesicht und drehte es zu sich, sodass ich ihn an blicken musste. Seine Augen funkelten, während er sanft mit seiner Hand über meine Wange fuhr. Ich unterdrückte ein lautes Seufzen bei der Zärtlichkeit seiner Berührung und mein Hirn verwandelte sich endgültig in Zuckerwatte. Dazu fühlte es sich so an, als würde mein Herz jede Sekunde aus meiner Brust springen.
"Wunderschön", hauchte der Junge so leise, dass ich mir nicht sicher war, ob er es wirklich gesagt hatte.
Mein ganzer Körper kribbelte und das Atmen fiel mir immer schwerer. Der Junge über mir starrte mich einfach weiter durch seine grauen Augen an. Augen, in denen ich mich innerhalb weniger Sekunden komplett verlor. Sie waren heller und klarer als sonst, lebendiger.
Langsam beugte sich Eric zu mir runter und sein Blick glitten zwischen meinen Augen und Lippen hin und her. Mein Magen zog sich zusammen und ich biss mir auf die Unterlippe.
"Du machst mich verrückt, weißt du das überhaupt, Kätzchen?", fragte er mit einer rauen Stimme.
Er kam meinem Gesicht immer Näher, bis nur noch wenige Zentimeter unsere Lippen voneinander trennten. Plötzlich ertönte ein lautes Klopfen an der Tür.
Erschrocken fuhren wir blitzschnell auseinander. Eric rappelte sich auf und tat so, als sei nichts passiert, als er locker zur Tür lief. Während ich auf dem Bett lag und verzweifelt nach Luft rang. Dann klatschte ich mir die Hand gegen die Stirn. Ich war so dämlich. Ich hätte ihn einfach geküsst. So viel zu meinen unerschütterlichen Plänen. Das Schlimmste war, dass ich mich sogar jetzt noch nach diesem Kuss sehnte. Ich schüttelte leicht den Kopf und blickte zu Eric, der gelassen die Tür öffnete.
An der Tür standen zwei Putzfrauen mitsamt Putzzeug. Sofort glitten meine Augen zu der Uhr und ich stellte fest, dass wir schon das Zimmer hätten verlassen müssen. Ich sprang hektisch auf und griff rasch nach meinen letzten Sachen. Eric tat es mir gleich, während die Putzfrauen ungeduldig im Hotelflur warteten und ihre Flüche zu uns rein drangen.
Ein paar Minuten später standen wir auf dem verlassenen Parkplatz des Hotels. Die Dämmerung war bereits eingebrochen und wir liefen zu Erics Wagen mit dem Gepäck in den Händen. Schweigend nahm Eric mir das Gepäck aus der Hand und verstaute es zügig im Kofferraum. Dann öffneten sich die Türen mit einem kaum hörbaren 'Klick' und ich stieg ein.
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Wie wird es wohl zwischen Eric und Zoey weiter gehen, wenn sie wieder Zuhause sind?
Und wie findet ihr das Buch bis jetzt? Rückmeldungen würden mich sehr freuen :)
- Laura
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All About Him | ✔️
Novela JuvenilEine Geschichte zwischen zwei Menschen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Gegensätze ziehen sich bekanntlich an. Doch er trägt ein Geheimnis mit sich, das er um jeden Preis schützen will. Reicht ihre Liebe aus, wenn der Weg schwer wird? 🔹 ...