...vor dem Leid...

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Endlich das nächste Kapitel :)
Ich hoffe ihr habt schon sehnsüchtig darauf gewartet.
Ich wünsch euch ein befreiendes Abtauchen in die Welt von ~Geküsste der Dämmerung~ 😊

Mit einem Ruck wurde die Tür aus den Angeln gerissen. Schreckhaft sah ich zu Zar, dem überhaupt nicht bewusst zu sein schien, dass er gerade etwas für mich unmögliches getan hatte. Es machte mir Angst zu wissen zu was er fähig war. Zar lehnte sich mit verschränkten Armen an den Türrahmen kam aber nicht rein. Erleichtert atmete ich auf.

"Aus deinen Erzählungen konnte ich schon ein paar Informationen entnehmen, die dich interessieren könnten", teilte er mir mit.

Dass ich die ganze Sache eigentlich vergessen wollte, interessierte ihn nicht wirklich. Ein entnervtes Seufzen, dass durch meiner Nicht-Reaktion hervorgerufen worden war, erreichte mich. Ich hob den Kopf und sah ihn an, das schien er als Startzeichen zu sehen.

"Der eine Dämon war ein Illusiondämön, alles was du gesehen hast, Irrgärten, Monster und so weiter, wurden nur durch deinen Glauben an ihnen echt. Der andere Dämon war vermutlich ein Angstdämon. Diese ernähren sich von Angst, wie Vampire von Blut", erläuterte er mir und sah mir dabei die ganze Zeit über in die Augen, bis ich den Blick senkte.

"Bella, es ist unhöflich andere nicht anzusehen wenn sie mit dir reden."

Er sagte es nicht als Drohung eher mit Belustigung. Trotzdem zuckte ich zusammen und kam seiner Forderung sofort nach. Ein spöttisches Lächeln erschien auf seinem Gesicht.

Mir drängte sich eine Frage auf und bevor ich wusste was ich tat, rutschte sie mir heraus: "B-Bist du a-auch ein A-Angstdämon?"

Ruckartig stieß er sich vom Rahmen ab und war mit zwei großen Schritten bei mir.

"Fragst du etwa gerade welche Art von Dämon ich bin?", sein drohender Unterton jagte mir Angst ein.

Ich war bis ans Ende der Wand zurück gewichen und guckte wie erstarrt zu ihm hoch. Traute mich nicht den Kopf zu schütteln aus Angst es wäre die falsche Antwort.

"Wenn du weißt was für eine Art Dämon vor dir steht, kennst du auch seine Schwachpunkte", seine Stimme hüllte mich vollkommen ein.

Er trat eine Schritt zurück und plötzlich spürte ich wie er seine Macht ausbreitete. Es fühlte sich an, als würde der Raum mit Wasser gefüllt werden. Mein Atem ging keuchend. Mit glühenden Augen sah er mich an. Panik überrollte mich und ich konnte ihn nur ansehen.

"Du wolltest wissen was für ein Dämon ich bin. Nun ich bin ein Mischling, aber anstatt sich meine Kräfte beschränken sind ihnen in beiden Bereichen keine Grenzen gesetzt. Sie stärken sich gegenseitig. Zum einen bin ich Machtdämon ich ziehe meine Kraft aus der Ausführung meiner Befehle. Aber die meiste Macht ziehe ich vor allem aus der freiwilligen Folgschaft. Mit jedem Wesen der mir Treue schwört werde ich stärker."

Seine Macht war schon so stark geworden, dass es fast schmerzhaft war sie zu spüren. Ich musste hier raus sofort. Wackelig stand ich auf, ich spürte das sein Blick mich verfolgte, jede meiner Bewegungen.

"Wo willst du hin?", mit einem Mal hatte er mich an die Wand gedrängt und stand vor mir.

Sein Blick verdunkelte sich als er in mein Gesicht sah.

"Du wolltest es wissen, jetzt hör es dir bis zum Ende an", sein Blick bohrte sich in meinen.

Vor Angst krampfte sich mein Herz zusammen. Er strich mein offenes Haar beiseite und entblößte meinen Nacken.

"Normalerweise ist es selten überhaupt einen zu treffen, also fühl dich geehrt einen Blutdämon zu kennen. Diese ziehen ihre Kraft aus dem Blut ihrer Opfer, doch im Gegensatz zu den Vampiren nehmen sie auch magische Kräfte mit auf, sobald sie das Blut von demjenigen getrunken haben."

Ich konnte weder denken noch mich irgendwie aus dieser Lage befreien. Meine Beine knickten ein und nur Zars Macht verhinderte das ich hinfiel. Er näherte sich meinem Hals. Ich bekam Todesangst.

"Z-Zar n-nicht", wimmerte ich.

Es war einfach nur erbärmlich, aber ich war nur vom Überlebensinstinkt getrieben und meinen Stolz hatte ich schon lange abgelegt, wenn man überleben wollte brauchte man ihn nicht. Tränen brachen aus meinen Augen die Angst hatte mich fest im Griff. Ich hörte ihn tief Seufzen. Dann zog er sich soweit zurück das er mich ansehen konnte.

"Wenn du willst das ich aufhöre dann tu etwas! Deine Feinde werden sich nämlich nicht einfach so zurück ziehen, verstanden?"

Bevor ich irgendwas erwidern konnte, ging er aus dem Zimmer und zog seine Macht zurück. Immer noch zutiefst verängstigt rutschte ich an der Wand runter bis ich saß. Zar hatte recht ich musste lernen mich zu verteidigen. Einfach nur zu betteln reichte irgendwann nicht mehr, ich musste lernen zu handeln. Nur nicht heute erst mal musste ich aus seiner Wohnung raus. Ich lauschte und bemerkte das er gar nicht mehr da war.

Zaghaft durchquerte ich seine Wohnung und kam mir vor wie ein Eindringling. Aufatmend ging ich durch die Zentrale bis zu meinem Wohnbereich. Sofort setzte ich mich an meinen Schreibtisch wo noch angefangene Zeichnungen lagen. Ich schob sie zur Seite und nahm ein neues Blatt. Zar hatte mir viel erklärt. Wenn es verschiedene Dämonen Arten gab dann erklärte das so einiges. Zu einem das Labyrinth das der Dämon erschaffen haben muss. Die Kratzer von den Zweigen die mir manchmal den Weg abgeschnitten hatten waren echt gewesen. Das bestätigte seine Erklärung. Und der Dämon der mich immer gejagt hat und mich doch nie eingefangen hat. Ich dachte immer ich hatte Glück, aber dann wollte er gar nicht mich sondern meine Angst.

Und dann war da noch mein Blut. Ich schob den Ärmel meines Pullovers hoch und betrachtete zitternd die Narben. Sie hatten sich mein Blut genommen und waren dabei nicht gerade sanft mit mir umgegangen. Jetzt wurde mir klar das immer viel mehr Dämonen um mich herum gewesen waren als ich angenommen hatte. Der Illusiondämön, der Angstdämon und soweit ich weiß noch einer der mir mein Blut genommen hatte, aber es nicht getrunken hatte. Seine Laune hatte sich immer gehoben je mehr Schmerzen ich hatte. Ein Schmerzdämon gab es so was? Ich holte meinen Laptop aus der Tasche. Das war ein besonderer, so einen gab es nur in der Welt der magischen Wesen zu kaufen. Deswegen kamen auch gleich mehrere Ergebnisse, als ich Schmerzdämon eingab.

Schmerzdämonen ernähren sich vom Schmerz ihrer Opfer, den sie meist physisch zufügen. Deshalb sieht man sie oft als Diener von Blutdämonen. Schmerzdämonen beschaffen ihnen das Blut das sie brauchen.

Ein plötzliches Klopfen an der Tür ließ mich zusammen schrecken.

Geküsste der Dämmerung Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt