Mit einem Grinsen im Gesicht trat Aron in den Raum. Ich hatte Gail erwartet freute mich aber trotzdem ihm zu sehen. "So wie ich Zar's Gesichtsausdruck deute hat et dir schon den Kopf abgerissen. Deshalb muss ich das nicht mehr machen. Aber als Arzt muss ich nochmal anmerken, dass unkontrollierter Blutverlust nicht unbedingt gut für den Körper ist. Klar?", fragte er mich und sah mich streng an. Ich wurde rot und nickte gehorsam. "Auf der anderen Seite war es natürlich gut, dass du auf die Idee gekommen bist das magische Feuer mit deinem Blut zu löschen", sagte er etwas versöhnlicher. Ich lächelte leicht. "So dann wollen wir mal", er legte mir die Hand auf die Stirn und nickte zufrieden "Wie geht's dir denn?", begann er seine Untersuchung. "Ganz gut, bin nur etwas m-müde", antwortete ich. "Mh okay und jetzt erzähl mir doch mal was passiert ist. Von Blair haben wir ja schon etwas gehört. Aber wir würden gern auch deine Sicht zu dem Vorfall hören", erklärte er und untersuchte mich dabei konzentriert weiter. Ich fing an zu erzählen. Irgendwann war Aron fertig und er setzte sich auf den Stuhl neben dem Bett um mir zuzuhören. Am Ende meiner Erzählung hatte seine Stirn tiefe Furchen. "Und der Junge hat sich wirklich in Blair verwandelt", hakte er nochmal nach. Ich nickte bekräftigend. "Das kann eigentlich gar nicht sein. Blair ist eine Schmerzdämonin. Täuschung, Lügen und Tricks, das ist eigentlich alles Hexenwerk", murmelte er. Ratlos sah ich ihn an. Ich wusste ja auch nur das, was ich gesehen hatte. "Na gut, ich werd den anderen berichten was du gesehen hast. Vielleicht wissen Sie mehr", sagte er und stand auf. "Dich verordne ich hiermit zur Bettruhe. Am besten du schläfst nochmal ein bisschen", befahl er streng. Ich nickte lächelnd und daraufhin verließ er ebenfalls mit einem Lächeln den Raum. Sobald er raus war, kam Gail wieder rein. Sie half mir mich wieder hinzu legen und wollte schon den Raum verlassen. Doch plötzlich hatte ich Angst, dass niemand mehr im Raum war. "K-Kannst du n-noch bleiben", bat ich sie daher. Erstaunt drehte sie sich um, warf mir dann aber ein verständnisvolles Lächel zu und nickte. "Natürlich ich hol nur schnell meine Nähsachen, dann kann ich meine Arbeit auch hier erledigen", sagte sie und verschwand kurz aus dem Raum. Ich schloss die Augen und wünschte mir plötzlich meine Familie her. Meine Mutter die sich immer um jeden von uns gekümmert hat, sobald wir krank geworden sind oder uns verletzt hatten. Ich zog Zar's Decke weiter über mich und sog seinen Geruch in mich auf. Leise betrat Gail den Raum und sofort beruhigte mich ihre Anwesenheit. Das leise Rascheln, das von dem Stoff kam den sie ausbesserte, ließ mich sanft in die Traumwelt gleiten.
Mein Arm kribbelte unangenehm. vorsichtig hob ich den kopf um ihn von meinem Arm runter zu nehme. Nun war ich wach. Ich schlug die Augen auf und sah Zar, der seinen Kopf in die Hände gestüzt, vor meinem Bett saß. Bei meiner Bewegung blickte er auf. Für einen Moment betrachtete er mich nur. Dann lächelte er. Aber ich bemerkte, dass dieses Lächeln nicht seine Augen erreichte. Sofort machte ich mir gedanken und überlegte was los sein könnte. "Bella", sagte er und ich richtete mich auf um zu hören was er mir sagen wollte. "Gretchen wird mir den Treueid schwören. Am besten wäre es, wenn du die Rolle des Zeugen übernehmen würdest. Tust du das?", fragte er mich. Verwirrt sah ich ihn an und wartete auf eine Erklärung, die nicht kam. "K-Klar", nickte ich, zögerte aber. Zar nickte abwesend und stand auf. "Aber was..." Bevor ich ausreden konnte, war er auch schon aus dem Raum verschwunden. Ich fröstelte, sein kaltes Verhalten mir gegenüber, gab mir das Gefühl wieder auf die Anfangszeit zurück gerutscht zu sein. Sehnsüchtig sah ich zur Tür und hoffte, dass Zar nochmal kommen würde und mir sagte was es mit dem Treueid auf sich hatte. Als klar war, dass die nicht geschehen würde, stand ich vorsichtig auf um meinen Laptop zu holen. Zum Anfang war mir noch etwas schwinddelig aber durch das viele Ausruhen, hatte ich mich gut erholt und kam problemlos zu meiner Tasche, die jemand hergeholt haben musste. Ein paar Wechselsachen, mein Handy und glücklicherweise auch mein Laptop waren dort drin. Ich schnappte mir den Laptop und kuschelte mich wieder in Zar's Bett ein. Das Zimmer war an sich ziemlich schlicht eingerichtet, aber dennoch gemütlich. Mir gefiel es ziemlich gut, was auch damit zusammenhängen könnte, dass Zar sich normalerweise hier aufhielt. Ich klappte den Laptop auf und gab Treueid als Suchbegriff ein. Gleich das erste Ergebnis klickte ich an.
Treueid ist ein Ritual von Machtdämonen. Erweist sich eine Person in ihren Augen als würdig, bieten sie ihr den Treueschwur an. Dieser verspricht Schutz, Hilfe und Unterstützung vom Dämon. Der Partner hingegen schwört dem Machtdämon Treue und Folgschaft in allen Zeiten. Er gibt somit ein bisschen Macht über sich an den Dämon ab. Machtdämonen werden stärker je mehr Macht sie besitzen. Somit profitieren beide Seiten von dieser Verbindung. Der genaue Ablauf dieses Rituals ist nicht bekannt, ebensowenig der Treueschwur. Dies wissen nur die Machtdämonen und daher ist es für alle anderen Wesen ein Geheimnis. Es sei den man hat den Eid selbst schon einmal geleistet oder man ist Zeuge für den Schwörenden. Der Zeuge ist praktisch nur da um zu bestätigen, dass die Person die schwört sich als würdig erwiesen hat. Er wird aber auch zu absoluter Verschwiegenheit über das Ritual verpflichtet.
Ich klappte den Laptop mit einem Ruck zu. Tränen brannten in meinen Augen, aber ich ließ sie nicht zu. Zar hatte also Gretchen für würdig erhalten um sie den Treueid schwören zu lassen. Und was war mit mir? Warum hatte er mich nicht auch gefragt? Ich fand ich hatte mich ganz gut geschlagen während dem Feuer. Aber irgendwie sah er nur Gretchens Leistung. Sie hatte ihn angerufen, sie hatte als ich zu schwach war die Flammen mit meinem Blut gelöscht. Aber was war mit mir. Ich hatte die Idee gehabt, ich hatte mich entschlossen trotz Ungewissheit das Risiko einzugehen. Erschrocken hielt ich inne. Das was ich gerade spürte war eindeutig Eifersucht. Eifersucht auf Gretchen. Aber was mich am meisten erschreckte, war die Stärke mit der die Eifersucht in mir brodelte.
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Geküsste der Dämmerung
FantasyZar Diabolos ist verdammt attraktiv, verdammt mächtig und verdammt furchteinflössend. Bella ist die einzige in ihrer Familie, die keine Heilkräfte hat und die sich seit ihrer Entführung nicht mehr sicher gefühlt hat. Außerdem trägt sie Ängste mit si...