...vielleicht ist...

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"Aron, Dante und ich werden dort hin gehen", übernahm Zar nach einem kurzen Moment des Schweigens das Reden,"Shira und Nik werden sich in mehreren Clubs und Bar's nach Blair oder Vera umfragen." Also gingen Zar, der Arzt und der mir unheimliche Dämon zur Lagerhalle. Und die Geschwistergestaltenwandler hörten sich nach Blair um. Ich runzelte die Stirn. "Und w-was mach ich?" Zar verspannte sich und sagte dann mit kühlem Gesichtsausdruck: "Du und Isa bleibt hier. Solange ihr hier bleibt seid ihr sicher." Ich erstarrte. Er schloss mich aus? So wie er aussah ja. Enttäuscht und verletzt drehte ich mich um. Keiner hielt mich auf als ich aus dem Raum zu meinem Zimmer ging. Ratlos blieb ich in der Mitte des Zimmers stehen. Warum regte ich mich auf, dass ich nicht mit sollte? Müsste ich nicht eigentlich froh sein, diesen Ort niemehr sehen zu müssen. Es klopfte an der Tür. "Herein", rief ich und drehte mich um. Zar betrat zögerlich den Raum. Verblüfft sah ich ihn an, sowas machte er doch sonst nicht. Er schloss die Tür und kam einen Schritt auf mich zu. "Bist du sauer auf mich?", fragte er leise. Ich blinzelte ihn verwirrt an. Seid wann war er so unsicher. "N-Nein",meine Stimme klang schrecklich zittrig und ich räusperte mich verlegen. "Ich glaub ich bin eher verletzt dass du mich aus der Sache ausgeschlossen hast", murmelte ich nach einem Moment des Überlegens. Nun sah er mich überrascht an. "Ich dachte du willst nicht an den Ort zurück", erklärte er. Mich durchfuhr ein unangenehmer Schauer als ich mir das vorstellte. "Nein ich glaub nicht, dass ich das will", stimmte ich zu. Jetzt sah er wirklich verloren aus, wie er mich ratlos ansah. "I-ich hatte nur das Gefühl d-du schließt m-mich aus", erklärte ich nervös. Seufzend fuhr er sich übers Kinn. Eine Geste die er nicht mal zu bemerken schien. "Ich will generell,dass du hier bleibst", sagte er gedankenverloren. "Oh", für einen Moment war ich sprachlos. Wollte er das, weil er mich liebte? War er verliebt? War ich verliebt? Auf jeden Fall gingen meine Gefühle für ihn weit tiefer als ich gedacht hatte. "Z-Zar i-ich ähm ich w-weiß das ist vielleicht n-nicht der richtige
Z-Zeitpunkt", stammelte ich und merkte wie ich rot anlief. "Was ist?", fragte sofort und sein Blick wanderte besorgt zu mir. Ich holte tief Luft. "In deiner Nähe fühl ich mich sicher. Bei dir denk ich, ich hab meinen Platz gefunden. Wenn du mich hältst verschwindet meine Angst und ich kann meine ständige Vorsicht für einen Moment vergessen. Es ist als hätte ich endlich meinen Platz gefunden, ein Zuhause", platzte es aus mir heraus und ich kniff vor Unsicherheit die Augen zusammen. Mein Unterbewusstsein starrte mich mit offenem Mund an. Ich hatte ihm all meine Gefühle gestanden und das ohne zu zögern. Hatte mein Herz geöffnet und wartete nun darauf, dass er etwas tat. Mit klopfendem Herzen sah ich ihn an. Im seinen Augen lag für einen Moment Überraschung, dann Erleichterung und dann Entsetzen. Panik stieg in mir auf. Was war los? "Oh Bella", murmelte er und trat ganz nah zu mir. Ich hielt den Atem an. Er streckte den Arm aus und zeichnete vorsichtig als sei ich aus Glas, die Konturen meines Gesichts nach. "Ich bin froh dass es nicht nur dir so geht. Du hast mich verhext oder verzaubert. Immer wenn du nicht in der Nähe bist, kreisen meine Gedanken um dich. Ich hab das Bedürfnis zu sehen ob es dir gut geht und was du machst", er sah mich fasziniert an während er seine Erkundungstour fortsetzte. Ein gequälter Ausdruck erschien auf seinem Gesicht. "Ich habe Angst Bella. Mich hat schon mal jemand verraten als ich angefangen habe mich in sie zu verlieben", erklärte er rau. Sein Geständnis rührte mich zutiefst. Mit einem Mal waren die Schmetterlinge in meinem Bauch wieder da. Mein Herz wurde warm und ohne zu zögern schlang ich meine Arme um seinen Hals und hielt ihn fest. Erst spannte er sich an, doch dann ließ er locker und zog mich ebenfalls an sich. Ein Schauer der guten Sorte überliefert mich. Meine Zweifel verschwanden und machten Zuversicht Platz. Die Angst rückte in den Hintergrund. Wir konnten es schaffen und durchstehen, gemeinsam. Da war ich mir sicher. "Wie i-ist das alles s-so schnell passiert?", fragte ich flüsternd. Zar brummte nur etwas unverständliches als Antwort. Dann schob er mich von sich weg und sah mich eindringlich an. "Du bleibst trotzdem hier. Das ist mein Ernst. Ich will nicht dass du unnötig in Gefahr gerätst", erklärte er. "Okay", ich nickte, dann runzelte ich die Stirn. "Du mußte a-aber auch auf d-dich aufpassen", sagte ich besorgt und klammerte mich ein bisschen fester an ihn, als könnte ich ihn dadurch dazu bewegen doch nicht zu gehen. Er lachte leise. "Bella du scheinst vergessen zu haben, dass ich ein Dämon bin. Und ein nicht ganz ungefährlicher noch dazu. Aber ich verspreche dir auf mich aufzupassen", murmelte er. Ich seufzte erleichtert. Jetzt wo ich wusste dass er sich nur Sorgen um mich gemacht hatte, war ich sogar ganz froh dort nicht hin zu müssen. Er drückte mir einen schnellen Kuss auf die Stirn. "Danke Kleines. Den Rest besprechen wir wenn ich wiederkomme." Er machte eine Geste, die uns einschloss und ich wusste er meinte damit unsere neue Beziehung. Ein zufriedenes Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus und auch ich konnte nicht anders als das Lächeln zuzulassen, das sich mir schon die ganze Zeit aufdrängte. Kurz drückte er mich nochmal an sich und verließ dann den Raum, nicht ohne sich nochmal umzudrehen. Als er weg war, drehte ich mich vor Freude einmal um mich selbst, mein Herz sprudelte über vor Glück. Zum ersten Mal seit meiner Entführung konnte ich befreit Lächeln. Ich fühlte mich leicht, als wäre mir eine zentnerschwere Last von den Schultern genommen worden. Wenn sich verliebt sein immer so anfühlte, wollte ich es nie mehr missen. Meine Euphorie kannte keine Grenzen. Am liebsten würde ich sie mit jemanden teilen. Unwillkürlich kamen mir Anna's Worte in den Sinn. "Leben, bedeutet verschiedene Gefühle zu haben, zu kämpfen und mutig zu sein. Trau dich wieder zu leben."
Ich hatte es gewagt, ich hatte angefangen zu leben. Jetzt konnte ich nur hoffen, dass jemand an meiner Seite war, falls ich fiel.

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Nach langer, langer Zeit wieder ein Kapitel. Ich muss zu geben meine Kreativität hält sich gerade in Grenzen und ich muss aus meinem vorgeschriebenen Fundus schöpfen. ;)
Soo... , anderes Thema
Ich hatte ja eine neue Geschichte angekündigt, weiß aber noch nicht ob ich sie veröffentlichen soll, während Geküsste der Dämmerung läuft. Ich wart jetzt erstmal meine nächste produktive Schreibphase ab und entscheide dann.
Bis dann ihr Lieben, eure
Magietochter :)

Geküsste der Dämmerung Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt