...Angst hat...

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Langsam kam ich zu mir. Das Erste was ich fühlte war die super kuschelige Decke unter der ich lag. Das zweite war der Geruch der mich umhüllte, Zar's Geruch. Ich seufzte zufrieden. Und obwohl die Erinnerung wieder in meinem Gedächtnis auftauchte, blieb ich ruhig liegen und kuschelte mich nur tiefer in die Decke. Bei dieser kleinen Bewegung merkte ich, dass ich erschöpfter war als ich gedacht hatte. Selbst diese kleine Bewegung ließ mich wieder müde werden und nur noch halb bekam ich mit das jemand den Raum betrat. "Sie schläft...lange.
... wenn sie... aufwacht. Ich mach...Sorgen", murmelte eine Stimme und dann strich eine Hand besorgt über meine Stirn. Schwärze umfing mich und zog mich wieder ins Vergessen.

Mir war heiß, so heiß. Ich lief hin und her in der Hoffnung der Hitze zu entkommen. Mein Atem ging keuchend und außer den Flammen um mich herum war nichts zu sehen. Dann erschien ein tiefschwarzes Loch in den Flammen. Wunderbar kühle Luft strömte dort heraus. Ich rannte darauf zu und griff nach ihm. Ein Sog wirbelte mich umher und ich schloss die Augen.

Ein stetiges Tropfen weckte mich. Langsam hob ich den Kopf und sah mich um. Ich saß mitten in einer kleinen nassen Zelle. Zitternd atmete ich aus. Mein Atem bildete eine Wolke und fasziniert sah ich zu wie sich sich vergrößerte bis ich vom eisigen Weiß umgeben war. Die Zelle war verschwunden.

Ich wusste ich erwachte in den nächsten Stunden oder Tagen, ich wusste es nicht, immer wieder. Und jedes Mal hörte ich besorgte Stimmen. Isa, Gail, Gretchen, Aron und Zar. Zar spürte ich jedes Mal an meiner Seite. Er sprach mit ruhiger Stimme und trotzdem konnte ich die Sorge heraus hören, wenn er mich bat aufzuwachen. Bei den ersten Malen versuchte ich es auch noch und kämpfte um die Schwere abzuschütteln die mich überfallen hatte. Doch irgendwann hörte ich auf und genoss es einfach nur Zar neben mir zu spüren.

Dann plötzlich spürte ich die Sonne die mein Gesicht kitzelte. Ich wartete darauf das Zar neben mir sich bewegte und ich so wusste, dass er da war. Doch als es nach einer Weile immer noch still war, wurde ich unruhig. Suchend streckte ich die Hand aus. Das Rascheln meiner Decke war die einzige Antwort die ich bekam. Jetzt wurde ich unruhig. War irgendwas passiert? Warum saß er nicht wie sonst an meiner Seite? Blinzelnd öffnete ich die Augen und sah mich um. Niemand war hier ich war allein. Trotz der Müdigkeit die immer noch  schwer an mir hang, richtete ich mich auf. Schon allein diese Bewegung raubte mir die Kraft und ich sank keuchend an die Wand. Mein Atem ging flach als wäre ich kilometerweit gerannt und die Erschöpfung war so groß das ich fast wieder weg dämmerte. Ich zwang mich dazu die Augen offen zu halten und meine Atmung gleichmäßig zu halten. Die Tür ging knarrend auf und ich blickte auf. Gail kam mit einem Tablett in der Hand herein. Sie blickte auf und als sie sah das ich wach war, erschien ein warmes Lächeln auf ihren Lippen. "Bella, Gott sei Dank sind sie endlich aufgewacht. Wir alle haben uns schon große Sorgen gemacht", murmelte sie ehrlich erleichtert. Schnell stellte die das Tablett auf den Nachttisch neben mir um mir helfen zu können Kissen hinter meine Rücken zu stopfen damit ich es gemütlicher hatte. Ein dankbares Stöhnen entfuhr mir und sie lächelte gutmütig. "Nicht weg rennen", scherzte sie, "ich werd nur schnell Zar Bescheid sagen, dass du aufgewacht bist." Mit diesen Worten zwinkerte sie mir zu und wuselte eilig aus dem Raum. Ich spürte erneut die Ruhe um mich herum und unwillkürlich fiel mein Kopf zur Seite. Wie von alleine schlossen sich meine Augen und ich nickte ungewollt erneut weg. Eine Bewegung neben mir ließ mich erschrocken hochfahren. Blinzelnd sah ich zu Zar, der mit dem Rücken zu mir stand und irgendwas auf dem Tablett umher schob. "Hey", krächzte ich. Zar warf mir einen Blick über die Schulter zu und mein Lächeln verschwand. Sein Blick war kühl und vorwurfsvoll. Stirnrunzelnd starrte ich ihn an. "W-Was ist", fragte ich unsicher. Endlich drehte er sich zu mir um. Seine ganze Haltung war abweisend. Das er nun auch noch seine Arme verschränkte machte die Sache nicht besser. "Nur eine Frage", sagte er erstaunlich vernünftig, "wie kommst du auf die bescheuerte Idee wegzugehen ohne mich oder jemand anderen mitzunehmen?"   Oh nein. Er war sauer, mehr als sauer. "A-Aber Gretchen war doch mit", warf ich ein. Der finstere Blick der mich daraufhin traf, ließ mich verstummen. "Ich rede von jemanden der in der Lage ist dich zu beschützen", herrschte er mich an. Ärgerlich kniff ich nun auch ich die Lippen zusammen. Woher hätte ich den ahnen können das Blair sich in der Stadt aufhielt. Wir alle hatten die Gefahr für weit weg gehalten. Ansonsten hätte Zar mich nicht allein hiergelassen. Aber da ich sah, dass seine Wut nur auf seine Angst um mich baute, schlukte ich meinen Ärger herunter. "Isa hatte uns ja mit Peilsender ausgestattet", murmelte ich deshalb nur. Er schnaubte abwertend. "Peilsender verraten einem nur wo du dich aufhälst und nicht ob du in Gefahr bist", argumentierte er. Betroffen sah ich ihn an. Das hatte ich nicht beachtet. Zar hatte Recht, sie hatten dadurch nur gewusst, dass Gretchen und ich in ihrer Lieblingsbar gewesen waren. Was an sich nicht gefährlich war. "Wenigstens hat Gretchen noch genug Vernunft besessen um uns anzurufen", murmelte er mehr zu sich selbst. Sein gequälter Gesichtsausdruck zeigte mir, dass er sich gerade vorstellte was alles hätte passieren können. Aber da war noch mehr. Ich sah förmlich wie er an etwas schreckliches dachte, was in seiner Vergangenheit lag. "Zar", sagte ich behutsam, "ich bin noch  da, es ist nichts..." "Wag es nicht zu sagen es ist nichts passiert", unterbrach er mich heftig. Er schlug meine Decke zurück und hob sanft aber bestimmt meinen Unterarm an, der mit Verbänden umwickelt war. Schon wieder. "Es ist was passiert, dir ist was passiert. Ich hätte dich fast verloren und du sagst da ist nichts passiert." Mit einem wütenden Knurren zog er die Decke wieder über mich und stopfte sie fest. Mit einem letzten finsteren Blick stürmte er aus dem Raum. Ich hingegen war überzeugt vor Freude platzen zu müssen. Zar's Reaktion bewies es mir erneut. Er liebte mich und wollte nicht das mir etwas geschah. 

Geküsste der Dämmerung Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt