Draussen atme ich tief ein und wieder aus. Ich kann es nicht fassen, dass er sich so verhalten hat. Nicht einmal kann er sich zusammenreissen, das konnte er noch nie. Ich überquere die Strasse und laufe eine Zeit lang durch die Gegend. Ich habe keine Ahnung wohin mich meine Beine tragen, doch als ich den Strand erreicht habe, weiss ich es. Ich ziehe mir den Hut noch mehr ins Gesicht um nicht erkannt zu werden. Sicherlich rechnet niemand, dass ich hier bin trotzdem habe ich keine Lust auf Paparazzis.
Ich frage mich wirklich was sie an diesem alten Sack findet, er ist ein Arsch und wird es immer bleiben. Vielleicht hat sie es eingesehen, ihm eine Szene gemacht und sich von ihm getrennt. Doch das ist so unwahrscheinlich wie von einer Kokosnuss getroffen zu werden. Eins zu einer Million also. Langsam laufe ich durch den Sand und kicke ihn durch die Luft. Die Sonne geht gerade unter und taucht den Strand in sanfte rot und orange Töne. Es sieht wahnsinnig schön aus, dennoch hilft mir, dass kein Stück weiter. „Justin?"
Priyanka? Was macht sie hier? Ich weiss nicht was ich tun soll, also bleibe ich stehen und schaue zu, wie sie auf mich zu kommt. „Was willst du?" Schon zum zweiten Mal an diesem Tag, knurre ich diesen Satz. Mir kommt es so vor, als würde jeder stets versuchen die Scherbenhaufen wegzuräumen, die mein Vater hinterlassen hat. Zuerst war es meine Mutter, dann seine ewigen Liebschaften mit der er zwei weitere Kinder gezeugt hat und jetzt ist es Priyanka. „Ich weiss das ihr euch nicht besonders versteht, aber er steht unter einem ernormen Druck. Die Geschäfte laufen zwar gut, dennoch nicht so wie alle erwartet hatten. Die Zweigstelle in Montreal soll die fehlenden Zahlen ausgleichen, aber die hiesigen Leute stellen sich Quer. Er war die ganze Woche dort, um zu verhandeln und mit Erfolg. Der Bau konnte wieder aufgenommen werden und die Anwohner wurden rechtmässig entlohnt. Es war eine harte Woche für ihn und er hat sich sehr darüber gefreut, dass du gekommen bist. Also komm mit mir zurück, okay?"
Ich schüttle den Kopf und kann nicht glauben was für einen Schrott sie herauslässt. Mag ja sein, dass seine Arbeit nicht ganz so läuft wie er sich das vorgestellt hat, aber dafür muss er mich nicht verantwortlich machen. „Hast du überhaupt gehört, was er gesagt hat?", ich werde lauter und zeige auf das Restaurant das etwas von uns entfernt auf der gegenüberliegenden Strassenseite steht. Sie beisst sich kurz auf die Lippen, wahrscheinlich um sich zu beruhigen. Darf ich auch mal daran knabbern?-frage ich sie im Stillen und könnte mir dafür eine scheuern. „Ja, das habe ich, denn ich sass neben ihm. Aber ich habe auch gehört was du gesagt hast, ihr beide habt euch gegenseitig hochgeschaukelt und dafür seid ihr beide schuld nicht nur dein Vater."
Auch ihre Stimme hat sich verändert, ist etwas tiefer und lauter geworden. Leiser Tadel schwingt darin mit und lässt mich wie ein kleiner Junge dastehen. „Du hast doch überhaupt keine Ahnung wie er ist! Ich schon. Ich weiss wie er tickt und ich weiss wie gemein er sein kann. Also sag mir nichts über meinen Vater, hast du mich verstanden?" Sie sieht mich mit grossen Augen an, ein glänzender Schleier hat sich über ihre karamellfarbigen Iris gelegt. Weint sie gleich? Das wollte ich nicht, aber sie hat keine Ahnung was für ein Mann mein Vater wirklich ist. „Ich weiss nicht was zwischen euch vorgefallen ist, aber er liebt dich wirklich." Ich drehe mich um, starre ins schwarzblaue Wasser und schüttle über so viel Naivität den Kopf. Sie hat überhaupt keine Ahnung und ich kann es ihr nicht einmal verübeln. Jeremy Bieber kann sich verdammt gut verstellen, nur manchmal zeigt er sein wahres Gesicht und leider hat sie das noch nicht gesehen. Sonst wüsste sie was ich meine und sie würde ihn verlassen. Aber was dann? Würde sie sich von mir trösten lassen, mich in ihre Nähe lassen? Das ist doch alles völliger Schwachsinn!
„Justin...bitte komm zurück." Ich schaue über meine Schulter und sehe wie ihr weisses Kleid vom Wind hin und her weht. Wie gerne würde ich sie zu mir ziehen, sie küssen und mit ihr ins Wasser gehen, einfach verschwinden. Verdammt noch mal reiss dich zusammen! „Mir zuliebe." Die Art wie sie das sagt, lässt mich weich werden. Sie ist wie die Sonne, strahlt hoch am Himmel und übt eine Kraft über mich aus, die mir manchmal Angst macht. „Er wird sich nie ändern, ich weiss es besser glaub mir." Langsam kommt sie auf mich zu und bleibt mit einem leichten Abstand vor mir stehen. Sie atmet tief ein und wieder aus, dabei ruht ihr Blick nach wie vor auf mir. „Ich kenne ihn auch. Er macht sich Sorgen um dich, du bist sein Sohn. Wenn du jetzt einen Schritt auf ihn zu machst, dann wird er das auch tun. Dafür werde ich persönlich sorgen. Aber dafür musst du mit mir kommen."
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Stepmom verhängnisvolle Begegnung
RomanceNach einem Jahr Pause, kehrt Justin wieder zurück auf die Bühne. Auf der After-Show-Party der People Choice Award 2017 in Los Angeles, lernt er die hübsche Schauspielerin Priyanka Chopra kennen. Er findet sie heiss, doch was er nicht weiss; sie ist...