Das Taxi hält, ich drücke dem Fahrer einen hundert Dollarschein in die Hand und steige aus. Ich muss mir die Rippe halten, denn der verfickte Schmerz will einfach nicht aufhören. Mit verzogenem Gesicht sehe ich zu, wie das Taxi wegfährt und mit ihm die einzige Lichtquelle in der dunklen Nacht. Humpelnd mache ich mich auf den Weg zum Garten, denn ich habe keinen Bock meinem Vater oder Priyanka zu begegnen.
Denn im Haus brennt Licht, was heisst, dass jemand noch wach ist. Das Dröhnen in meinem Kopf lässt zwar ein bisschen nach, dennoch muss ich auf halber Strecke zweimal stehen bleiben, weil mir für einen Moment schwindelig wird. Doch ich zwinge mich weiter zu laufen, einen Fuss vor den anderen zu setzen. Endlich habe ich den Garten erreicht und stöhne gequält auf, als ich über meine eigenen Füsse stolpere. „Wer ist da?", höre ich jemand rufen. Ich bleibe stehen und atme gegen die stechenden Schmerzen in meiner Rippe an. Die Schritte kommen näher und als der Schein einer Taschenlampe auf mein Gesicht fällt, kann ich für einen Moment nichts sehen, so sehr blendet es mich. „Justin?!"
Ihre Stimme klingt überrascht und besorgt zu gleich, was mich zwar freut, aber unter diesen Schmerzen kaum wahrnehme. „Hi", kriege ich als einziges raus. Meine Knie fangen an zu zittern und ich spüre, dass ich bald keine Kraft mehr habe mich auf meinen Beinen zu halten. Doch Priyanka ist zur Stelle und stützt mich, wobei ich mich mit fast meinem gesamten Gewicht auf sie stütze. Aber sie ist stark und hält es aus, sie hilft mir bis zur Bank, wo sie mich sanft hinsetzt und mich kniend betrachtet. „Was ist denn bloss passiert?" In ihren Augen kann ich das Entsetzen über meinen ramponierten Körper sehen, doch damit umgehen kann ich nicht. „Das? Das ist nicht so schlimm..." Ich ziehe scharf die Luft ein, als sie mich an der Schläfe berührt. „Ich hole schnell einen Verbandskasten, okay?"
Ich nicke und halte mir nach wie vor die Seite, um die Schmerzen zu lindern, doch irgendwie klappt das ganze nicht wie ich es mir gedacht habe. Ich höre wie sie ins Haus hastet und irgendetwas sucht, nach einigen Sekunden, oder vielleicht auch Minuten ist sie wieder da und fängt an meine Platzwunde an der Schläfe zu säubern. Ich verziehe das Gesicht, sage aber kein Wort. Auch Priyanka sagt nichts, konzentriert tupft sie das eingetrocknete Blut von der Wunde und desinfiziert sie mit Jod was saumässig brennt. „Ah...!", stosse ich zwischen zusammen gepressten Zähen hervor.
Als sie das Pflaster auf die Platzwunde klebt, begegnen sich unsere Blicke und wieder durchfährt mich ein Blitz. Ihre Augen sind so wunderschön. So verflucht schön! Sie beisst sich auf die Unterlippe und betrachtet mich einen Moment, dann widmet sie sich meiner aufgeplatzten Lippe. „Wo ist Jeremy?", frage ich nach einer Weile in der wie beide geschwiegen haben. Sie streicht sich das Haar aus dem Gesicht und seufzt leise auf. „Im Büro", antwortet sie knapp. Ich frage mich, ob sie nach wie vor sauer auf mich ist, oder ob etwas anderes hinter ihrer schweigsamen Art steckt. Aber fragen werde ich sie danach nicht, wenn, dann soll sie von sich aus reden.
Ich nicke und kann meine Erleichterung kaum verbergen, was ihr wohl nicht entgangen ist. „Dein Vater wäre ausser sich, wenn er dich so sehen würde." Ja klar. Ich wende mein Gesicht ab und spüre wie sie mich mit ihrem Blick fixiert. „Wie immer geht es nur um PR und Image, aber nie um mich." Ich schaue sie an und merke wie wütend sie ist, ihre Augen haben sich verengt und funkeln mich an. „Das stimmt nicht, ich meinte damit nicht, dass er sauer wegen dem Artikel ist, sondern, weil er sich Sorgen um dich macht. Er liebt dich Justin, auch wenn du das nicht siehst." Für einen Moment dachte ich wirklich, dass wir meinen Vater aussen vor lassen könnten, doch das wird wohl nie der Fall sein. Was mir langsam auch zu blöd wird, deshalb stehe ich auf und schaue ihr tief in die Augen. „Glaub was du willst, ich kenne ihn besser." Langsam laufe ich zur Tür, es war ein Fehler bei meinem Vater zu wohnen. Ein verdammter Fehler!
„Du bist ein Feigling, Justin!" Perplex bleibe ich stehen und drehe mich um, kann meine Wut kaum noch unter Kontrolle halten. Wenn sie nicht will, dass ich komplett die Fassung verliere, dann sollte sie jetzt aufpassen was sie sagt. „Was soll ich sein?", frage ich nach, obwohl ich genau gehört habe, was sie von mir hält. Meine Hände fühlen sich wie Beton an, verkrampft und zu Fäusten geballt. „Du bist ein Feigling. Du läufst weg und vor allem läufst du vor dir selbst weg." In ihren Augen kann ich sehen das sie es ernst mein, sie meint es verdammt ernst! „Du hast doch keine Ahnung! Verdammte Scheisse", brülle ich und spüre wie mein Herz sich verkrampft. Wieso verletzen mich ihre Worte so dermassen, dass ich das Gefühl habe alles zu zerstören was mir in die Quere kommt?
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Stepmom verhängnisvolle Begegnung
RomanceNach einem Jahr Pause, kehrt Justin wieder zurück auf die Bühne. Auf der After-Show-Party der People Choice Award 2017 in Los Angeles, lernt er die hübsche Schauspielerin Priyanka Chopra kennen. Er findet sie heiss, doch was er nicht weiss; sie ist...