D-Day

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PRIYANKA

Als ich die Augen öffne, kann ich nichts ausser Dunkelheit erkennen

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Als ich die Augen öffne, kann ich nichts ausser Dunkelheit erkennen. Meine Hände sind nach wie vor gefesselt, genau wie meine Füsse. Ich frage mich was passiert ist, doch dann kann ich mich wieder erinnern. Wir waren am Hafen und das nächste, an was ich mich erinnern kann, ist wie Jeremy mir eins übergezogen hat, als ich Justin gesagt habe, dass ich ihn liebe. Ich verziehe das Gesicht, denn mein Schädel pocht und mir wird schlecht, als ich versuche mich aufzusetzen. Langsam atme ich ein und wieder aus, versuche mich zu beruhigen. Doch das Pochen in meinem Schädel will nicht weggehen, oder schwächer werden. Im Gegenteil, es wird immer stärker und mit dem Pochen steigt auch die Übelkeit. Ich kann mich gerade noch auf die Seite drehen, ehe ich mich übergebe.

Würgend liege ich da und kann gar nicht mehr aufhören, auch dann noch, als ich nichts mehr im Magen habe. Ich bekomme kaum noch Luft und als es endlich vorbei ist, drehe mich weg und atme tief ein und wieder aus. Versuche mein wildpochendes Herz zu beruhigend, was mir nach einer halben Ewigkeit auch gelingt. Mein Mund fühlt sich staubtrocken an, doch es ist so dunkel das ich nichts erkennen kann. Also schliesse ich die Augen und lasse mich von der Müdigkeit in ihre leuchtenden Schwingen einhüllen. Als ich das nächste Mal die Augen öffne ist es zwar immer noch dunkel, doch ein kleines Licht brennt und erleuchtet etwas die Umgebung. Ich kann einen Tisch und zwei Stühle erkennen, auf dem einen Jeremy sitzt und starrt auf einen Punkt der in der Dunkelheit liegt.

Als ich mich stöhnend aufsetze, bemerkt Jeremy, dass ich wach bin und sieht mich mit einem seltsamen Blick an. «Na, bist du auch noch wach geworden?», scherzt er und lacht als einziger. Ich schlucke, doch das geht mit einem trocknen Mund gar nicht so leicht. «Wasser...bitte», flüstere ich und versuche nicht wieder einzuschlafen. Denn ich fühle mich immer noch wie gerädert, als hätte mich ein LKW erwischt. Ich verziehe das Gesicht, als er aufsteht und den Stuhl über den Boden zieht. Das Geräusch hört sich viel zu laut in meinen Ohren an. «Was ist passiert?», frage ich ihn, als er mir eine Wasserflasche reicht. Ich zeige ihm meine gefesselten Hände und sehe wie er die Augen verdreht, ehe er mir die Flasche an die Lippen setzt. Langsam beginne ich zu trinken, ignoriere die Schmerzen die ich bei jedem Schluck verspüre und kann mich nicht erinnern jemals so durstig gewesen zu sein. Als er sie mir wegzieht, will ich ihn daran hindern doch mit gefesselten Händen ist das nahezu unmöglich.

«Die Bullen haben mich nicht gekriegt, wie dir vielleicht aufgefallen ist. Das werden sie auch nicht, dafür sorge ich schon.» Das ist zwar nicht die Antwort die ich haben wollte, aber wenigstens spricht er mit mir. «Und wie lange willst du mich noch als deine Geisel festhalten?», frage ich. Jeremy setzt sich wieder auf den Stuhl und sieht mich an, die Sekunden verstreichen zäh wie Kaugummi während ich auf eine Antwort warte. «So lange es eben sein muss. Ganz einfach. Und jetzt schlaf, oder sei still wie du willst, aber geh mir einfach nicht auf die Eier», brummt er und geht in den Nebenraum. Seine schweren Stiefel dröhnen bei jedem Schritt und als sie endlich verstummen, löscht auch das Licht und ich bin wieder im Dunkeln. Eine Weile überlege ich noch wie ich fliehen könnte, doch dann übermannt mich erneut die Müdigkeit und ich drifte wieder in einen unruhigen Schlaf. Träume immer wieder von Justin, wie er mich rettet, oder wie er von Jeremy getötet wird. Letztere sind die schlimmsten.

Stepmom verhängnisvolle BegegnungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt