Götterdämmerung

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PRIYANKA

Der Wind frischt auf und weht mir um die Beine

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Der Wind frischt auf und weht mir um die Beine. Ich zittere am ganzen Körper und das nicht nur, weil ich friere, sondern, weil mir der Bombengürtel, den Jeremy mir umgebunden hat bevor wir an Land sind, Angst einjagt. Ich höre wie er mit jemandem telefoniert, wahrscheinlich ist es Justin. Wie gerne würde ich seine Stimme hören, doch Jeremy steht zu weit weg um etwas verstehen zu können. Doch als er sich zu mir umdreht und mich mit wutverzerrtem Gesicht ansieht, weiss ich, dass irgendetwas schiefgelaufen ist. «Dieser miese kleiner Bastard», flucht er und kommt auf mich zu.

«Was ist passiert?», frage ich aufgebracht. Jeremy mahlt mit dem Kiefer und reibt sich übers Gesicht. Es ist alles still, doch als plötzlich Schüsse durch die Luft hallen, bricht Panik aus. Jeremy zieht seine Waffe und erwidert das Feuer, doch er trifft niemand. Alle Schüsse verfehlen ihre Ziele, was ihn noch wütender macht. «Verdammte Scheisse!», zischt er und lädt nach. «Sie sind umstellt! Lassen Sie die Waffe fallen und die Geisel gehen und Ihnen wird nichts passieren», ruft jemand durch ein Megafon und lässt mich Hoffnung schöpfen. Die Polizei ist hier und sie werden mich retten! Doch um Jeremys Wut nicht noch mehr zu schüren, bleibe ich ruhig und frage mich was ich jetzt tun soll. Als die Anweisung erneut durchgegeben wird, packt mich Jeremy und zieht mich in eines der kleinen Schuppen, die es hier am Hafen wie Sand am Meer gibt. Es ist stockdunkel und ich stolpere beinahe über irgendwelchem Gerümpel der in diesem Schuppen herumsteht.

«Keinen Mucks!», droht er mir. Ich schlucke und wispere ein ersticktes Ja, doch ich muss sie irgendwie hierherlocken. Der Gefahr in der ich schwebe bin ich mir mehr als bewusst, wenn es Jeremy sich anders überlegen sollte, könnte er drohen mich in die Luft sprengen zulassen oder er macht es tatsächlich um einen Vorsprung zu kriegen. Doch so kaltblütig schätze ich ihn nicht ein, mich zu kidnappen ist eine Sache aber mich zu töten würde er nicht wagen. Plötzlich klingelt Jeremys Handy und ich höre ihn scharf die Luft einziehen, doch er nimmt ab. Was ein gutes Zeichen ist, hoffe ich zumindest. «Ich werde mich stellen, wenn du Priyanka freilässt. Das ist kein Trick, ich meine es verdammt ernst. Dad, ich liebe sie und ich werde alles dafür tun, das sie da lebend wieder rauskommt und wenn ich ins Gefängnis muss, dann werde ich das auch tun. Aber bitte, bitte lass sie frei», höre ich Justin verzweifelt sagen.

Ich weiss nicht was ich sagen soll, das alles fühlt sich so surreal an, so, als ob, dass alles nur ein schrecklicher Traum ist. Doch es ist kein Traum, denn sonst hätte Jeremy nie das gesagt was er in diesem Moment zu seinem Sohn sagt. «Na gut du kleine Ratte, wenn du mir versprichst in den Bau zu wandern, dann werde ich sie freilassen. Aber ich brauche Beweise, handfeste wenn du verstehst was ich damit meine.» Mir schnürt es die Kehle zu und ich kriege kaum noch Luft. Die Wut kocht in mir hoch und sprudelt wie ein Vulkan heraus. «Du mieser Dreckskerl! Lässt deinen eigen Sohn unschuldig ins Gefängnis wandern, nur damit du was bekommst? Mich? Nein, du wirst mich niemals haben, denn ich liebe dich nicht. Ich liebe deinen Sohn», schreie ich und packe ihm am Arm. Reisse ihn herum, um an das Handy zu gelangen und ich schaffe es tatsächlich und halte es in meinen Händen.

Stepmom verhängnisvolle BegegnungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt