Die Zeit danach

108 9 5
                                    

JUSTIN

Nach zwei Wochen werde ich entlassen

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

Nach zwei Wochen werde ich entlassen. Die Polizei hat mir noch einmal Fragen gestellt, doch ich konnte ihnen nicht mehr sagen als ohnehin schon. Körperlich geht es mir schon deutlich besser, psychisch eigentlich auch. Sollte man meinen, was? Um ehrlich zu sein, geht's mir beschissen. Seit drei Tagen bin ich schon Zuhause und habe das Haus kein einziges Mal verlassen, was nicht etwa daran liegt, dass mich sofort die Panik übermannt wenn ich mich aus meinem Zimmer wage, was auch der Fall ist, es sind mehr die vielen Presseleute die vor dem Haus rumlungern und nur darauf warten, ein Foto von mir zu machen. Als wäre ich die grösste Zirkusattraktion die es gibt.

Eigentlich sollte ich jetzt auf Goa sein und mir die Sonne ins Gesicht scheinen lassen, doch daraus ist nichts geworden. Aus gesundheitlichen Gründen soll ich noch mindestens eine Woche aufs Fliegen verzichten, doch meine Mutter meinte mir dann telefonisch absagen zu müssen, weil sie da diese vielen Termine hat und sich kaum um mich kümmern könnte. Das ist doch alles Bullshit! Sie hat keinen Bock auf mich, dass ist der wahre Grund und nicht das scheinheilige Getue das sie an den Tag legt, aber ich hab es ja eigentlich auch schon gewusst. Denn es ist immer so, sie hat einfach keine Zeit oder keinen Bock.

Priyanka bin ich aus dem Weg gegangen, oder sie mir. Je nachdem wie man es sehen will. Aber das ist mir recht, ich hab echt keine Lust mich mit ihr zu streiten, oder sonst etwas. Ich will einfach nur in meinem Bett liegen und niemanden sehen. Bis jetzt hat sich mein Vater auch nicht blicken lassen, was er gemacht hat war eine Pflegerin einzustellen, die mir meine Wunde versorgt und auf mich aufpasst. Doch die hab ich gleich am ersten Tag gekündigt, ich kann mir den Verband auch selbst wechseln. So eine Hexerei ist das jetzt auch nicht. Als es an der Tür klopft, könnte ich demjenigen eine verpassen, denn ich habe keine Lust mit jemandem zu reden. Ich höre wie die Tür aufgeht und drehe mich nicht um, klar benehme ich mich gerade wie ein kleines Kind, doch das ist mir so was von egal.

„Hey Mann, dachte schon du wärst unterdessen gestorben", witzelt Zedd und kommt näher ans Bett. Gezwungenermassen drehe ich mich um sehe wie er mich angrinst. „Na Schweinebacke?", scherze ich zurück. Was ihn zum Lachen bringt und mich wiederum auch. „Ich und Schweinebacke? Dann musst du dich mal ansehen", meint er und rümpft die Nase. Ich schaue an mir runter und kann nichts erkennen was schlimm wäre, klar ich könnte mal wieder duschen, aber so schlimm ist es jetzt auch noch nicht. „Kommst du mit raus?" Ich runzle die Stirn und denke an all die Presseleute die sich vor dem Haus sammeln um sich dann auf mich stürzen zu können.

„Ne, heute nicht." Ich drehe mich wieder um und versuche gegen die Schmerzen zu atmen, auch wenn ich mit Medikamenten versorgt werde, so schmerzt die Wunde schon noch ziemlich. „Wieso denn nicht? Du musst auch mal wieder raus, unter Leute. Vielleicht auch mal wieder ein Mädchen klar machen, oder geht das mit der Wunde nicht?" Zedd hat sich vor mich gestellt und macht eindeutige Handbewegungen, was mich nervt. „Du spinnst doch", brumme ich und höre ihn kichern. „Wie wäre es mit Zocken?", schlage ich vor, weil ich nicht will, dass er geht. Zedd scheint einen Moment zu überlegen, doch dann nickt er. „Klar doch, aber ich gebe dir keinen Entführungsbonus" Als er das sagt, zucke ich zusammen doch ich überspiele meine Angst, in dem ich anfange zu lachen, als er ein Gesicht wie sieben Tage Regenwetter zieht.

Stepmom verhängnisvolle BegegnungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt