Eine kleine Ewigkeit

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JUSTIN

Ich werde nach drei Tagen unter Beobachtung entlassen

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Ich werde nach drei Tagen unter Beobachtung entlassen. Die haben mir einen nervlichen Zusammenbruch bestätigt, woraufhin ich zu einer ambulanten Therapie verdonnert wurde. Ob ich das überhaupt mache, liegt in den Sternen, denn eigentlich brauche ich das nicht. Abgesehen davon, dass ich mich innerlich taub und leer fühle, geht es mir gut. Wenn mir eines klar geworden ist, dann das ich endgültig mit Priyanka abschliessen muss. Also habe ich Zedd gefragt, ob ich eine Weile bei ihm unterkommen kann. Was in Ordnung geht, also bin ich dorthin unterwegs. Da ich mit dem Krankenwagen hergekommen bin, muss ich mir ein Taxi bestellen. Was mich über zweihundert Dollar kostet, doch das ist Peanuts für mich. Nachdem ich den Fahrer bezahlt habe, steige ich aus und betrete das Hochhaus.

Mit dem Fahrstuhl geht's nach oben und als ich klingle, überkommt mich das Gefühl versagt zu haben. Wieso konnte ich Priyanka nicht für mich gewinnen? Wieso? Da ich darauf keine Antwort weiss, schiebe ich die quälenden Fragen bei Seite und blicke in Zedds grässliche Fresse, als er die Tür öffnet. „Na Psycho", begrüsst er mich und zieht mich in eine herzliche Umarmung. Ich erwidere sie nicht, sondern brumme vor mich hin, was ihn zum Lachen bringt. „Hat es dort keine heissen Schwestern gegeben, oder wieso machst du so ein Gesicht wie sieben Tage Regenwetter?" Ich schüttle den Kopf und lasse mich auf seine Couch fallen. Ich schliesse die Augen und versuche mich zu entspannen, doch das funktioniert einfach nicht. „Danke, dass ich bei dir pennen kann. Du rettest mir echt das Leben, Mann", sage ich nach einer Weile. Ich spüre wie er sich neben mich setzt und öffne die Augen. „Kein Problem, aber schmeiss einfach keine fetten Partys, klar? Vor allem nicht wenn ich nicht da bin. Ich habe keine Lust Zoff mit dem Vermieter zu kriegen."

Ich nicke und schalte den Fernseher an, alles was ich jetzt will, ist den ganzen Scheiss zu vergessen. Doch als will mich jemand verarschen, läuft gerade die Nachrichten und die zeigen meinen Ausraster. Zedd scheint ihn schon gesehen zu haben, denn er verzieht keine Miene. Doch ich starre mich im TV an und kann nicht fassen, dass die alles verzerrt darstellen. Aber eigentlich sollte ich es doch wissen, oder nicht? „Komm stell den Scheiss ab, da wird mir ja schlecht von dieser dummen Reporterin", mault Zedd und nimmt mir die Fernbedienung aus der Hand. Eine Sekunde später wechselt das Bild und das aktuelle Basketballspiel läuft. Ich drehe den Kopf und lächle ihn schief an, was Zedd mit einem Nicken quittiert.

„So und jetzt hol uns zwei Bier aus dem Kühlschrank und wir vergessen alles okay?" Dankbar stehe ich auf und hole das Bier, als ich mich wieder setze und eine Weile das Spiel verfolgt habe, wandern meine Gedanken wieder zu Priyanka. Das sie mich liebt hat mein Herz auf zweihundertachtzig gebracht, ich wusste nicht wie mir geschieht. Doch dann kam der tiefe Fall, ich prallte ungebremst auf eine Betonplatte und zerschellte in tausend Teile. Ich hätte ihren Anblick keine Sekunde länger ertragen, ich musste sie einfach vor die Tür setzen. Danach hab ich nur noch geweint, die Ärzte haben mich daraufhin mit Medikamenten vollgepumpt und ich hab die zwei Tage grösstenteils verschlafen. Danach hatte ich ein Gespräch mit dem zuständigen Psychiater, der mir einen Nervenzusammenbruch attestiert hat. Er meinte, dass ich nur so über das Erlebte wegkomme, wenn ich in einer ambulanten Therapie das ganze auf schaffe. Besser wäre es jedoch wenn ich mich stationär in Therapie begeben würde, doch das habe ich sofort abgelehnt. Ich bin doch kein Psycho, das waren meine Worte, doch da bin ich mir nicht mehr so sicher. Vielleicht bin ich wirklich ein Psycho, ich weiss es nicht.

Stepmom verhängnisvolle BegegnungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt