Kapitel 28

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Plötzlich verblasste das Lächeln, zurück blieb eine ungemütliche Stille.

„Moment mal, wo steckt eigentlich Ronja?“, fragte Jasper finster.

„Hat sich vermutlich versteckt!“, warf Harold grinsend ein, und kassierte einen tödlichen Blick von mir.

„Hier ist jemand, der es mit Sicherheit weiß!“, sagte Nu betont beiläufig, und trommelte mit den Fingern gegen den Türrahmen. „Und es wäre mir ein Vergnügen, es aus ihr herauszubekommen.“

„Ach ja?“, bemerkte ich spöttisch. „Darauf bin ich aber gespannt!“

„Das kannst du gerne haben!“, lächelte er, und schlenderte auf mich zu.

„Äh, ich durchsuche mal die anderen Zimmer!“, sagte Harold hastig, und entschwand durch die Tür.

„Ich bin dann auch mal weg!“, meinte Jasper, und folgte Harold. Auch Gordon machte sich grinsend aus dem Staub.

„He, jemand muss doch das Zimmer hier durchsuchen!“, warf Ramon ein.

„Mach's doch!“, brummte Joscha. „Ich kann ja Nu helfen, wenn er nichts dagegen hat.“

„He, ich muss mal ein ernstes Wörtchen mit euch wechseln!“, stellte Nu grimmig fest. Schwach Lächelnd blieb Joscha neben ihm stehen und beide schauten mich herausfordernd an.

„Spring doch, Miezekatze“, forderte Nu mich auf. „Aber ich glaube nicht, dass du diesmal so glimpflich davon kommst. Jetzt oder nie!, dachte ich mir, sprang mit einem weiten Satz ins Zimmer, und schnellte mit einem weiteren an Nu vorbei. Doch der reagierte blitzschnell und packte mein Bein, sodass ich mich der Länge nach hinlegte.

„Na so was“, sagte Nu gespielt erstaunt, bevor er sich zu Joscha umdrehte. „Was machst du denn da hinten an der Wand?“, rief er und warf empört die Arme hoch. Die günstige Stunde nutzend, sprintete ich los, geradewegs in Harold herein, der gerade mit einem süßen Lächeln zur Tür hinein geschwebt war.

„Verflucht, das ist unfair!“, jammerte ich, von allen drei auf einmal auf den Boden gedrückt.

„Hoppla!“, sagte Harold, und ließ mich schnell los. „Ach übrigens, im Zimmer nebenan ist niemand.“

„Ach wirklich?“, wollte ich gerade in einem möglichst ironischen Tonfall bemerken, als Ramon meldete: „Hier unterm Bett ist jede menge Gerümpel, und (hust) mindestens eben so viel Staub.“

„Ich sauge generell nicht unter meinem hups!“

„Wer hat das gesagt?“, fragte Ramon scharf.

„Ich, hähä“, meldete ich mich unsicher zu Wort.

„Rede keinen Scheiß!“, zischte Nu, und sah mich stechend an. „Das war keine Andere als Ronja!“

„Ronja?“ Harold blickte sich um, dann verkündete er etwas zu laut: „He, Jasper, hier ist Ronja!“ Wutschnaubend erschien Jasper in der Tür, und im selben Moment schoss Ronja unter dem Bett hervor, stieß den überraschten Nu samt Joscha von mir weg, und hastete dicht gefolgt von mir aus der Tür, vorbei an Jasper, der uns eine Sekunde zu spät ein Bein stellte.

„Argh, da vorne sind noch welche!“, rief ich, doch es war bereits zu spät zum Bremsen, und so ließen wir halb schlitternd, halb fliegend die Treppe hinter uns.

„Aus dem Weg, aus dem Weg!“, krächzte Ronja, als wir durch den Flur fegten.

„Hoppla!“, meinte ihre Mutter und trat lächelnd beiseite. „Was macht ihr denn da?“

„Fangen!“, rief ich. „Wir spielen Fangen!“ Aus den Augenwinkeln konnte ich sehen, wie Jasper vor Wut fast in eine Tür hinein gerannt wäre.

Schimmernd wie PyritWo Geschichten leben. Entdecke jetzt