Kapitel 24

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Kapitel 24

Summer's POV

Bei einem leeren Klassenzimmer angekommen, zieht Matt zwei Stühle zusammen, auf die wir uns setzen. Doch ich rutsche ein wenig von ihm weg, um etwas Abstand zwischen uns zu bekommen.

"Also...", murmelt Matt langsam un sieht mich dann an. "Ich möchte dir sagen, dass es mir unheimlich leid tut. Ich weiß, ich hätte es dir sagen sollen. Aber in dem Moment wollte ich es selber noch nicht so wahr haben."

Ich sehe ihn einfach nur schweigend an. Er wollte reden, also soll er. Ich habe ihm im Moment noch nichts zu sagen. NOCH nicht.

"Als ich dich mit Louis gesehen habe, wie glücklich du in seiner Gegenwart warst, ich... ich wollte es nicht zerstören. Genauso wenig wie deine Eltern. Sie sagten, dass du um einiges glücklicher, offener und kontaktfreudiger geworden bist, seit du Louis kennst. Er scheint einen ziemlich guten Einfluss auf dich zu haben", lächelt er mich leicht an.

Einen Moment herrscht Stille.

"Deine Eltern haben sich Sorgen gemacht. Sie hatten Angst, dass du dich wieder in dein dunkles Loch verkriechst, in dem du damals warst, als das alles passiert ist. Das wollten wir um jeden Preis verhindern. Wir hätten es dir gesagt. Aber noch nicht jetzt."

"Und was, wenn es dann zu spät gewesen wäre?", frage ich, ohne Emotionen in der Stimme. "Was, wenn er uns dann gefunden hätte und alles von vorne los gegangen wäre?"

"Summer", murmelt er sanft und rutscht seinen Stuhl etwas näher an mich. Dann legt er vorsichtig seinen Arm um meine Schulter. "Er wird uns hier nicht finden. Er wird nicht auf die Idee kommen, dass wir in London sind."

"Ach ja?", frage ich sarkastisch. "Warum denn nicht, wenn hier die Familie meiner Mutter lebt?"

"Glaubst du wirklich, das weiß er noch?", fragt er mich sanft und lächelt mich an, als er merkt, dass ich mich gegen seine Berührung nicht wehre.

Ich nicke. "Natürlich."

Langsam löst sich meine Anspannung. Wie kann ich nur lange auf meinen Onkel böse sein? Ihn trifft das ganze ja auch. Und er hat Recht, seit ich Louis kenne, bin ich wirklich glücklicher geworden. Er lenkt mich ab, ist für mich da, ist einfach ein verdammt guter Freund.

"Ach Summer", seufzt er leise und drückt mich noch etwas an sich, als er merkt, wie ich mich langsam an ihn schmiege. "Es tut mir leid. Es tut mir leid, dass ich es dir nicht früher gesagt habe. Aber wir haben einfach keinen passenden Zeitpunkt gefunden."

"Ich glaube, dafür gibt es keinen passenden Zeitpunkt", flüstere ich leise und halte meine Tränen zurück.

Matt drückt mich inzwischen fest an sich. "Mach dir keine Sorgen, Kleine. Wir schaffen das. Wir schaffen das, alle zusammen."

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Inzwischen sind einige weitere Tage vergangen. Ich habe mich meiner Familie langsam wieder angenähert, was sie mit größter Freude festgestellt haben. Doch auch bei ihnen bin ich noch vorsichtig.

Mit Louis habe ich in der Zwischenzeit auch etwas unternommen, was eigentlich recht witzig war. Dadurch, dass er berühmt ist, können wir ja nicht wirklich unter Leute. Deswegen hat er mich abgeholt, mit zu sich genommen und wir haben einen Filmabend veranstaltet. Was alles mit einer Popcornschlacht geendet hat.

Während ich so vor meinem Kleiderschrank stehe und nach etwas passendem zum Anziehen suche, muss ich mir eingestehen, dass ich bald mal wieder shoppen gehen sollte. Einige Sachen werden aus meinem Schrank auswandern müssen.

Was soll ich denn heute bei dem Date mit Louis anziehen?!

Warte... Date? Nein, wir treffen uns nur freundschaftlich. In der Stadt. In der Öffentlichkeit. Er. Mit mir.

My problem? 5 Boys, 12 letters, ONE DIRECTION! #Wattys2016Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt