ice blue

2.

"Dieser Typ eben... Wie heißt der?" fragte ich nach einer Weile als wir schon auf den Weg zu den Chemie räumen waren.

"Daniel Connor. Der Badboy der Schule und so. Echt krass, dass du ihm einfach so die Meinung gegeigt hast." meinte Miley und bog nach rechts in einen Gang ab.

"Einer muss es ja tun. Was soll er auch groß machen? Mich zusammen schlagen? Eine 16 jährige? Er ist doch bestimmt 18 und wenn er sowas durchzieht fliegt er von der Schule was sich nicht so toll sehen lässt so kurz vorm Abschluss. Ich denke da einfach logisch." erklärte ich ihr schulternzuckend.

Miley blieb stehen und da sah ich auch die anderen Leute aus unserer Klasse.

Chemie war echt nicht mein Lieblingsfach, aber es kommt auch darauf an wie die Lehrer sind. Meiner war scheiße. Vielleicht hatte ich ja jetzt mehr Glück.

Ich sah mich um und erblickte gegenüber von mir eine andere Klasse, welche wahrscheinlich auch Chemie hatte.

Mittendrin stand der Typ von eben, welcher mich anstarrte.

Ich konnte seine Blicke zwar nicht deuten, aber ich würde mal auf Todesblicke tippen.

"Kennst du diesen Daniel?" wollte ich von Miley wissen.

"Nicht persönlich, aber man weiß halt wer er ist. Er ist der Badboy der Schule." hauchte sie schon fast so als würde er vor uns stehen.

Ach also einer dieser Typen die meinen sie wären die coolsten, obwohl sie sich mit ihrer Art nur alles verscherzen.

"Und der Junge neben ihm?" fragte ich weiter ohne meinen Blick überhaupt von diesem Daniel abzuwenden.

"Lucas Hanson.", murmelte sie und seufzte. "Beide unerreichbar, aber so heiß."

Ich zischte und verdrehte meine Augen.

"Ja heiß schon, aber von solchen Typen halte ich mich grundsätzlich fern." sagte ich monoton und wendete das erste mal meinen Blick von Daniel ab.

"Respekt, dass du das kannst. Fast alle Mädchen stehen auf die Badboys." lachte sie und hielt sich eine Hand aufs Herz.

"Aha und das heißt?" gab ich fragend zurück und wackelte mir den Augenbrauen.

"Tja."

Der Lehrer kam und ließ mich nicht weiter nachhaken, obwohl ich zu gerne gewusst hätte auf wen Miley stand.

Wir betraten den Raum und alle saßen sich auf ihre Plätze.
Bis auf meine Wenigkeit.

"Wo soll ich mich denn hinsetzten?" fragte ich als kein Platz mehr frei war.

"Holen sie sich einen Stuhl aus dem anderen Raum." erklärte der Lehrer freundlich.

Vielleicht wird Chemie hier nicht ganz so schlimm. Vielleicht...

Ich stellte schnell meine Tasche ab und lief aus dem Raum. Auf dem Flur sah ich mich um, aber der nächste Raum war nunmal der Raum, wo vorher mein neuer bester Freund verschwunden war. Man bemerke bitte die Ironie.

Zögerlich klopfte ich an die große braune Tür an und diesmal darauf bedacht genug Abstand zu halten.

Die Tür wurde geöffnet von keinem geringeren als Daniel.

"Na Hallo. Wenn das nicht die Kleine ist die eben meinte mich anrempeln zu müssen." lachte er und verschrenkte seine Arme vor der Brust.

"Du hättest auch aufpassen können." zischte ich und versuchte an ihm vorbeizukommen.

"Was hast du vor?" fragte er mich bei meinen Versuchen ins Klassenzimmer vordringen zu können.

"Ich brauche einen Stuhl."

"Sag das doch gleich." meinte er und machte Platz für mich.

Ich ignorierte einfach die Blicke die mir seine Mitschüler zuwarfen und lief auf einen freien Stuhl zu.

Fragend sah ich den Nachbarn an und er nickte.

Ich schnappte mir den Stuhl und lief mit ihm nach draußen. Da erst fiel mir auf, dass kein Lehrer im Raum war.

Krasse Aufsicht...

Hinter mir schloss ich die Tür und ging dann zu unseren Chemieraum zurück.

Ich klopfte, der Lehrer öffnete die Tür und ich setzte mich zu Miley.

Gut, dass ich wenigstens eine Freundin gefunden habe.

"Das hat aber lange gedauert." raunte mir Miley zu und ich winkte mit der Hand ab.

"Gleich gibt es Einzelheiten." murmelte ich noch ehe uns der Lehrer ermahnte.

~~~

Endlich klingelte es und Miley und ich verließen so schnell wie möglich das Schulgelände.

"Wohin?" wollte ich von ihr wissen, als wir auf dem Bürgersteig gegenüber der Schule standen.

"Zu mir?"
"Okay."

Da Miley immer mit dem Bus fuhr warteten wir gemeinsam auf ihn und fuhren dann zu ihr.

Ihr Haus war in einem Babyblau gestrichen und sah sehr urig aus.

"Echt schön habt ihr es."