44.

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"Sheila? Komm bitte mal zu uns."

Die Stunde war endlich vorüber und meine Muskeln schmerzten vom Turnen. Außer Miley und mir waren alle gegangen und schließlich gesellte sich auch Sheila zu uns.

So wie fange ich jetzt am besten an?

"Wir glauben du lügst." nahm Miley mir die Entscheidung ab.

So geht es natürlich auch.

"Autsch... Worüber eigentlich?" wollte Sheila mit verwirrtem Gesichtsausdruck wissen.

"Chai?"

Von weitem erkannte ich wie Kate die große Tür öffnete und zu uns lief. Miley warf mir einen vielsagenden Blick zu und ich seufzte.

"Hey Kate." meinte ich und blickte dann wieder zu Sheila deren blaue Augen mich seltsam musterten.

"Wir haben Ethan getroffen..."

Nicht allzu deutlich aber doch erkennbar verzogen sich ihre Mundwinkel.

"Worum geht's?" wollte Kate mit hochgezogener Augenbraue wissen.

"Kate sorry, aber noch nie in meinem Leben war eine Person so fehl am platz wie du gerade. Also bitte verschwinde." meinte ich möglichst ruhig, doch man erkannte meine Anspannung.

Kate verdrehte genervt die Augen sah noch Mal in die Runde und lief dann zu der Hallentür. Ich mochte Kate schon, aber ich wollte nun einfach die Wahrheit aus Sheila herrausquetschen.

"Also Sheila. Wer lügt?"
"Natürlich Ethan. Traut ihr mir das echt zu?"

Miley und ich sahen uns an. Seufzend blickte ich wieder zu Sheila. Einer musste lügen, aber irgendwie konnte ich nicht erkennen, wer.

"Ich glaube dir nicht Sheila." erklärte Miley monoton.

Ich will auch so leicht entscheiden können.

"Schön. Letztendlich solltet ihr einfach Daniel fragen. Ich habe auf den Scheiß keine Lust mehr. Mein geliebter Bruder hat bestimmt eine Antwort parat."

Mit diesen Worten flüchtete Sheila quasi und ihr brauner Pferdeschwanz schwangte dabei hin und her.

"Du musst wohl doch mit ihm reden." lachte Miley und ich sah sie sauer an.

"Ich? Bestimmt nicht. Du bist doch so gesprächig. Mach du es."
"Sprecht. Euch. Aus. Und. Quetsch. Ihn. Aus."

Genervt lief ich mit Miley neben mir zu den Umkleiden.

"Ach komm. Du kennst doch die Story. Beleidigung und so." sagte ich leicht verzweifelt.

"Klar, aber du liebst ihn und wenn du dich nicht mit ihm aussprichst." -"Ich liebe ihn nicht." unterbrach ich das blonde Mädchen mit strengem Unterton.
"Du bist zumindest in ihn verschossen. Knallhart. Leugnen bringt nichts Süße."

Leugnen scheint aber doch irgendwie der einfachste Ausweg.

Ich zog mir mein Top aus und überlegte. Sollte ich wirklich mit ihm reden.

Die >alte< Liv würde es tun. Die hätte auch nicht deswegen geheult.

Am liebsten hätte ich mein ganzes Verhalten auf die Pubertät geschoben, aber mit meinen fast 17 Jahren war ich schon fast aus dem Schneider. Da fiel mir ein, dass es in den Sommerferien so weit seien würde.

25.08 hoffentlich würde Nadja sich dann zu mir gesellen.

Ich hoffte so sehr, dass bis dahin alle meine Probleme einfach verschwunden waren. Weg. Schluss. Aus. Ende.

ice blueWo Geschichten leben. Entdecke jetzt