39. Das ist ein Überfall!

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"Woran erkennt man, dass eine Bratpfanne eine gute Leistung bringt?", überlegte sich Nazar zu sich selbst sprechend, während sie vor einem Regal voller Pfannen und Küchengeräten stand. "Hm... Nehmen wir einfach irgendeine."
Nachdem Nazar sich eine vielversprechend aussehende Pfanne genommen hatte, ging sie weiter in Richtung Kasse, wo sie dann urplötzlich aus purem Zufall auf ihre Klassenkameradin Josie traf.
"Wtf Josie, was machst du hier?", kam Nazar zu ihrer Freundin, welche sich erstaunt zu ihr umdrehte.
"Nazar! Ich wusste gar nicht, dass du auch da bist", erwiderte diese überrascht. "Ich brauche nur einen neuen Apfelschneider, der letzte ist kaputt gegangen, als Itona versucht hat, einen Apfel damit zu schneiden... Dieser Junge ist echt zu stark..."
"Achso, wenn's nur das i- MOMENT, WIESO HAT ITONA DEINEN APFELSCHNEIDER VERWENDET?!", bemerkte Nazar und erschrak erstmal vor ihrer eigenen, schnellen Reaktion.
"Ich wollte halt Äpfel schneiden", kam nun auf einmal Itona zu den beiden, welcher ebenfalls einen Apfelschneider in der Hand hielt, um diesen zu kaufen.
"Merkwürdig... Äußerst merkwürdig...", schmunzelte Nazar grübelnd.
"Den hier wollte ich dir eigentlich als Entschädigung schenken...", meinte Itona leicht peinlich berührt, als er sah, dass diese sich bereits selbst einen von genau der selben Marke geholt hatte.
"Und ich wollte dir den hier schenken, damit du auch selbst einen hast...", murmelte Josie und starrte genau so wie ihr Gegenüber auf die gegenüberliegende Box in des jeweils anderen Händen.
"Dann kauft sie und tauscht halt, ihr Turteltäubchen", meinte Nazar neckend und drängelte sich einfach bei der Schlange vor, da weder Josie noch Itona weiter gegangen sind, sondern stattdessen etwas rot angelaufen waren.

"KEINE BEWEGUNG, DAS IST EIN ÜBERFALL!!", brüllte plötzlich eine tiefe Stimme, welche eine schwarze Kopfhaube trug und eine Waffe an den Kopf einer Frau hielt.
"Was zum-?!"
Sofort brach totale Panik unter den Besuchern des Ladens aus und absolut jeder wollte am liebsten ins Freie rausstürmen, nach Hause laufen, vor der Glotze sitzen und sich irgendwelche langweiligen Dokumentationen über Krähen, wie sie Radfahrer attackieren, ansehen.
"HABT IHR NICHT VERSTANDEN, KEINE BEWEGUNG!!", schrie er erneut und schoss in die Richtung der unschuldigen Leute. "ODER ICH BRING DIESE FRAU UM!" Den Lauf der Pistole richtete er wieder gegen die Stirn der Frau, welche vor Angst Tränen in den Augen hatte.
"Hä, was juckt mich das, ich kenne diese Frau doch eh nicht", sprach dann aber Itona so, als stünde er mit dem Mann auf ein und demselben Level an Fähigkeiten, was sogar stimmen könnte.
"Was sagst du...?!"
"HALT DIE KLAPPE, APFELSAFT FREAK", hielt ihm Nazar dann den Mund zu und zog ihn nach unten, Hinter die Theke. "Was denkst du dir, Mann!"
"Sie hat recht", gab auch Josie ihren Senf dazu. "Ich hätte zwar dasselbe gesagt, aber dieser Typ hat 'ne Waffe und wir nicht, das ist mir zu riskant."
"Tch... Langweiler... Ich bin sowieso stärker als er."
"Halt dein Maul, Ito...!!"

"Runter!", flüsterte Yasid zu Sweta, Toni und Lucy, welche auf der Stelle reagierten, die Betten vor ihnen als Barriere umschmissen und sich hinter diesen versteckten.
"Dass wir ausgerechnet bei einem Überfall hier sind... Die Tatsache, dass fast keine Leute angefangen haben, zu schreien, lässt darauf schließen, dass der Verbrecher nicht alleine ist... Andere von ihm haben bestimmt die anderen Läden überfallen", versuchte Yasid, sich selbst die aktuelle Situation zu definieren.
"Schon witzig, wir gehen zufällig alle in einen Möbel Laden, um uns nur Stifte und Maßbänder zu holen, treffen dabei alle auf einander, legen uns alle jeweils auf ein Bett, pennen ein, dann kommt ein seltsamer Verbrecher, wir wachen alle auf und landen jetzt hier", zählte Sweta mit Belustigung die Ereignisse auf.
"War es jetzt so nötig, das zu sagen? Really?", stellte Toni ihr pokerfaced eine rhetorische Frage.
"....Ja?"
"NEIN, WAR ES NICHT."
"HALTET DIE KLAPPE, IHR UNNÖTIGEN VOLLTROTTEL!"
"RUHE DA HINTEN, IN DER ECKE!", schrie der Kerl, der gerade den Möbel Laden überfiel, wütend.
"Hai..."

Lucy seufzte wegen den drei bescheuerten E-Klässlern neben ihr, ignorierte diese Penner dann aber und widmete ihre Aufmerksamkeit wieder dem Verbrecher zu. Er hatte Partner, das war klar. Sonst würde er nicht so frei dort auf dem Präsentierteller stehen und geradezu danach rufen, von der Polizei kampfunfähig gemacht zu werden.
"Unfassbar, dass wir bei einem Überfall involviert sind und die anderen einfach gechillt beim Karaoke sind..."

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