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Die Jungs waren alle in ihrem Zimmer und ich in "meinem". Ich hatte die Decke bis knapp unters Kinn gezogen und starrte an die Decke. Es war totale stille. Man konnte nur meinem Atem hören. Mir war heiß. Ich hatte eine viel zu dicke Decke aber irgendwie gab mir dieses 'eingemummelt-Sein' ein gutes Gefühl. Als wäre jemand bei mir. Als wäre Jai bei mir..

Nein, nein. Ich drehte mich von einer Seite auf die andere. Aber es fühlte sich wie Stunden an.

Irgendwann reichte es mir. Ich stand auf und lief in den Flur. Aber ich hörte rein gar nichts. Außer das Schnarchen von James und Skip von unten.

Ich schlenderte den Gang entlang. Komisch eigentlich, dass ich hier mal jeden Tag war. Es kam mir so fremd vor. Es wäre nur heimisch, wenn ich wieder bei IHM wäre. Neben ihm die Augen schließen und sie neben ihm auch wieder öffnen. Mich an ihn kuscheln wenn ich nicht schlafen kann. Seine sanften Küsse auf meinem Kopf. Einfach seine nähe spüren..

Entschlossen lief ich zu Jais Zimmer. Ich lauschte, aber konnte nichts hören. Ob er schon schlief?

Ich legte die Hand an die Türklinke. Aber Moment mal.. Warum tat ich das? Was erhoffte ich mir davon? Was sollte das? Was würde er wohl denken..?

Ich seufzte.

"Komm einfach rein Amy" hörte ich seine Stimme von drinnen. Mir stockte der Atem. Er hatte mich also schon gehört. Vorsichtig trat ich in sein Zimmer.

Er lag in seinem Bett und lächelte mich an.

"Sorry.. Ich wollte dich nicht..wecken" stotterte ich etwas. "Denkst du ich höre dich da draußen nicht rum tiegern?!" Er lachte kurz auf. Mir war das irgendwie total peinlich.

"Ich konnte nicht schlafen und.. Nun ja.. Gute Nacht"

Mit einem Satz war ich wieder aus dem Zimmer draußen und schloss die Tür hinter mir. Verdammt. Ein Klos bildete sich in meinem Hals. Ich versuchte die Tränen zu unterdrücken.

Aber warum? War mir Jai wirklich immernoch so verdammt wichtig? Tat mir der Gedanke nicht neben ihm zu schlafen so weh?

Die Tür hinter mir öffnete sich und Jai schaute mich mit verwirrtem Blick an. Mit aller Kraft kämpfte ich gegen meine tränen an.

"Komm rein" Er zog mich hinter sich uns Zimmer und schloss die Tür. Er umarmte mich und ein paar tränen flossen über mein Gesicht.

"Wieso zur Hölle weinst du süße?" Erst sagte ich nichts. Dann löste ich mich von ihm und lächelte ihn an. "Darf ich bei dir schlafen?" Ein Grinsen huschte über sein Gesicht.

"Ich dachte schon du fragst nie" Er legte sich ins Bett und zog mich an der Hand hinterher. Ich kuschelte mich an ihn und er zog die Decke über uns.

Eine Weile war es still. Dann küsste er zärtlich meinen Kopf.

"Schlaf jetzt, es ist spät." Ich schloss die Augen und rückte noch ein Stück näher an ihn.

"Danke Jai" Und endlich konnte ich in Ruhe einschlafen. Es fühlte sich so gut an.

Am nächsten Morgen wachte ich auf und schaute in Jais wunderschöne Augen. Er lächelte mich an.

"Ein tolles Gefühl neben dir aufzuwachen" sagte er kaum hörbar.

Ich lächelte etwas verlegen, aber stand dann schnell auf. Er sollte sich keine Hoffnungen machen.

Und ich auch nicht.

Als ich aus seinem Zimmer war schloss ich möglichst leise die Tür hinter mir. Aber im selben Moment kam James nach oben. Er machte ein geschockt,belustigtes Gesicht.

"Ahhhhh, wen habe ich denn da erwischt?!" Er grinste mich schief an.

"Nein, das ist wirklich nicht so wie du denkst! Bitte sag das niemandem james"

Er tat so als würde er seinen Mund verschließen. "Von mir erfährt niemand was"

Ich nickte ihm dankend zu und lief in mein Zimmer.

Nach einer langen Dusche zog ich mich an und ging nach unten. Jai hatte bereits Brötchen geholt und deckte gerade den Tisch.

Ich stellte mich neben ihn. "Danke und sorry für gestern"

Er sagte nichts, aber ich konnte sein Grinsen sehen.

"Keine Angst, das bleibt unter uns" meinte er dann aber doch.

Ich half ihm beim Tisch decken und wir warteten auf die anderen. Zum Glück kamen sie auch nach ein paar Minuten. Nur Daniel schnarchte immernoch auf dem Boden. Mein Gott hatte dieser Junge einen tiefen Schlaf.

Nach dem Frühstück räumten Luke und ich die Küche auf.

"Es ist schön, dass du wieder da bist" Er hatte sein schüchternes Lächeln aufgesetzt. Ich grinste u umarmte ihn.

"Ich hab dich so vermisst Lukey" "Ich dich auch Maus" Er drückte mir einen zärtlichen Kuss aufs haar. In dem Moment kam Jai. Ich sah sein angespanntes Gesicht. Er presste die zähne aufeinander.

"Luke.. Wir müssen dann gleich los.." knirschte er. Luke nickte und rannte nach oben um sich umzuziehen.

"Ich bin dann auch gleich weg" "Du könntest auch hier bleiben.." flüsterte Jai und schaute mich gedankenverloren an.

Irgendwie wurde ich nie schlau aus diesem Jungen. Ich konnte überhaupt nicht in seinen Kopf schauen.

"Nein.. Ich werde dann auch mal wieder arbeiten und zur Uni.." Er nickte nur. Es war einfach komisch zwischen uns irgendwie.. Aber ich konnte nicht sagen wieso.

More than friends (Jai brooks)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt